Die beiden langen Wochenenden im Mai galt es natürlich auszunutzen. Die Boote hatten wir ein Wochenende vor Himmelfahrt aus Wannsee nach Wendenschloß gerudert. Am Mittwoch vor dem Feiertag starteten wir bei grauenvollem Wetter. Da wir einige Regengüsse abgewartet hatten, kamen wir nur bis KW, wo der Landdienst die völlig durchnäßten Ruderer abholte und zum Quartier in "Kuddels Lustiger Stube" brachte. Am nächsten Morgen mußten wir die Mannschaft zurück zu den Booten bringen und bei etwas besserem Wetter probierten wir den Rückstand des Vortages aufzuholen.
Die Umtrage am Wehr in Hermsdorf und die großen Bootsschleppen in Märkisch-Buchholz hielten uns nur wenig auf, so daß wir am späten Nachmittag bei Groß-Wasserburg in den Spreewald einfuhren. Immerhin ist es inzwischen wieder erlaubt, auch vor Mitte Juni durch den Unterspreewald zu fahren. Die Naturschützer mußten anscheinend ein paar ihrer völlig überzogenen Sperrungen zurücknehmen.
Während das Wetter den ganzen Tag gehalten hatte, erwischte uns auf dem Puhlstrom ein Regenguß, der an einen Tropenregen erinnerte.
Am Abend kamen wir in Petkamsberg an, wo uns unser weiblicher Landdienst erwartete und von ihren Erlebnissen mit alkoholisierten "Vätern" berichtete. Radfahrer die gegen Bäume fahren und betrunken liegen bleiben...,
Da wir angesichts der Wetterlage auf das Zelten verzichten wollten, hatten wir uns für die nächsten Tage ein Standquartier beim Ruderclub in Jessern besorgt. Die Mannschaft wurde jeweils mit dem Auto zum Quartier gebracht.
Am Freitag drehten wir, bei endlich einmal gutem Wetter, eine große Runde durch den Spreewald über Lübben, Lübbenau bis nach Burg und zurück durch den Hochwald. Bei Einbruch der Dunkelheit kamen wir wieder in Lübben an.
Der Ausflugsverkehr im Spreewald erwies sich allerdings als sehr lästig, gegen einige "Kahnkapitäne" sind Berliner Motorbootfahrer wirklich rücksichtsvolle Zeitgenossen.
Samstags war es leider wieder regnerisch, so daß wir sehr froh waren, daß wir, dank einer Spende von Frau Tietz, unterwegs zum Mittagessen einkehren konnten. Die Strecke führte uns am Unterspreewald vorbei über den Neuendorfer See zum Schwielochsee, so daß wir diesmal unser Quartier per Boot erreichten.
Der Sonntag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und kräftigem Gegenwind. Die 20 km bis Beeskow zogen sich wie immer in die Länge, abends waren alle Ruderer per Auto und Bahn wieder zurück in Berlin.
Zum Pfingstwochenende reisten wir noch einmal nach Beeskow an. Unsere Bahnfahrer hatten sich in ihrem Outfit der örtlichen Bevölkerung angepaßt: Army-Look und kurzer Haarschnitt und schon gab es keine Probleme (die Jüngeren hatten wir sicherheitshalber mit dem Auto nach Beeskow gebracht).
Den Abend ließen wir mit zwei Kameraden vom RV Dresdenia, die hier auch auf Wanderfahrt waren, gemütlich am Steg ausklingen.
Am nächsten Tag war das Ziel der Ruderclub Fürstenwalde. Die Spree hinter Beeskow ist ein idyllischer Flußlauf, gewunden mit vielen Altarmen und wenig Verkehr. Erst 14 km vor Fürstenwalde mündet die Drahendorfer Spree in den Oder-Spree-Kanal. Auf der Reststrecke war uns der Wettergott wieder einmal nicht gnädig, langanhaltender Platzregen vermieste die Stimmung. Immerhin gab es beim Ruderclub Fürstenwalde warme Duschen und einen trockenen Schlafplatz, direkt über dem Ruderkasten.
Die alte Spree führte uns am Pfingstsonntag in einem weiten Bogen nach Wendenschloß zurück. Hier wurde dann auch ausgiebig der Geburtstag des Fahrtenleiters begangen. Am letzten Tag wurden die Boote bei brütender Hitze über den Teltowkanal nach Wannsee gerudert.
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