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Donaufahrt 2016 Wien - Ilok 2016     Blog

Freitag ging es am frühen Nachmittag los, Anreise nach Wien per Auto. Quer durch Tschechien sind das nur 650 km. Hinter Prag wurde zwar die Straße schlechter, aber gegen 22:30 kamen wir beim Ruderclub Donauhort an.

Den durch die eilige Anreise eingesparte Tag nutzten wir zur Stadtbesichtigung. Hofburg, Stephansdom und Wiener Innenstadt, danach ging es raus nach Schönbrunn. Nach einem kurzen Bummel über den Ostermarkt wurden die hyperaktiven Kinder im Heckenlabyrinth mit angeschlossenen Spielplatz abgegeben. Der Rest stieg zur Gloriette auf und genoss die Aussicht über Wien.
Auf dem Rückweg nach Nussdorf sammelten wir noch Torsten ein, der per Bahn angekommen war und fuhren mit dem Linienbus auf den Kahlenberg. Von dort, bei einbrechender Dunkelheit durch die Weinberge abwärts zum Ruderclub. Hier waren inzwischen auch Michel, Karl-Heinz, Jochen und Maria angekommen. Gemeinsam ließen wir den Abend in einem Heurigen- Lokal ausklingen.

Sonntag früh ging es aufs Wasser. Da die Schleuse Nussdorf erst im April aufmacht, mussten wir über die Hauptdonau zur Schifffahrtsschleuse Freudenau rudern. Diese Strecke ist leider lange nicht so reizvoll wie der eigentlich geplante Donaukanal. Man rudert eher an Wien vorbei als mitten hindurch. Die Architektur die man zu sehen bekommt ist nicht KuK, sondern eher alle Bausünden der Moderne.
Geschleust wurden wir umgehend und danach hatten wir die frei fließende Donau bis nach Bratislava. Der Wasserstand hätte besser sein können, aber es war ausreichend Strömung. Bei strahlenden Sonnenschein kamen wir recht zeitig beim Ruderverein Bratislava an. Der Steg lag diesmal optimal. Nicht nur problemloses Anlegen, sondern man kam vom Steg auch trockenen Fußes an Land.
Wie üblich hatte man unsere bestätigte Anmeldung mal wieder vergessen, aber der anwesende Trainer ließ uns herein.
Zunächst ging es zur Stadtbesichtigung in die historische Altstadt und rauf zur Burg. Danach gab es Abendessen in der Bootshausgaststätte.

Die Ruderstrecke am nächsten Tag war für alle, außer Nirina und Stefan Neuwasser. Zunächst durch Bratislava bei guter Strömung und dann auf den Stausee. Hier legten wir an der Staumauer zwischen den beiden Wehren zur Alten Donau und zur Mosoni Donau an. Die schräge Staumauer hoch und ca. 200m weiter über einen Schotterweg zur Einsetzstelle an der Mossoni Donau direkt hinter dem Wehr, leider etwas steil und in bei heftiger Strömung.
Nachdem alle wieder heil auf dem Wasser waren, gab es nach 2 km das nächste Hindernis. Direkt hinter einer Kurve folgte das nächste Wehr. Anlegen im Ufergebüsch, Aussetzen der Boote und über einen steilen Deich aufwärts, abwärts ging es deutlich flacher und einsetzen konnte man hier auch besser als an der letzten Stelle.
Ein paar Kilometer weiter erreichten wir dann das Wehr von Rajka. An dieser Stelle gab es sowohl im Ober- wie auch im Unterwasser eine Rampe, so dass das Umtragen problemlos war. Ab hier rudern normalerweise alle Ruderer erst wieder los, die sich den Stress an den Staustufen sparen wollen und bis hier mit dem Anhänger fahren.
Der folgende Flusslauf ist kurvenreich und wirklich schön und mit nur wenigen Hindernissen. Nur an den zahlreichen Inseln im Fluss musste man sich entscheiden, welchen Arm man nimmt. Leider entschied sich eins der Boote einmal für den falschen Arm und blieb dann in einem Baum hängen.
Am späten Nachmittag kamen aber doch alle heil in Mosonmagyarova an. Wir hatten eine Pension direkt vor dem Wehr von Moson. Die Zimmer mit Dusche im Zimmer, aber Toilette auf dem Gang. Etwas einfach, aber für Ruderer völlig ausreichend. Das Essen im daneben liegenden Restaurant war dagegen absolute Spitze.

