Am letzen Wochenende im November, reisten wir, trotz des verfrühten Wintereinbruchs nach Neuruppin. Immer in der Hoffnung, daß noch nicht alles zugefroren ist.
Die Teilnehmer waren Bobby Mann, Jonas Renz, Pascal Rosski und Stefan Biastock.
Der Freitag stimmte uns auch zunächst optimistisch, da der Ruppiner See völlig eisfrei war. Aber bereits direkt hinter der Schleuse Alt-Ruppin, war so dicke Vereisung, daß wir gleich wieder umdrehten und ans Südende des Ruppiner Sees fuhren. Hier kontrollierten wir die Umtragestelle zum Wustrauer Rhin, den wir am Samstag fahren wollten und zogen uns schließlich zur Stärkung in eine Gaststätte zurück.
Am Samstag ging es dann wieder nach Wustrau. Das Boot mußte zunächst eine Böschung hoch und dann quer über eine Straße getragen werden. Nach weiteren 300m konnte es in einem kleinen Fließ mit guter Strömung wieder eingesetzt werden. Damit glaubten wir es geschafft zu haben, aber die wirklichen Probleme fingen damit erst an. Unter der nächsten Brücke war ein Schwall und etliche große Steine. Nachdem alle Versuche das Boot unter der Brücke durchzutreideln gescheitert waren, stieg der VL ins Wasser und hob das Boot über die Steine hinweg. (Kneipkuren sind gesund!).
Der weitere Weg über den Wusterwitzer Rhin verlief unkritisch, obwohl der Steuermann Bobby ständig nervös ins Wasser starrte, da das Fließ sehr flach war und er immer wieder Baumstämmen und Steinen ausweichen mußte. Der Bugmann war leider keine große Hilfe, da er sonst zwar permanent redete, aber jetzt wo er Untiefen ansagen sollte, sich ausschwieg, oder Aussagen von hohem Informationswert gab: “Hier wird’s flacher”.
Mit Erreichen des Fehrbelliner Kanals glaubten wir wieder einmal zu früh alle Schwierigkeiten über-wunden zu haben. Einzelne Eisfelder die man meist umfahren konnte, beunruhigten uns nicht. Sie hätten es aber tun sollen. Vor der nächsten Schleuse hatte sich das Eis derartig gestaut, daß an ein Durchkommen überhaupt nicht zu denken war. Also blieb uns wieder nichts anderes mehr übrig, als ans eisfreie Wehr zu fahren und dort das Boot überzutragen. Langsam waren wir es ja gewohnt.
Einige Kilometer später auf dem Kremener Rhin war es zunächst wieder völlig eisfrei.
Jedoch der Bützsee war fast völlig zugefroren, zwar in der Fahrrinne nur mit einer sehr dünnen Eisschicht, aber es half nichts Jonas mußte mit einem Paddelhaken in den Bug klettern und uns den Weg freischlagen. Da wir damit natürlich mehr als eine Stunde brauchten um über den See zu kommen, erreichten wir die Schleuse Altfriesack 20 Minuten zu spät. Da ein Umtragen in der einbrechenden Dunkelheit hier ein größeres Problem dargestellt hätte, entschlossen wir uns das Boot liegen zu lassen und riefen uns ein Taxi, das uns nach Neuruppin zurückbrachte.
Am Sonntag früh konnten wir dann schleusen und das Boot zum Ruderclub Neuruppin zurückrudern.
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