An einem Wochenende im September zog es uns zur Mecklenburger Seenplatte. Da wir von den verstopften Straßen Richtung Norden noch von den letzten Fahrten genug hatten, nahmen wir diesmal die Bahn.
Am späten Freitagabend kamen wir in dem mecklenburgischen Kleinstädchen Mirow an. Der Fußmarsch zum Ruderclub wurde lediglich an der einzigen Eisdiele des Ortes unterbrochen. Im Verein angekommen, begutachteten wir Quartier und Boote (beides inzwischen in erfreulich gutem Zustand), um uns danach mental auf den folgenden Rudertag vorzubereiten.
Der Samstag lief nur mit verkürztem Programm, da sich bei Windstärken um sechs bis acht eine Müritzüberquerung von selbst erledigt hatte. Statt dessen fuhren wir in die südlich der Müritz gelegenen kleinen Seen der Nebelseenkette. Diese idyllisch gelegenen Seen sind durch kleine schmale Gräben miteinander verbunden. Zum Schluß mußte sogar gepaddelt werden, um den Langhagensee zu erreichen. Hier vertäuten wir unser Boot an einem Badesteg und kehrten zur Mittagspause in einer kleinen Gaststätte ein.
Den ganzen Rückweg wurde fast nur gedümpelt, da der Wind von hinten kam und alle angesichts einer Tagesetappe von nur knapp 50 Kilometern der Meinung waren, für solche "kurzen" Strecken müßte man sich nicht auch noch anstrengen.
Am Sonntag ging es bei noch stärkerem Wind als am Vortag zum Fehrlingsee. Bei direktem Gegenwind kämpften wir uns mehrere Kilometer über den Vilzsee, jede noch so kleine Möglichkeit ausnutzend, nicht von der vollen Kraft des Windes getroffen zu werden.
Viele Landzungen gibt es dort nicht, so daß die Ruderer sehr froh waren, endlich den Fehrlingsee zu erreichen, einen kleinen einsamen Waldsee, der relativ windgeschützt lag. Dieser See war deshalb auch etwas Besonderes, da selbst der Jugendwart hier Neuwasser hatte.
Der Rückweg war dafür um so besser: Es wurde fast überhaupt nicht gerudert. Mit aufgespannten Ruderblättern segelten wir zurück nach Mirow. Hier war dann auch die Neuwasserlage des Jugendwarts fällig, die auf Wunsch der Mannschaft in Eis ausgegeben wurde. Die Rückfahrt mit der Bahn klappte bis nach Oranienburg gut. Erst in Berlin zeigte uns die S-Bahn durch Pendel- und Busersatzverkehr, daß man von Oranienburg nach Steglitz durchaus länger brauchen kann als von Oranienburg nach Mirow.
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