Hiddenseeruderlager August 99
Zum ersten Mal hatten wir die alljährliche Ostseefahrt diesmal auf 3 Rudertage ausgedehnt. Wir wollten außen um Hiddensee herum rudern und danach das Kap Arkona umrunden und schließlich in Binz aussetzen. Aber auf dem Meer laufen die Sachen manchmal anders als geplant.... Der Start in Stralsund mit einem Innenrigger der Dänemarkfahrer lief noch problemlos. Auf dem Strelasund waren die Wellen zwar unangenehm, die Windrichtung teilweise lästig und die durch Platzregen unterbrochenen Schauer ließen uns an der Jahreszeit zweifeln (18°C Maximaltemperatur), aber wir erwarteten auf der Ostsee den Wind schräg von hinten, so daß wir uns noch keine größeren Sorgen machten. Nachdem wir südlich von Hiddensee den Bodden verlassen hatten, bemerkten wir leider unsere Fehleinschätzung, der Wind kam mit 5-6 Windstärken direkt von der Seite. Da man aber bei 2-3 m hohen Meereswellen nicht paralell fahren kann, mußten wir etwas aufkreuzen, was zur Folge hatte, daß der Wind schräg von vorne kam. Auf Höhe von Neuendorf gaben wir schließlich auf, bei einem Stundenschnitt von 2 - 3 km hätten wir bis Mitternacht gebraucht um am Ziel anzukommen. Die Anlandung in voller Brandung (natürlich rückwärts) stellte besonders für unseren “Meeresneuling” Frank eine völlig neue Erfahrung da. Mit nur wenig Wasser im Boot, aber selbst bis zu den Schultern pitschnaß erreichten wir schließlich den Strand. Nachdem wir uns umgezogen und in einer Kneipe aufgewärmt hatten, fuhren wir mit einem Wassertaxi nach Rügen, wo uns unser Landdienst mit dem Auto abholte. Martina hatte glücklicherweise einen Bungalow gefunden, so daß wir uns das Zelten schenken konnten. Der Abend verlief trotz allen recht fröhlich, wenn auch Frank beim Skat wieder nicht zu schlagen war.
Der Versuch am Samstag das Boot weiterzurudern scheiterte an noch stärkerem Wind aus der gleichen Richtung. Als Ersatz machten wir von Sassnitz mit einer Schnellfähre einen Tagesausflug nach Polen, so daß sich die Fahrt auch für unseren Kettenraucher Frank gelohnt hatte.
Am Sonntag hatte der Wind ein wenig nachgelassen und das Wetter wurde deutlich besser (es gab sogar vereinzelt Sonne). Die Ablege vom Strand war ein wenig feucht, aber die Meers- und Vänerngeübte Mannschaft (Kai, Martina und Stefan) schaffte fast ohne Wasser im Boot aus der Brandungszone zu kommen, daß man sich nach dem Ablegen erst einmal komplett trockene Sachen anziehen muß gehört halt dazu.
Am frühen Nachmittag erreichten wir wieder Stralsund, wobei uns unser Landdienst mit einem Trimmi einige Kilometer entgegenkam.
Im nächsten Jahr auf ein Neues und vielleicht schaffen wir es dann bis nach Binz zu kommen. (Vielleicht liegt der nächste August auch wieder im Sommer)
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