Die Ruderjugend aus Wannsee, verstärkt durch einen “Senior” aus Wendenschloß nutzte die beiden langen Feiertagswochenenden um die Mecklenburger Seenplatte zu erkunden.
Die Besonderheit an diesen Fahrten war, daß in Wannsee gestartet wurde, die Anreise nach Mecklenburg erfolgte per Boot.
Am Mittwoch vor Himmelfahrt führte uns die Strecke zunächst über heimische Gewässer nach Spandau. Die dortige Schleusenbaustelle kostete uns Zeit und Nerven. Mit einem völlig ungeeigneten Bootswagen mußten wir unsere Boote ca. 500m über Parkwege umkarren. Dazu kam noch, daß der Steg im Unterwasser recht schmal war, glücklicherweise ging niemand baden.
Die restliche Strecke bis zum Ruderclub Birkenwerder machte keine Probleme, nur die einbrechende Dunkelheit forderte erhöhte Aufmerksamkeit der Steuerleute.
Am Himmelfahrtstag fuhren wir über Oder-Havel-, Malzer und Vosskanal nach Zehdenick. Ab hier wurde die Strecke landschaftlich wieder reizvoller, der Flußlauf der Havel trat wieder mehr in Erscheinung. Nach einer Erholungspause in der Schleusengaststätte von Zehdenick, ging es weiter nach Burgwall. Das eigentlich vorgesehene Quartier wurde kurzfristig, angesichts des dort ansässigen Publikums, verlegt. Fahrtenleiter und Mannschaft waren sich einig, daß man sich das nicht antun müßte.
Die Suche nach einem neuen Quartier, im einsetzenden starken Regen, brachte uns zu einem Campingplatz am Wentowsee, auf dem wir sogar einen kleinen Bungalow mieten konnten, so daß wir die Nacht nicht in feuchten Zelten verbringen mußten.
Der Freitag begann, wie der Donnerstag aufgehört hatte, mit Platzregen und Hagelschauern. Gegen Mittag erreichten wir die Seenplatte. Bei Gegenwind und Schauern kämpften wir uns über den Stolpsee. Die Pause mit Landgang in Fürstenberg brachte die erhoffte Entspannung, sogar das Wetter wurde etwas besser.
Einige Kilometer hinter Fürstenberg schlugen wir unsere Zelte auf. Der Abend wurde am Lagerfeuer, bei Grillwürstchen und Stockbrot ausklingen gelassen.
Am Samstag ging es über die zahlreiche Seen nach Flecken Zechlin (in der Nähe von Rheinsberg). Beim dortigen Ruderclub fand ein “kleines Wander-rudertreffen” statt. Neben einem Verein aus dem Rheinland, waren aus zahlreichen Berliner und Brandenburger Vereinen Ruderer für das Himmel-fahrtswochenende angereist, um die Seen um Flecken Zechlin zu berudern. Das Gelände glich einem großen Zeltlager.
Der Sonntag ruderten wir, nach viel zu frühen Wecken, nach Neustrelitz. Der obligatorische Regen begleitete uns wieder, aber zum allgemeinen Erstaunen hatten wir etwas Rückenwind, so daß wir bereits am Nachmittag beim Neustrelitzer Ruderclub ankamen.
Dank der Chaos- Tage bei der Deutschen Bahn dauerte die Rückreise nach Berlin etwas länger als beabsichtigt, aber dafür durften wir mit unserem “Billig-Ticket” erste Klasse fahren.
Am folgendem Pfingstwochenende klappte die Anreise mit der Bahn diesmal ohne Probleme. Bei strahlendem Sonnenschein und großer Hitze überquerten wir Zierker See und Woblitz. Die Mannschaft nutzte die eine oder andere Pause, um ein erfrischendes Bad in den Seen zu nehmen. Zur Mittagspause wurde wieder in Fürstenberg angelegt. Am Abend zweigten wir vom Stolpsee in die Lycher Gewässer ab, eine kleine Seenplatte mit sehr sauberen Wasser, durch ruderbare Gräben verbunden, aber teilweise sehr eng und eine Brückendurchfahrt war sogar so niedrig, daß wir die Flaggen rausnehmen und die Köpfe einziehen mußten.
An einem Campingplatz am Wurlsee hatten wir unsere Zelte gerade rechtzeitig stehen, als das Gewitter losbrach. Wir retteten uns in die einzige Kneipe des Platzes, so daß wir das Gewitter im trockenen abwarten konnten. Dank einer Spende von Frau Tietz mußten wir an diesem Abend nicht kochen, sondern konnten uns ein Abendessen leisten, was bei diesem Wetter sehr vorteilhaft war. Vielen Dank!!!
Am Pfingstsonntag verließen wir über die Havel die Mecklenburger Seenplatte, nach einigen Badepausen und einem Kneipenstop in Burgwall, erreichten wir Zehdenick, wo wir im Jachtclub zelteten. Trotz teilweise bedrohlich schwarzer Wolken und schwüler Hitze blieb das erwartete Gewitter aus.
Auf der Strecke von Zehdenick nach Birkenwerder, am Pfingstmontag, verschonte uns das Wetter leider nicht, mehrere Schauer gingen nieder, allerdings war es so warm, daß die meisten Ruderer in Badehose ruderten, nach dem Motto: “Wenn man nicht viel an hat, kann auch nicht viel naß werden.”
Alles in allem zwei wettermäßig durchwachsene Wochenenden, sehr positiv war, daß ein Teil der Mann-schaft erst seit dem “Tag der offenen Tür” bei uns rudert, und trotzdem sehr angetan von unseren Fahrten ist.
Auch die Obleute waren zufrieden, daß die “Neuen” sich so problemlos integrierten. Wir freuen uns auf die nächsten Fahrten, bei denen auch die zahlreichen jüngeren Anfänger auf ihre Kosten kommen werden.
Nicolas Hübener Stefan Biastock
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