Am Morgen gleich nach dem Ablegen ging es mit der Umtrage am Wehr los. Die neu eingebaute Bürstengasse war leider Schrott und bei diesem Wasserstand überhaupt nicht zu benutzen. Sinnlose Geldverschwendung beim Wasserbau ist kein reines deutsches Phänomen.
Auf den über 70 km bis Györ ging es durch endlose Mäander und viel Landschaft. Häuser waren selten. Der Fluss mit recht wenig Strömung, einige Inseln mit engen Durchfahrten, aber alles etwas breiter und weniger unübersichtlich als am ersten Tag. Wie weit man ist war nicht festzustellen, markante Punkte fehlten, so dass man überrascht war als man um die letzte Kurve bog und der Ort Györ bereits kurz vor einem lag.
Wegen mangelnder Kooperationsbereitschaft der dortigen Ruderer hatte der VL kurzfristig auf ein Hotel umgebucht. Eigentlich viel zu vornehm für die Ruderer, aber das “Radfahrer”- Sonderangebot im Internet war preislich attraktiv. Die Zimmer riesig und mit gehobener Ausstattung.
Der Landdienst hatte in einer kleinen Gaststätte in einem Bootshaus das Abendessen reserviert, so dass wir schnell, reichlich und preiswert Essen konnten.
Da es schon recht spät war und die Ruderer nach der langen Etappe doch sehr erschöpft waren, nutze niemand den Hotelpool (jetzt wird der Luxus auch noch verschmäht.)
Für Nachahmer: Es gibt noch einen zweiten Ruderclub in Györ, der einen wesentlich freundlicheren Eindruck machte!

Die letzten paar Kilometer auf der Mosonidonau führte erst auf einem ungewöhnlich geraden, aber naturbelassenen Abschnitt, dann aber an in Bau befindlichen Hafenanlagen an der Mündung vorbei in die Donau. Bei gutem Wetter hatten es die Ruderer nicht besonders eilig die heutige Kurzetappe zu schaffen. Recht schnell tauchte die Eisenbahnbrücke von Komarno vor uns auf. Direkt dahinter legten wir am Slowakischen Backbordufer an.
Der Landdienst empfing uns und teilte uns mit, dass der Yachtclub geschlossen hatte (Renovierung? Pleite?). Ein Hausmeister stellte uns aber seinen Wohnwagen im amerikanischen Stil und seine Datscha zur Verfügung. Ob unsere Gartennachbarn in Stahnsdorf auch einer Gruppe dahergelaufener Ausländer Ihre Lauben zur Verfügung stellen würden? Gut das wir nicht in Deutschland sind!
Die gute Gaststätte vom letzten Mal fiel damit auch aus, aber der örtliche Kaufland war nur einen Kilometer entfernt. Nach dem shoppen wurde gekocht. Merke Spitzpaprika ist hier nicht immer so mild wie in Deutschland.

