rckst02

Finnlandwanderfahrt Sommer 2016

Saimaa- See

Die Sommerfahrt lag diesmal wieder am Ende der Sommerferien. Damit konnten auch die Studenten mitfahren.
Mitte August ging es mit dem Anhängertransport nach Rostock auf die Spätfähre der Stena-Line. Die Kabine war etwas eng, da auch mal wieder überbelegt (man spart wo man kann). Am nächsten Morgen kamen wir halbwegs ausgeruht in Trelleborg an und machten uns auf den Weg quer durch Schweden nach Stockholm. Am frühen Nachmittag erreichten wir den Campingplatz Ängby, direkt gegenüber von Schloss Drottningholm. Wir konnten problemlos den Bootsanhänger parken und unsere gebuchten Campinghütten übernehmen. Dann ging es sofort zur Tunnelbana und in die Innenstadt.
Wir gaben uns dem Tourirummel der Gamla Stan hin, guckten uns kurz das Stockholmer Stadtschloss und das Parlament an und versuchten verzweifelt unsere Mädchen von Besuch wirklich jedem H+M Geschäfts abzubringen.
Nach einem “original-schwedischen” Abendessen beim Asiaten ging es zurück zum Campingplatz. Angesichts des kalten Abends hatte keiner Lust auf den Stockholmer Rummel, Gröna Lund.

Am nächsten Morgen war dann bei deutlich besserem Wetter erst einmal das Standard- Touristenprogramm angesagt. Vasa-Museum, Abba-Museum, Stadthuset und dann doch noch Gröna Lund. Gegen Mittag ging es zurück zu unserem Campingplatz, Anhänger ankoppeln und auf zum Värtahamen, dem Anleger der Silja-Line.
Hier trafen wir auch auf Patrik und Elina, die per Flugzeug angereist waren. Wir kamen recht schnell aufs Schiff, so dass wir uns, überpünktlich, bereits vor dem Ablegen aufs Büffet stürzen konnten. Nach 1-2 Stunden waren auch die hungrigsten Ruderer satt.
Der Abend wurde in Nachtclub und Disco ausklingen gelassen.

Nach dem Frühstücksbüffet erreichte die Silja Serenade den Hafen von Helsinki. Wir waren einer der ersten die vom Schiff kamen und nachdem wir uns durch Helsinki gequält hatten, ging es auch schnell vorwärts. Am frühen Nachmittag erreichten wir den Campingplatz Koskenelkä in Puumala. Während die anderen die Hütten bezogen und anfingen die Boote abzuladen, machten sich Nirina und Stefan noch einmal auf den Weg nach Mikkeli, um Maria, Wolfgang und Jochen vom Bahnhof abzuholen.
Angesichts der aktuellen Wetterlage und der nicht sehr erbaulichen Wettervorhersage für die nächsten Tage entschied der VL entgegen der Planung doch mit Landdienst zu fahren.
Temperaturen von nur 15-18 Grad und einiges an Regen wäre nicht das Problem gewesen, aber für einen der nächsten Tage war Gegenwind mit 8-9 Windstärken angesagt. Da wollten wir lieber kein Gepäck im Boot haben. (man wird halt alt!)

Bei bedecktem Himmel, aber halbwegs trocken ging es am Morgen los. Die Unterquerung der Brücke von Puumala, sonst oft mit heftiger Gegenströmung , war dieses Mal harmlos. Dank etwas Schiebewind kamen die Boote gut vorwärts. Nur an einigen Klippengärten waren die Steuerleute bisweilen etwas verwirrt. An die Segelkarten als Navigationshilfe muss man sich erst mal gewöhnen.
Der Landdienst erkundete währenddessen schon mal einige Quartiere für die nächsten Tage. Angesichts der Wetterlage waren wir auf der Suche nach Alternativen.
Am frühen Nachmittag erreichten sowohl Landdienst, als auch Boote das legendäre Ruderstadion von Sulkava. Hier findet jedes Jahr die größte Kirchbootregatta der Welt statt.
Wir verzichteten auf Zelte und breiteten unsere Matten auf der überdachten Terrasse des Ruderstadions aus. Der Abend war sogar recht freundlich, erst in der Nacht fing es wieder an zu regnen.

