Stahnsdorf - Altruppin
Pfingsten 2014
nach den vielen Marathon-Veranstaltungen der letzten Wochen, nun mal wieder eine normale Wanderfahrt für Leute die auch für weniger als 80 km am Tag ins Boot steigen. Freitag Nachmittag ging es bei sehr heißem Wetter auf den Teltowkanal und dann auf die Havel immer nordwärts. Auf dem Wannsee liefen ein paar Segelregatten, aber hinter dem Nadelöhr war es für Berliner Verhältnisse schon fast einsam. Erst in Spandau begegneten uns ein paar Ruderer auf Gegenkurs. An der Spandauer Bootsschleppe gab es einen kleinen Stau durch unsere Ruderboote und ein entgegenkommendes Motorboot, aber auch hier kamen wir schnell durch. Gegen 20 Uhr war das erste Boot beim Ruderclub Oberhavel in Hennigsdorf. Es wurde schnell Pizza bestellt. Die kam dann auch praktischerweise fast zeitgleich mit dem letzten Boot an.
Schon am Samstag Morgen war es sehr heiß. Wir ruderten die Havel weiter aufwärts, vorbei am Havelkanal. Kurz vor der Schleuse Pinnow zweigten wir in den Oranienburger Havelarm ab, dann ging es weiter bis zum Oranienburger Wasserstraßenkreuz. Von hier weiter auf dem Oranienburger Kanal. Glücklicherweise sind das alles recht enge Wasserstraßen mit dichtem Baumbestand an den Ufern, so dass man immer wieder Teilstrecken im Schatten rudern konnte. Die erste Schleuse wurden wir sogar mitten in der Mittagspause geschleust, 5 km weiter bei der zweiten Schleuse bekamen wir kurz vor Ende der Mittagspause eine Sonderschleusung für unsere Ruderboote. Schön, dass Brandenburger Beamte den Unsinn einer zweistündigen Mittagspause bei den Schleusen einsehen. Was das Brandenburger Umweltamt geritten hat, so eine idiotische Reglung einzuführen weiß niemand. Leider wurde der Kanal danach zwar nicht breiter, aber dafür die Umgebung sumpfiger, so dass es kaum noch Schatten von Bäumen gab. Die Ruderer waren kurz vor dem Hitzschlag, als wir endlich Kremen erreichten. Bei der Badeanstalt konnten wir anlegen und am Kiosk gab es sogar gekühlte Getränke, teuerer als am Potsdamer Strandbad, aber halt nicht lauwarm wie dort. Das daneben liegende Hotel- Restaurant wurde von einer Hochzeitsgesellschaft blockiert, so dass wir uns auf das Strandbad beschränken mussten. Nachdem wir eine Schnittverletzung am Fuß behandelt hatten (wofür gab es doch gleich Wasser- Sandalen?) ging es durch das Kremener Luch weiter zum Rhin. Da der Landdienst vorher keine vernünftige Anlegemöglichkeit gefunden hatte mussten wir weiter über den Bützsee nach Alt-Friesack. Hier lagerten wir unsere Boote und mit zwei Fuhren shuttelte uns der Landdienst nach Altruppin zum Ruderclub. Die Bademöglichkeiten direkt am Steg wurden intensiv genutzt. Für das Abendessen wurde der Grill angeworfen und noch lange gefeiert und auf etwas Abkühlung in der Nacht gehofft.
Pfingstsonntag wollten wir unsere Boot nach Altruppin rudern. Da der direkte Weg nur 15 km gewesen wären, nahmen wir einen kleinen Umweg über Fehrbellin. Also zunächst zurück über den Bützsee, dann zweigten wir in den Alten Rhin ab. Wie schon gestern: mitten durch den Sumpf => wenig Bäume => kein Schatten. Trotz Mittagspause schleuste uns die Schleuse Hakenberg (motivierte Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, die mehr machen als sie müssten, vielleicht ist Brandenburg doch noch nicht verloren). Kurze Zeit später bogen wir in den Wustrauer Rhin ab. Dieser Graben ist eigentlich nur für Kanuten und die örtlichen Ruderer hatten uns abgeraten, zu flach, zu eng, Bäume im Weg..... Das Fliess ist absolut empfehlenswert. Schmal, aber meist ruderbar, flach, aber wir sind nicht aufgelaufen. Unter ein paar Brücken muss man aufpassen, es gibt kleine Schwälle. Etwas verkrautet, aber superidyllisch und vor allen viele Bäume am Ufer, also schattig. Die Umtrage am Ende in Wustrau ist dagegen nicht so nett. Stege sind vorhanden, die auch für Ruderer nutzbar sind, wenn auch nicht gut. Dann aber 200m Umtrageweg über eine dichtbefahrene Straße. Wir hatten Kanuwagen dabei, aber entspannend ist etwas anders. Das wäre mal eine dankbare Aufgabe für das Fremdenverkehrsamt hier für eine Verbesserung zu sorgen. Die Mühlen- Gaststätte ließ uns dann gleich wieder erkennen, dass wir in Brandenburg sind. Wenn 17 Ruderer einfallen, dann sind die gekühlten Getränke alle und vor dem Einfall der Ruderer ist nur noch ein Stück Kuchen da, Pfingstsonntag gegen 15 Uhr. Wirklich Super, Geld verdienen geht anders. Das alle Tische in der Sonne standen (bei 35°) und auf der Terrasse am Wasser und im Schatten keine Sitzgelegenheiten waren, passte da ins Bild. Wir kürzten die Pause extrem ab und gingen wieder aufs Wasser, nur noch 13 km den Ruppiner See nordwärts. Glücklicherweise mit leichtem Schiebewind, der aber kaum Abkühlung brachte. Einige Boote unterbrachen das Rudern immer wieder durch Badepausen. Am Abend traf dann noch Martin mit dem zweiten Kleinbus ein. Daher wurde für ihn und den Landdienst unser Zweier ohne vom Anhänger abgeladen. Nach dem Abendlichen Grillen erwarteten alle das aufziehende Gewitter. Aber obwohl weit jenseits des Ruppiner Sees heftiges Wetterleuchten zu sehen war, kam es nicht. Es blieb also warm.
Am letzten Rudertag wollten wir nur ein kurze Runde zum Tornowsee machen. Allerdings sah das Wetter ziemlich nach Gewitter aus. Da wir recht früh auf dem Wasser waren, hatten wir in der Schleuse Altruppin noch Platz zum mitschleusen. Dahinter geht es durch eine Kette kleiner Seen, die durch den Rhin verbunden sind. Viele Datschen am Ufer, aber erst mal keine Kneipe. Die Suche nach einer Kneipe wurde dann dringend, da des zweimal geblitzt hatte und auch schon Donner zu hören war. Am Zermützelsee retteten wir uns in eine Gaststätte. Im Gegensatz zum Vortag gab es hier wenigstens auch kalte Getränke. Nachdem das Gewitter vorbei gezogen war, trafen sich alle Boote wieder und es ging zurück nach Altruppin. Das Aufladen der Boote auf den Anhänger wurde von zahlreichen Badepausen unterbrochen. Die Hitze war immer noch kaum auszuhalten. Mit den Kleinbussen und der Bahn ging es wieder zurück nach Stahnsdorf.
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