Bei Sonnenschein aber unangenehmen Nordwind ging es weiter auf der Donau. Wer sich an die Fahrrinne hielt, hatte mächtig unter dem kalten Wind zu leiden. Wer dagegen am slowakischen Ufer lang schlich musste zwar auf Sandbänke achten, war aber windgeschützt. Die Landschaft wurde wieder leicht hügelig, auf der ungarischen Seite erhoben sich Berge, die teilweise bis fast ans Wasser reichten. An beiden Ufern säumten kleine Ortschaften den Fluss. Auf dem Wasser waren wir, bis auf wenige Frachter aber weiter alleine.
Kurz vor Esztergom ging es auf die Steuerbordseite (Ungarn). Die Anfahrt zum Ruderclub erfolgt über einen Nebenarm. Der Club liegt auf einer Insel. Leider ist die Einfahrt im Wahrsager falsch angegeben. Glücklicherweise kannten mehrere Ruderer die Strecke bereits, so dass keiner vorbei ruderte.
Beim Ruderclub Esztergom wurden wir bereits erwartet. Wir durften unser Quartier in den Umkleideräumen aufschlagen. Dank Ofenheizung wurde es auch warm. Zunächst brach aber die Mannschaft zur Besichtigung von Esztergom auf. Die Krönungskirche der ungarischen Könige stand unübersehbar hoch über dem Ufer.
Der VL fuhr am Abend noch den Anhänger bis Budapest vor.

Nun ging es vorbei an Esztergom, Kurs auf Visegrad, das Donauknie. Bereits kurz nach dem Start rahmten hohe Berge den Fluss ein. Die Donau führt hier durch die Ausläufer der Karpaten mit Felsen bis ans Ufer. Bei Visegrad thront eine Burgruine über den Fluss. Die Donau wendet sich hier abrupt nach Süden und spaltet sich in zwei Arme auf. Wir wählten den kleineren Arm auf Steuerbord (Szentendre- Arm). Der nervende Wind kam jetzt nicht mehr von vorne, so dass es richtig warm wurde.
Da wo sich die beiden Flussarme wieder vereinigen beginnt Budapest. Da unser übliches Quartier beim Külker Ruderclub noch im Winterschlaf lag, ruderten wir weiter zum Budapester Ruderverein. Dieser liegt auf der Pester Seite (Backbord) nur einen Kilometer vor der Margareteninsel. Die Lage ist allerdings gewöhnungsbedürftig in einem runtergekommenen Industriegebiet mit einem Obdachlosenheim ein paar Häuser weiter. Das Bootshaus allerdings in gutem Zustand und mit Zentralheizung.
Die meisten Ruderer starteten die Stadtbesichtigung noch am Abend. Die Einkaufsstrasse auf Pester Seite und das grandiose Panorama mit Blick auf Burg und Fischerbastei am anderen Ufer ist beeindruckend. Nach einem kleinen Abstecher zum Hotel Gellert (nicht so das richtige Preisniveau für unsere Wanderfahrten) zog es die meisten zurück zum Quartier. Nur Nirina, Michel und Stefan gönnten sich die lange Badenacht im historischen Rudas- Schwimmbad direkt unterhalb der Zitadelle. Thermalbecken mit bis zu 42 Grad, alternativ auch 10 Grad, Dampfsauna, historischen Kuppelbad aus der Türkenzeit und als Highlight ein modernes Panoramabecken auf dem Dach mit Blick auf das nächtliche Budapest. Nur der Rückweg um 2 Uhr Nachts war etwas schwierig.