Kurz nach dem Wecken hörte der Regen jedoch auf, so dass wir bei freundlichen Wetter mit Sonnenschein und wenig Gegenwind los ruderten. Die Boote bewegten sich nordwärts. Die Navigation war extrem schwierig. Der VL wollte eine Abkürzung rudern und nicht die ausgetonnte Fahrrinne. Landschaftlich unerhört reizvoll durch einen Schärengarten zu rudern, aber um sich nicht zu verirren musste man jede Insel mitzählen und dann noch aufpassen, dass man keine Felsen im Wasser übersah.
Schließlich tauchte die Stadtkulisse von Savonlinna mit seiner Burganlage vor uns auf.
Allerdings liegt der Campingplatz weit außerhalb, es war also noch ein Stück zu rudern. Am völlig vereinsamten Strand des Campingplatzes empfing uns der Landdienst und bestätigte, dass er die Hütten auf 2 Nächte verlängert bekommen hatte. Der VL hatte einen Pausentag angekündigt um den Sturm aus Nordwest abzuwarten.
Die Hütten waren wie immer in Savonlinna, etwas eng, etwas verlebt, aber trocken und mit warmer Dusche.

Der Unwettertag sollte als Kulturtag genutzt werden. Mit dem Auto ging es nach Savonlinna downtown. Zunächst ins örtliche Heimat- und Schifffahrtsmuseum. Wieder Erwarten sogar ziemlich gut gemacht. Wenn auch die Jugend eher das freie WLAN interessierte. Danach weiter zur Burg Olavlinna (immer noch keine Folterkammer Bobby!) und dann zum shoppen in die Stadt. Die Frauen inklusive Maria zum H+M, die Kerle (Wolfgang) fanden den örtlichen Döner-Imbiss. All you can eat Döner mit Salatbüffet und Nachtisch und Getränken für 10 Euro, Supersache. Warum gibt es sowas nicht in Berlin?
Zurück in unseren Hütten wurde nervös auf die Wettervorhersage geguckt. Der Nordweststurm sollte aufhören.

Am nächsten Morgen ging es ziemlich trocken los. Kein Regen, sogar Sonnenschein nur der Sturm war noch da allerdings aus Osten, also Schiebewind.
Zunächst umrundeten wir bei nur mässiger Gegenströmung die Burg Olavlinna. Natürlich erwischte das letzte Boot wieder Gegenverkehr in der nicht einsehbaren Kurve, aber alles ging glatt. Zunächst genossen wir den Wind schräg von hinten. Allerdings sind Windstärken von 6 auch von hinten nicht unbedingt kuschlig. Ab und zu schützte uns ein Schärengarten, aber dann ging es wieder auf sehr offene Flächen. Merke die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist nach wie vor die Gerade, aber nicht unbedingt zu empfehlen.
Bei unserem Ziel, der Insel Hietasaari legten wir tunlichst am nördlichen Strand an. Der Vierer musste noch einmal los, um den Landdienst mit dem Gepäck vom ca. 1 km entfernten Ufer abzuholen. Danach waren die Zelte schnell aufgestellt, das Feuer an und es konnte Abendessen gekocht werden.
Die Ruderer hatten wieder ihre persönliche Insel.

Heute führte der ganze Tag durch den Linnansaari Nationalpark. Ein riesiger See mit unzähligen Inselgruppen, aber auch offenen Flächen. Wieder begeisterte der heftige Schiebewind die Steuerleute nur begrenzt. Aber das Wetter wurde besser, wir hatten mehr Sonne und gegen Abend ließ auch der Wind nach. Ziel war die Insel Harronsaari, wieder ein traumhafter Biwakplatz auf einer Insel mitten im See. Das Landdienst abholen war diesmal etwa weiter, aber wir schafften es wieder alles lebenswichtige überzusetzen.

