Finowkanalfahrt zu Pfingsten 09
Mit 4 Booten starteten wir am Freitag Nachmittag mit dem ersten Etappenziel Hennigsdorf. Während die ersten beiden Boote trotz stürmischen Nordwind ohne grössere Problem durch kamen, war für die Naeröyfjord hinter dem Nadelöhr erst mal Schluss. Wegen fehlender Abdeckung ging Peppis Mannschaft baden. Das letzte Boot eilte zur Hilfe, stattete die havarierte Mannschaft mit trockenen Sachen aus (was bringen eigentlich wasserdichte Beutel, wenn sie offen sind?) und schickte die Mannschaft dann mit der Geirangerfjord (mit Abdeckungen) weiter. Wenig später tauchte dann der herantelefonierte Jörg Schöpfel mit Abdeckungen für das havarierte Boot auf, so dass auch die letzte Mannschaft sich wieder auf den Weg machen konnte. Dadurch verschob sich allerdings die Ankunftzeiten der letzten beiden Boote in die Nacht. Sophie kam kurz nach Mitternacht mit der nun voll gedeckten Naeröyfjord in Hennigsdorf an. Glücklicherweise hatte der Pizzaservice diesmal funktioniert und die Pizza war sogar gut, so dass alle gesättigt in ihre Schlafsäcke fielen.
Bei weiter stürmischen Nordwind ging es am nächsten Morgen über die kanalisierte Havel weiter in Richtung Oranienburg. An der Schleuse Lehnitz ging es über die Bootsschleppe, selbst bei 4 Booten geht das immer noch schneller, als auf die Schleuse zu warten. Das folgende Kanalstück kann man nicht gerade als superinteressant bezeichnen, aber immerhin boten die dichten Wälder einigen Schutz gegen den heftigen Nordwind. Wir zweigten von der Havel ab in den Oder- Havel- Kanal, oder richtiger wir folgten der Hauptwasserstrasse, die Mündung der Havel ist ein kleiner Seitenarm auf Backbord. Am Abzweig des Finowkanal trafen wir die Pfingstfahrer des RV Birkenwerder, die auf dem Weg zum Werbellinsee hier eine Pause machten. Nach weniger als 2 km erreichten wir die Schleuse Ruhlsdorf. Da die Zeit langsam knapp wurde, die Schleusen haben hier nur bis 17 Uhr offen, schleusten die ersten beiden Boote und kündigten aber die Nachzügler schon an. Die nur 2 km entfernte Schleuse Leesenbrück schafften die ersten Boote noch problemlos. Direkt hinter der Schleuse liegt das Bootshaus von RudiBar. Kurz darauf tauchten auch die beiden Nachzügler Boote auf, sie hatten Punkt 17 Uhr noch die letzte Schleuse bekommen. Unsere auswärtigen Mitglieder Kirsten und Uli hatten hier nicht nur in der Gaststätte Anker das Abendessen organisiert sondern auch das Quartier für die nächsten beiden Tage. 2 Bungalows für die Älteren und ein Mattenquartier im örtlichen Fussball- Vereinshaus für die Jüngeren. Kommentar von Lui: Endlich bringt’s mal was, dass man so alt ist....
Am Pfingstsonntag ging es pünktlich los (diesmal sogar mit 5 Booten), schliesslich wollten wir 10 Schleusen und grandiose 19 km schaffen. Leider fing es nicht gut an. An der zweiten Schleuse in Schöpffort spielten die Sensoren verrückt. Irgend Bürokrat vom WSA ist bei der Sanierung dieser Schleuse auf die Idee gekommen, Sensoren an der Schützen anzubringen. Die Folge, wenn die Sensoren ausfallen oder unsinnige Fehlermeldungen abgeben funktioniert die ganze Schleuse nicht. Die Schleusenmechanik (Modell 1876) fällt natürlich nicht aus, aber die Sensoren. Also sassen wir 2 Stunden in der Schleuse fest. Immerhin durften wir nach einiger Diskussion mit der Schleusenwartin die Boote verlassen, so dass die Füchse zum Bier, bzw. Eis holen geschickt werden konnten. Die Sache mit der eigentlich geplanten Mittagspause in einer Kneipe hatte sich damit erledigt. Immerhin tauchte schliesslich ein Serviceteam des WSA auf, die das ganze binnen Minuten wieder in Gang setzte (eigentlich war ja auch nichts kaputt). Beim Warten vor einer der nächsten Schleusen versuchte das Kinderboot dann ausgerechnet eine Spritzschlacht mit dem Boot der Vl´s. Der Erfolg war ein gebadetes Kinderboot. Trotz der Verzögerungen schafften wir 5 Minuten vor 17 Uhr in die Schleuse Ragöse einzufahren. Das gerade niedergehende Gewitter streifte uns glücklicherweise nur, so dass wir nach der Schleusung noch die 3,5 km bis zur Schleuse Stecher rudern konnten. Hier nahmen wir unsere Boote bei einem kleinen Campingplatz heraus und fuhren mit den Autos, die wir am Vortag hierhergestellt hatten zurück nach Marienwerder.
Der Pfingstmontag begann mit shutteln der Leute zu unserem Booten. Vielen Dank noch einmal an der Wirt des “Ankers” in Marienwerder, der uns dabei half. Heute galt es nur noch die letzten beiden 2 Schleusen des Finowkanals zu überwinden eine davon gleich am Start. Auch die Abschlussschleuse Liepe ging problemlos. Leider erfuhren wir hier, dass diese beiden Schleusen ab dem Herbst restauriert werden und damit der Kanal für die nächste Saison nicht durchgehend befahren werden kann. Hoffentlich verkneift sich das WSA eine moderne Kaputtsanierung wie in Schöpffurt. Es wäre schade, wenn der Charme der alten Schleusen verloren gehen würde und wenn weitere technische Spielereien den Betrieb der Schleusen behindern würde. Nun bogen wir nach Backbord ab und standen direkt vor dem Schiffshebewerk. Gleich beim ersten Schleusengang durften wir mit rein. Wir lagen hinter den zahlreichen Rundfahrern. Oben angekommen waren es noch 8km bis zum Kanuklub Eberswalde wo der Landdienst mit dem Bootsanhänger stand. Uli und Kirsten ruderten dagegen mit Ihrem Zweier noch weiter zurück nach Marienwerder.
Auf Wunsch von Peppi soll noch erwähnt werden, dass sein Boot an diesem Tag als ersten ankam!!!
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