Am folgenden Tag war Kultur angesagt. Mit der Metro ging es in die Stadt. Mit der historischen Linie M1 (zweitälteste U-Bahn der Welt nach London von 1896) zum Heldenplatz und den historischen Gebäudeensemble. Leider traf der davor stattfindende Ostermarkt viel mehr den Geschmack der meisten Ruderer. Danach weiter zur Burg und zur Fischerbastei, vorbei am Standbild des Heiligen Stefan, weiter zur Zitadelle. Der Ausblick über die Stadt ist von hier wirklich toll.
Den folgenden Besuch der historischen Markthalle kann man dagegen nur Leuten empfehlen die unter akuter Vereinsamung leiden. Der Touristenrummel ist unerträglich und im oberen Stockwerk, wo die Fressstände sind wird es lebensbedrohlich.  Unsere Empfehlung man sollte sich was draußen beim Bäcker besorgen ist preiswert und gut und man bekommt keine Angstzustände.
Danach ging es zurück durch die Altstadt zur Margareteninsel. Diese Insel ist ein innerstädtischer Park mit Fahrrad- und Elektroautoverleih, Sportanlagen, Spielplätzen und vor allem viel Grün. Am Nordende der Insel angekommen entschieden wir uns zurück zum Ruderclub zu laufen.
Während Stefan Nirina zur Bahn brachte (wegen der Uni nur eine Woche Zeit), erledigte die Jugend die Einkäufe im nahe liegenden Shoppingcenter. Schön das die Security entspannt blieb, als ein paar Jugendliche mit Armeekiste auf der Schulter (für die Einkäufe) im Supermarkt auftauchten.
 

An nächsten Morgen ging es nun nur noch mit zwei Vierern weiter. Die Stadtdurchfahrt mit Ruderboot ist die beste Stadtbesichtigung die man sich vorstellen kann.  Keine Großstadt ist derartig rings um den Fluss gebaut. Praktische alle bedeutenden Sehenswürdigkeiten sind vom Wasser zu sehen. Vorbei an der Margareteninsel rudert man mitten durch die Innenstadt unter der Kettenbrücke und Sissi-Brücke hindurch.
Danach ist dann leider erst mal Schluss mit schöner Strecke, hier folgen die Industrievororte von Budapest in völlig flachen Gelände. Aber irgendwann hat einen die Natur wieder, die Ufer werden grün und die Besiedlung nimmt ab. Es gibt wieder vereinzelte Orte am Ufer, aber erst am Ziel grüßte uns  wieder eine Industriestadt, Dunauvjaros. Der VL im Landdienst hatte bei den letzten acht Mal hier durchweg negative Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Quartieren in diesem Ort gemacht. Der neu eröffnete Campingplatz genau am Donauufer erwies sich jedoch als Glücksgriff. Große Holzhäuser im Schwedenstil (allerdings aus Siebenbürgen). Schick, modern und luxuriös ausgestattet. Die Boote konnten hinter den Zaun des Campingplatzes gelegt werden. Endlich mal ein Erfolg in Dunauvjaros.
Das Abendessen wurde selbst gekocht. Aussage des VL: Glaubt mir ihr wollt den Ort nicht sehen.

Es ging weiter durch die endlose Puszta. Viel Natur am Ufer, alles sehr flach, die Sträucher und Bäume in Ufernähe wurden langsam grün. Auf den paar Hügeln die ab und zu auftauchten, lagen kleine, nette Dörfer. Die Sonne brannte am Vormittag schon ziemlich vom Himmel. Der Wind täuschte etwas darüber hinweg, wie warm es eigentlich schon war.
Zur Mittagspause nach 2/3 der Strecke legten wir in Paks an. Die unter Ruderern allseits beliebte Eisdiele (gibt auch Kuchen) wurde wieder gestürmt. Michel packte Kuchen für Alle, als Nachtisch ein. Paul nahm noch ein paar Stücken für seine Mannschaft als Bootsverpflegung mit.
Die letzten Kilometer bis Dombori wurden auch noch geschafft. Die Boote wurden an der verlassenen Fährrampe deponiert und der Landdienst brachte die Mannschaften zu unseren Hütten am Altarm. Die Hütten hier sind deutlich älter und etwas “angestaubt”, aber für Wanderruderer durchaus OK.