Bei gutem Wetter, mit weiter reichlich Ostwind erreichten wir auf halber Strecke Varkaus. Eine hässliche Industriestadt (Papierindustrie).
Hier ging es durch unsere erste finnische Schleuse 7m aufwärts. Zum Schleusen werden hier einfach die vorderen Tore ca. 1m weit geöffnet und es stürzt ein Wasserfall in die Schleuse. Man sollte nicht zu weit vorne liegen. Wir wollten aber weiter. Die Gegenströmung in den Kanälen bei Varkaus war minimal. Das stimmte uns optimistisch, da wir noch den Strömungsschlauch von Leppävirta vor uns hatten. Zunächst war aber wieder einmal ein riesiger See zu überqueren, bevor es in die Engstelle von Leppävirts ging. Hier wirkt der See auf 7 km Länge fast flussförmig, oft mit heftiger Gegenströmung. Diese Mal war diese jedoch gering, so dass wir gut vorwärts kamen.
Am Ziel, direkt an der Schleuse Konnus (liegt mitten im Wald) hatten wir auf eine Hütte und die daneben liegende Ausflugsgaststätte gehofft. Leider hat die Gaststätte am Freitag Nachmittag geschlossen und auch eine vorherige Mail-Anfrage nach den Hütten brachte keinen Erfolg. Beide Hütten sind da, aber die Gaststätte (neue Bewirtschaftung) erklärte sich für nicht  zuständig und auch das Fremdenverkehrsamt hat keine Ahnung an wen man ich wenden muss.
Erinnert ein wenig an die Servicewüste Deutschland......
Da aber das Wetter gut war, sparten wir Geld und bauten unsere Zelte auf. Gekocht wurde wieder auf offenen Feuer.

Der Start wird heute etwas verzögert, weil es am Morgen angefangen hat zu regnen und der Wetterbericht Besserung verspricht. Nur der VL ist schon mit dem Auto unterwegs, um Nachrücker Schulze von seinem Fernbus abzuholen. Irgendwo in Leppävirta downtown steht ein einsamer Ruderer mit wasserdichten Beuteln am Straßenrand.
Beim los rudern ist es trocken und später kommt die Sonne raus. Bei bestem Wetter geht es Richtung Kuopio. Der Landdienst bringt währenddessen Wolfgang zum Bahnhof, vorher geht es nich einmal auf den Aussichtsturm von Kuopio, den Blick über die unendliche Seenlandschaft zu genießen.
Der Landdienst belegt dann erst einmal die gebuchten drei Hütten auf dem Luxuscampingplatz von Kuopio und hängt die Zelte zum trocknen auf.
Wenig später treffen auch die Ruderer ein. Da der Badestrand völlig verweist ist können wir die Boote dieses Mal problemlos lagern.
Alle Ruderer sind froh über die erste warme Dusche seit Tagen.

Am Morgen rudern wir zunächst nach Kuopio. Wir vertäuen unsere Boote im Hafen. Einige Fahren mit dem Landdienst zum Aussichtsturm, der Rest geht shoppen. Der Marktplatz ist vollm es gibt gerade einen internationalen Fressmarkt. Am deutschem Stand gibt es Brezeln, wir leisten uns lieber bei den Finnen eine große Packung frische Multebeeren. Danach werden im Supermarkt überlebenswichtige Dinge gekauft: Kekse, Blaubeermuffins, Chips, Blaubeersuppe....
Gegen Mittag geht es wieder los. Landdienst Schulze hat die AUfgabe sich einen schönen Biwakplatz auszusuchen und sich dann zu melden, wohin die Boote kommen sollen.
Er findet sehr weit nördlich den perfekten Platz. Steg, Toilette, Zeltwiese, überdachten Grill, überdachte Sitzplätze. Und da Lidl-Grillwochen sind gibt es Fleisch, Würstchen und Kartoffelsalat.

Damit hatten wir unseren nördlichsten Punkt erreicht, jetzt ging es wieder südwärts. Natürlich mit kräftigem Südwind. Zunächst sind wir noch auf schmalen Sunden unterwegs, aber dann kommen extrem offene Flächen. Wir versuchen uns wieder im Inselhüpfen und kommen einigermaßen. Die Hoffnung das es am Nachmittag besser werden würde, da wir dann wieder auf sehr kleinen Seen rudern würden, trügt. Klar der Wind ist weg, aber dafür fängt es ergiebig an zu regnen. Am Rastplatz von Summa gibt es glücklicherweise eine überdachte Feuerstelle, die wir mit einer Zeltunterplane auch noch windgeschützt hin bekommen. Gegen Abend hört der Regen auf und wir genießen unser Lagerfeuer.

