Zum zweiten Teil der Berlin-Lübeck-Fahrt starteten wir am Freitag vor Pfingsten mit zwei Kleinbussen nach Dömitz, wo wir am letzten Wochenende unsere Boote gelassen hatten. Die Teilnehmer: Martina Jagsch, Martina Ahnepohl, Jana Forsten, Niklas + Phillipp Sapora, Nicolai Tietz, Geert Geißler, Kai + Timo Siempelkamp, Martin Klee, Martin Reible, Stefan Biastock und Sasa Antelovic als Landdienst. Nach einer teilweise sehr nervenden Fahrt durch diverse Staus kamen wir am Bootshaus des Kanuvereins Dömitz an. Hier erwarteten uns schon Dennis, Silke und Alex vom Ruderclub Dresdenia, die seit einer Woche die Elbe von Wittenberg herab gerudert waren. Am Samstag früh arbeiteten wir uns mit unseren Booten durch Schlamm und Schilf vom Kanuklub zur Elde durch (die Zufahrt ist halt nur für Kanus gedacht). Nach einer längeren Wartezeit vor der Schleuse Dömitz ging es dann mit mäßiger Strömung und Einzelrudern die Elbe abwärts. Die im Boot gemessene Temperatur erreichte mit 58,6° ein all-time-high. Der Kilometer 555 verlief relativ harmlos, während in einem Boot 2 Ruderer über Bord sprangen, passierte in den anderen Booten gar nichts. Im zweiten Vierer hatte Martin Reible den Kilometer schlicht und einfach übersehen. Gegen Abend zog eine Gewitterfront auf, mit den lange vermißten Gegenwinden, so daß die letzten 10 km bis Lauenburg eine Qual wurden. Beim Ruderclub Lauenburg durften wir diesmal sogar im Saal schlafen, die völlig ranzigen Umkleiden blieben uns diesmal erspart. Die Ökonomie hatte wieder mal Ruhetag, so daß wir direkt auf dem Bootsplatz unseren Kocher aufbauten und für das Abendessen sorgten. Am Abend legten wir uns noch mit der örtlichen Dorfgang an (2 coole Ghettogangster auf Fahrrädern). Nachdem die Androhung ihre Skinheadfreunde zu holen, von uns mit höhnischen Gelächter quittiert wurde zogen sie ab. Da der Landdienst uns am Vortag bereits angemeldet hatte, schleusten wir am Sonntag bereits um 8 Uhr in Lauenburg hoch auf den Elbe-Lübeck-Kanal. An der zweiten Aufwärtsschleuse schaffte das dritte Boot die Schleusung nicht. Daraufhin wurde der Zweier vorgeschickt, da er unbedingt die Strecke bis Lübeck schaffen sollte. An der der ersten von fünf Abstiegsschleusen trafen wir den Zweier dann wieder, er lag seit 45 Minuten und wartete auf Schleusung. Kurz darauf traf ein Frachter ein, mit dem wir mitschleusen konnten. Die nächsten Schleusen lagen zwischen drei und fünf Kilometer auseinander, so daß wir es schafften mit dem Frachter mitzuhalten und um 10 Minuten vor 18 Uhr die letzte Schleuse bekamen. Die letzten Kanalkilometer bis zur Trave und dann nach Lübeck hinein schafften wir dann auch noch und gegen 19 Uhr erreichten wir die Lübecker RG. Drei Ruderer wurden am Abend nach Hause gebracht, da sie am Dienstag zur Schule mußten. Der Rest erholte sich von 66 Kilometern Kanal. Trotzdem wurde am Abend noch Lübeck erkundet, besonders das gerade stattfindene Mittelalterfest auf dem Rathausplatz fand Zuspruch. Der Zweier blieb am nächsten Tag in Lübeck, während die beiden Vierer durch Lübeck in Richtung Travemünde ruderten. Da wir starken ablandigen Wind hatten, segelten wir mehr, als das wir ruderten. Erst in Travemünde selbst mußten wir wieder etwas tun. Vorbei am Skandinavienkai und dem Passathafen umrundeten wir die Mole und legten schließlich am Travemünder Badestrand an. Die “David Hasselhoff-Verschnitte” der DLRG guckten zwar etwas mißmutig, schritten aber nicht ein, als wir unsere Boote über den Strand aushoben, abriggerten und auf unseren Bootshänger luden, der sich auf der Uferpromenade als Touristenattraktion gut machte. Nachdem wir unseren Bootshänger und die Busse aus dem absoluten Halteverbot der Uferpromenade wieder entfernt hatten, genoßen wir noch den Badestrand. Wegen des etwas durchwachsenen Wetters allerdings ohne zu baden. Besonders beeindruckend ist in Travemünde der dichte Fährverkehr der nur wenige 100m vor dem Badestrand entlanggeht. Wir konnten wir uns gleich ansehen mit welcher Fähre wir in 5 Wochen auf Sommerwanderfahrt fahren werden. Am späten Nachmittag fuhren wir mit den Autos zurück nach Lübeck. Hier konnte unser VL wieder einmal nicht widerstehen und kaufte der Lübecker RG einen alten D-2er ab, der sofort mit aufgeladen wurde. Am Dienstag ging es, fast ohne Staus nach Berlin zurück.
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