Weiter ging es nach Mohacs zur ungarischen Grenze. Es war noch einmal deutlich wärmer geworden, der Wind hatte nachgelassen. Die Strecke so wie die vorherigen Tage viel Grün, wenig Dörfer. Nur das nach etwa der Hälfte der Strecke die Stadt Baja liegt (Endpunkt der Marathonregatta Budapest - Baja). Der Jugendvierer bog in den Nebenarm von Baja ab und fand nach einiger Suche sogar ein Restaurant mit Steg, wo man sich bei Palatschinken stärken konnte. Nur Hannes schaffte es sich auf der Desert-Karte die einzige Nachspeise auszusuchen, die nicht süß war!
Der Plan den Nebenarm von Baja weiter zu rudern scheiterte leider an einem Wehr. Also ging es die zwei Kilometer wieder zurück und dann dem AH-Boot hinterher. Die hatten gar nicht mitbekommen, dass das andere Boot direkt vor ihnen abgebogen war und waren baff erstaunt als sie in Mohacs die ersten waren.
Die Boote wurden am Steg des Ruderclubs herausgehoben und in ein gegenüberliegendes Gartengrundstück verfrachtet. (Noch mal danke an die hilfsbereiten Ruderer von Mohacs) Unsere Pension Centrum war nur ein paar hundert Meter entfernt. Sehr schöne Zimmer.
Der VL war derweil am Suchen, wo man Abendessen könnte. Mohacs ist zwar ein sehr touristischer Ort, aber das meiste waren Cafes oder Kneipen. Die örtliche Pizzeria bot große Pizzen für umgerechnet 4,50 Euro an. Eine gute Entscheidung. Auch das Cafe unserer Pension kann man uneingeschränkt empfehlen.

Nun gab es für die meisten Neuwasser. Kurz nach dem Start überquerten wir die kroatische Grenze. Bereits einige Kilometer weiter wurde das vorausfahrende Jugendboot von der kroatischen Polizei aufgebracht. Nach kurzer Kontrolle der Ausweise und der Beteuerung , dass man wirklich nach Kroatien wolle und nicht nach Serbien (Backbordufer) ließ man alle weiter rudern. Am Ziel in Aljmas saß ein einzelner Grenzbeamter am Ufer und wartete auf die Ruderer. Da seine Schicht augenscheinlich gegen 15 Uhr zu Ende war, eine Stunde zu früh, verpasste er die Ruderer.
Das Ziel Aljmas ist ein Pilgerort mit neuerbauter Kirche mit Marienheiligtum. Die alte Kirche war im letzten Krieg vollständig zerstört worden. Die neue hat zwar ein etwas gewöhnungsbedürftiges Design, aber eine tolle Akustik.
Wir lagerten unsere Boote am Ufer direkt neben ein paar Fischerkähnen und mussten zu unserem Quartier nur wenige 100m den Hang hoch laufen. Große Zimmer teilweise etwas historisierend eingerichtet, aber sehr schick. Das Abendessen war eine unglaubliche Menge Fleisch mit wenig Pommes und wenig Salat. Es blieb nichts übrig, selbst Maria langte kräftig zu.