Das Wetter ist wieder besser, aber der VL fürchtet die offenen Wasserflächen des Suvavesi. Zunächst geht es jedoch durch ein Labyrinth aus winzigen Seen mit versteckten Verbindungsgräben. Unter einer Straßenbrücke gibt es nur ein Wellblechrohr, durch das man mit Ruder lang gerade so durchkommt. Allene schon diese Ausfahrt zu finden ist eine navigatorische Leistung.
Der Suvavesi ist entgegen den Erwartungen spiegelglatt.
Der Landdienst hat wieder sein Seviceerlebnis à la Mecklenburg. Der anvisierte Kiosk hat bereits geschlossen und verweist auf den Sommer 2017. Die daneben liegende Autowerkstatt hat auch keine Ahnung wen man anrufen muss um die vorhandenen Hütten zu mieten. Reden die Finnen auch mit ihren Nachbarn?
Glücklicherweise hat der VL noch Plan B. Nur 2 km weiter liegt das Nonnenkloster Lintula. Das Gästehaus ist mit unserer Gruppe dann zwar restlos gefüllt, aber wir bekommen mal wieder ein Bett und eine Dusche. Bis zu dem Kloster rudern geht übrigens nicht, da hier 2 Stromschnellen im Weg sind, die man auch mit einem Wildwasserkanu nicht hätte überwinden können.
Da die Nonnen kein Abendessen anbieten wird der nächste Supermarkt (nur 10 km durch den Wald) geplündert und in der Teeküche des Gästehauses das Abendessen zubereitet. Die Kinder sind begeistert über Burger, die älteren nehmen es so hin.

Die Wahlfahrt geht weiter. Das Ziel ist das Mönchskloster Valamo. Kurz nach dem Start geht es durch die spektakuläre 4-fach Schleusentreppe Varistaipale. Da wir von den letzten Malen wisse, dass man ganz hinten liegen muss, gibt es keine Probleme mit den heftigen Wirbeln in der Schleuse. Nach einer weiteren Doppelschleuse sind wir 24m höher auf dem Juojärvi angelangt. In einer lang gestreckten Bucht liegt das Kloster Valamo. Wir nehmen unsere Boot am Hafen heraus und pilgern zum Kloster. Wir haben dieses Mal deutlich bessere Zimmer in einem alten Gebäude. Die Duschen sind auch warm. Nach einer kurzen Besichtigung der Kirche fallen wir über das Büffet her. Nicht so dolle Auswahl, aber ausreichende Mengen für die Ruderer.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück verlässt uns Jochen per Linienbus nach Helsinki und von dort per Flugzeug nach Hause. Ersatzfrau LingLing trifft erst gegen Mittag ein, so dass Vierer bis Karvio als Zweier mit gerudert werden muss. Und das ganze bei Dauerregen.
Der Landdienst eilt währenddessen zum nächsten Quartier. Der Kiosk Wirran Wietävä hat zwar schon zu, aber sie vermieten uns trotzdem ihre Lappen- Rundhütte. Ein Waldarbeiter in voller Montur kassiert und verschwindet dann wieder zu seinen Bäumen. Wir dürfen Hütte, Toiletten und Dusche nutzen. Hallo Finnen so kann das auch gehen, wenn man auf Mails reagiert!
Der Landdienst düst jetzt zurück nach Karvio. Die Boote sind gerade eingetroffen und warten auf den Bus der LingLing hier ausladen soll. Der Ort besteht aus einem dutzend Häusern, einem Supermarkt und einer Tankstelle mit Cafe.
Mit LingLing rudern wir weiter. Der Landdienst macht jetzt auf volle Begleitung und steht an den nächsten beiden Selbstbedienungschleusen. Nur an die folgende Strömungsstrecke (abwärts) kommt er nicht mehr ran. Die liegt wieder mitten in der Wildnis.
Am Ziel kommt der Landdienst dann mit etwas Verspätung an. Nicht nur das die Landstrecke erheblich weiter war, sondern es gibt Pizza vom lokalen Türken in Heinävesi, keine 15km entfernt. Callo Pizza gibt es hier nicht, man muss schon selber fahren.
Am Abend hört zunächst immerhin der Regen auf, danach ist es sogar sternenklar.

Bei bestem Wetter geht es weiter. Zunächst durch den Kolovesi Nationalpark. Hier ist es noch einsamer als sonst schon. Kaum mal eine Hütte. Wir fahren durch eine Inselwelt mit extrem engen Durchfahrten. Einmal haben wir schon Angst wir hätten eine Stromschnelle als Durchfahrt gewählt, aber es entpuppt sich dann nur als Engstelle mit ein paar Steinen und danach mal wieder ein Rohr zum durchfahren. Da die Insel hier deutlich höhere Ufer haben ist man öfter am überlegen, wo es da durch die Berge eigentlich weiter gehe soll. Aber es gibt doch immer eine Durchfahrt.
Das war die angenehme Hälfte der Etappe. Dann kam der Ennonvesi, der ist 12 km lang und schnurgerade von Südwest nach Nordost. Wind Südwest, Strömung aus Nordost, konstant 4-6, Böen 9. Wer jetzt toll zum segeln sagt, der hat leider keine Ahnung. Wir rudern vor dem Wind und müssen selbst in den Zweier die Wellen 45° ansteuern. Blick des Steuermanns fast nur noch nach achtern. Zweimal gehen wir hinter Inseln in Deckung und schöpfen etwas Wasser. Nicht das es schon kritisch gewesen wäre, aber man weiß ja nicht was noch kommt.
Am Ende des Sees ist eine der großen, gelben Autofähren. Selbst diese schwankt heftig in den Wellen.
Nach der Fähre geht es noch 12 km den Pyyvesi weiter, der ist etwas schmaler und hat eine um einige Grad andere Himmelsrichtung. Die Wellen sind weiter heftig, aber deutlich niedriger als  am Ennonvesi.
Am Ende biegen wir in den Yachthafen von Savonranta ab.
Hier können wir unsere Zelte aufbauen. Allerdings hinter Büschen, den der Westwind pfeift noch die ganze Nacht mit unveränerter Stärke.  Der Jachthafen bietet Duschen, Toiletten, eine überdachte Feuerstelle und einen Supermarkt. Nach dem Abendessen sitzen wir noch in der Hafenkneipe. Es sind 2 finnische DJ´s zur Saisonende- Party angekündigt. Die Musikrichtung geht so, internationale und finnische Hits.

Von Savonranta geht es erst mal über das südliche Ende des Orivesi. Dementsprechend muss Laura wieder mal Ihr Trauma verarbeiten. Die Wellen sind nicht angenehm, aber kein Vergleich zum Vortag. Wir erreichen den Raikuun- Kanal und legen erst mal an, um die Bunkeranlagen des antisowjetischen Schutzwalls zu besichtigen. Hier sollte der russische Einmarsch gestoppt werden.
Der Landdienst meldet das nächste Quartierproblem. Der Kioski am südlichen Ende des Kanals hat zu und die Infrastruktur ist abgebaut. Also 10 km weiter bis zum nächsten Biwakplatz auf Varpaniemi. Das Navi behauptet es gäbe eine Fähre oder Brücke. Der VL ist irritiert. Keiner kann sich dort an eine Fähre, geschweige denn eine Brücke erinnern. (Merke mit TOMTOM Karten verdurstet man ja auch in der australischen Wüste).
Die Boote finden die Insel und den Biwakplatz und holen den Landdienst nebst Gepäck von seinem verwaisten Anleger auf die Insel. Der Biwakplatz ist allerdings in schlechtem Zustand. Vielleicht sollte man nicht nur mit EU- Fördermitteln solche Plätze errichten, sondern sich auch wenigstens etwas um den Unterhalt kümmern.
Etwas gruslig ist auch, dass auf der Insel etliche alte Autos stehen. Diese sind wohl übergesetzt worden, um den Bewohnern die Wege auf dieser sehr großen Insel zu verkürzen.