Die zweite kroatische Strecke wurde jetzt richtig warm. Deutlich über 20 Grad und strahlender Sonnenschein. Leider auch heftiger Gegenwind in zwei großen Kurven. Da die Etappe mit 50 km recht kurz war stellte das auch kein wirkliches Problem dar. Wir nutzen einige Mal große Inseln, um in den kleineren Nebenarmen zu rudern. Das ging natürlich nur am Steuerbordufer. Auf der anderen Seite wären wir nach Serbien eingereist. Es wird Zeit, dass man Serbien in die EU aufnimmt, damit dieser Blödsinn endlich aufhört. Die EU- Außengrenze wird auf kroatischer Seite nur sehr dünn bewacht. Alle 10-30 Kilometer lag mal ein unbesetztes Patrouillenboot am Ufer.
Landschaftlich hat man auf kroatischer Seite meist ein Hochufer, mit steilen Abfällen zur Donau. Dagegen ist die serbische Seite völlig flach und nahezu unbesiedelt. Lediglich sehr vereinzelt stehen ein paar Fischerhütten. Das wird im nächsten Jahr, wenn wir auf serbischer Seite die Fahrt fortsetzen wieder ein Problem mit dem Quartier.
Je mehr wir uns dem Quartier Vukovar näherten, desto deutlicher waren am kroatischen Ufer die Kriegsschäden zu sehen. Vukovar war damals besonders umkämpft. Zerschossene, ausgebrannte Gebäude, ohne Dachstuhl oder einfach nur Löcher von Granatsplittern in vielen Häusern. Besonders das Industrie- und Hafengebiet sah noch sehr gruslig aus. Allerdings war auch schon vieles neu gebaut.
Die Hafenbefestigung wurde gerade neu gebaut, so dass wir zum Anlegen am Ruderclub Vukovar ein paar Schwimmbaggern ausweichen mussten. Das Bootshaus ist ein schöner Neubau mit zwei Bootshallen, Trainingsraum und im ersten Stock Clubraum mit Küche, wo wir schlafen durften.
Direkt dahinter liegt ein neugebautes dreistöckiges Einkaufszentrum. Die Einwohner sind bestimmt stolz darauf, aber es wirkt als absoluter Fremdkörper in der sonst flach bebauten barocken Innenstadt. Auch einige Banken haben sich einige architektonische Entgleisungen in Stahl und Glas erlaubt. Die Einstellung besser sowas als eine Ruine kann man angesichts der Zerstörungen im Ort natürlich verstehen. Dazwischen stehen jedoch einige restaurierte Barock- Gebäude im KUK-Stil.
Da uns die Lebensmittelpreise im Supermarkt einfach zu hoch waren (weit über deutschen Preisniveau) gingen wir lieber Essen. Die örtliche Pizzeria bot mit 3,80 Euro pro Pizza ein unschlagbares Angebot. Der Kellner sprach leider kein Englisch, aber nach nicht einmal zwei Minuten stand der gut englisch sprechende Koch am Tisch und nahm die Bestellung auf.

Die Schlussetappe nach Ilok war nur sehr kurz. Bei über 25 Grad und strahlenden Sonnenschein hatten wir schon richtigen Sommer. Dazu kam noch ein leichter Schiebewind.
Am kroatischen Ufer standen oben auf den Hügeln einige Burgruinen, unten vereinzelt Dörfer am Fluss. Das serbische Ufer blieb völlig flach und ohne Gebäude. Eine Burg auf halber Strecke konnte man bis zu unserem Ziel Ilok sehen.
Bei Ilok stand der Landdienst an einer verschlammten Rampe in einem kleinen Yachthafen. Wir holten unsere Boote heraus und verstauten sie auf dem Anhänger.
Die Ruderer liefen dann den einen Kilometer zu unserem Hotel Villa Iva in den Ort. Wieder sehr gediegen, eher Niveau DRV- Fahrt. Da es erst 14 Uhr war entschlossen wir uns noch zur Besichtigung der örtlichen Burg. Die Treppe direkt gegenüber von unserem Hotel führte hinauf. Oben gab es neben toller Aussicht eine historische Burganlage aus dem 14 -16 Jahrhundert, einem Franziskanerkloster und die örtliche Weinverkostung. Für unsere Jugend wichtig auch einen Supermarkt. Die Zuckervorräte waren mal wieder knapp geworden.
Das Abendessen im Hotel war etwas teurer als am Vortag, aber sehr gut. (nach deutschen Verhältnissen immer noch unglaublich preiswert).

Am Rückreisetag mussten zunächst einmal die Bahnfahrer ins 60 km entfernte nach Vinkovci gebracht werden. Danach ging es mit dem Rest der Mannschaft auf den Heimweg. Bis hinter Prag haben wir es noch geschafft und hier in einem kleinen Hotel übernachtet.

Die restlichen knapp 400 km bis nach Hause waren dann am Sonntag kein Problem mehr.

Vom 7. -23. April 2017 geht es weiter von Bezdan nach Radujevac, auf der serbischen Strecke!

 

 

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