Wir rudern weiter südwärts. Das Wetter ist OK, aber das Wasser ist weiter ruppig. Das Zwischenziel heißt Kerimäki. Hier steht die größte Holzkirche der Welt. Neben dem kulturellen Aspekt gibt es hier für die nächsten Tage den letzten Supermarkt und sogar ein Eiscafe.
Auch hinter Kerimäki geht es extrem ruppig weiter. Es dauert fast eine Stunde bis wir Deckung hinter einigen großen Inseln nehmen können. Leider ist eine Durchfahrt zwischen den Inseln blockiert. Das Wellblechrohr , dass in einem Straßendamm eingebaut ist, droht einzustürzen und ist durch Träger gestützt. Die verhindern aber, dass man mit einem Ruderboot durch das Rohr kommt.
Umtragen über den Straßendamm. Weit ist es nicht aber steil und auf beiden Seiten schlammig. Das Rohr zu umgehen hätte uns nicht nur 0 km Umweg beschert, sondern uns auch wieder voll in den Wind gebracht.
Die nächste Brücke ist glücklicherweise intakt, so dass wir danach problemlos weiter kommen. Ohne weitere Windprobleme erreichen wir den Campingplatz von Punkaharju.
Hier haben wir 3 Hütten reserviert und auch wenn da Sanitärgebäude gruslig aussieht, die Duschen sind warm. Der Campingplatz ist sonst sehr gut, aber an dem hinteren Sanitärgebäude sollte man nicht nur ein Schild aufstellen, “Wir sanieren 2016” sondern es auch machen.

Wir haben gutes Wetter und der mäßige Nordwind stört uns zunächst nicht. Es geht wieder durch Schärengärten abseits jeder Fahrrinne. Inzwischen sind wir da schon gewohnt. Wichtig ist die entscheidende Durchfahrt durch ein großes Rohr unter einer Straße zu finden, sonst drohen 20 km Umweg. Dank guter Karten und der Ortskenntnis einiger Teilnehmer ist das kein Problem. Zum Ende noch die enge Fahrt durch die Doppelinsel Kontiainen, dann liegt der weiße Traumstrand von Tetriniemi direkt vor einem. Leider waren auch hier wieder ein paar Russen da (kyrillische Broschüren im Unterstand), so dass der Platz entsprechend aussah. Wie besoffen muss man sein, um die Axt ins Lagerfeuer zu werfen?

Am vorletzten Rudertag hat der Landdienst 160 km fasst nur Sandpiste, die Ruderer dagegen nur knapp 50 km. Für unsere deutschen SUV- Freunde wäre der Landdienst hier der reinste Traum, endlich mal Sandpiste fahren soviel man will.
Für die Ruderer war es hier wieder wichtig ist, den Kanal von Telataipale zu finden. Der ist Teil eines russischen Kanalsystems aus dem 18 Jahrhundert, zur Versorgung der Frontlinien gegen die Schweden. Am Kanal wurde der Landdienst gewechselt und dann ging es weiter bis zum Biwakplatz Hiekkaniemi. Auch hier waren angesichts der Broschüren wieder Russen vor uns da, aber der Platz war in Ordnung.

Die letzte Ruderetappe zurück nach Puumala wr eigentlich nur eine Halbtagesetappe, so dass die Boote bereits ehr früh da waren. Einige nutzten den Anleger direkt vor dem Supermarkt noch, um ein letztes Mal einzukaufen. Irgendwie waren danach in Puumala Blaubeermuffins und und Blaubeersuppe ausverkauft.
Am Campingplatz von Puumala waren wir welche von den letzten Gästen. Hier lag schon fast alles in Winterruhe.

Rückreise, zunächst nur für Paul und Tim. Die wurden zum Bus nach Mikkeli gebracht, danach fuhr auch der Rest mit dem Anhängergespann los. 300 km bis Helsinki
In Helsinki hatten wir zunächst den falschen Flughafen im Navi, fast hätten wir Maria auf irgendeinem Flugfeld abgegeben. Aber dann viel dem Fahrer doch auf, dass hier was nicht stimmen konnte.
Der VL setzte dann die Mannschaft in der Innenstadt ab und suchte einen Parkplatz für das 16m Gespann. Viel Zeit blieb jedoch nicht, wir wollten ja pünktlich auf die Fähre.
Leider waren wir fast die letzten die aufs Schiff durften, aber wir kamen noch pünktlich zum Büffet....

Die Rückreise durch Schweden führte diesmal nicht nach Trelleborg, sondern über die Öresundbrücke nach Dänemark. Beim Nyköping/Falster - Ruderclub durften wir uns ins Bootshaus einquartieren.

Am nächsten Morgen ging es mit der Frühfähre nach Rostock. Die Fähren der Scandlines sind nachdem man  mit der Siljaline gefahren ist, wirklich der totale Absturz. Dreckig, hässlich, heruntergekommen. Der Pott Kaffee kostet 4 Euro, ein Tee 3 Euro. Bei den Preisen verkniffen wir uns das Frühstück und kehrten in Rostock bei Mces ein.

 

Eine schöne Wanderfahrt, wenn auch das Wetter schon etwas zu herbstlich war. Wenn wir nicht unsere gedeckten Baumgarten- E-Boote dabei gehabt hätten, dann wäre rudern an knapp der Hälfte der Tage nicht möglich gewesen. Die Warnung an Alle: Macht sowas nicht in C-Booten!!!!!!

Da nächstes Jahr die Ferien wieder so spät sind geht es diees Mal nicht nach Norden oder Osten, sondern nach Westen:
Maas bis ans Meer durch Frankreich, Belgien, Holland

 

grossbritannien_fl_a8
Laura JiaJia Stockholmer schloss 2016 Laura Nirina Abba Museum 2016 Laura Nirina on stage with abba 2016 Ruderer auf der Silja Serenade Finnland 2016
E-Vierer in Puumala finnland 2016 Ruderboot Sulkava Finnland 2016 Ruderstadion Sulkava finnland 2016 Ruderboote Saimaa Finnland 2016
Schaerengarten saimaa Ruderer Finnland 2016 E-Zweier Finnland 2016
Saimaa Panorama finnland 2016 Nirina und JiaJIa finnland 2016 Kochdienst in Savonlinna Finnland 2016
Inselpause Saimaa Finnland 2016 Biwak Insel Hietasaari Finnland 2016
Wolfgang vor Burg Olavlinna Finnland 2016
Pyromanen Finnland 2016
Laura JiaJia auf Hietasaari Finnland 2016 Holztrupp auf Hietasaari 2016
Abendessen auf der offenen Feuerstelle Finnland 2016
Sonnenuntergang auf Hietasaari Finnand 2016
zelte trocknen kuopio finnland 2016
Schleuse Varkaus finnland 2016
Campingplatz Kuopio finnland 2016
ruderer beim baden finnland 2016
girlies mit multebeeren finnland 2016
Lidl Grillmeiste finnland 2016
Nirina JiaJia ruderboot finnland 2016 Inselgruppen Saimaa finnland 2016 feuerstelle summa nach dem regen finnland 2016
burger abendbrot finnland 2016 burger essen in lintula finnland 2016
einfahrt ins rohr finnland 2016 Kloster Lintula finnland 2016
engstelle im kolovesi nationalpark finnland 2016
Pizzaessen im Lappenhuette finnland 2016
ab durchs rohr finnland 2016
biwakplatz mit Holzherd finnland 2016
Enonvesi 12 km vor dem Wind finnland 2016 enonvesi wir warten auf das dritte boot finnland 2016
E-Zweier in den wellen finnland 2016 Boot an felseninsel finnland 2016
kochen in Savonranta finnland 2016 Zelte im windschatten finnland 2016
orivesi undendliche weiten finnland 2016 auf den Raikuun kanal finnland 2016 klippe mitten auf dem See finnland 2016 biwak varpaniemi finnland 2016
landdienst verlaedt gepaeck finnland 2016 kurz vor kerimaeki finnöland 2016 auf dem weg nach punkaharju finnland 2016
zweier vor tetriniemi finnland 2016
boote umtragen finnland 2016
gesperrtes rohr finnland 2016
girlies im Nachtclub Silja serenade finnland 2016
lagerfeuer hiekkaniemi finnland 2016 feuerteufel finnland 2016