Irrfahrten der Saimaa + Geirangerfjord
Wegen des miserablen Wetters am Pfingstmontag hatten wir unserern Dreier+ in Birkenwerder liegen gelassen. 9./10. Juni: Ein Wochenende holten wir zunächst den Geirangerfjord von Eberswalde ab. Da wir am Freitag Abend noch Connys 50sten Geburtstag feierten, ging es am Samstag etwas später los. Gegen Mittag setzte uns (Kilian, Reyk, Martina und Stefan) Franky in Eberswalde ab. Die paar Kilometer bis zum Werbellinkanal vergingen trotz der langweiligen Kanalstrecke recht schnell und ab dem Werbellinkanal ging es durch ein “naturnahes Gewässer”. Die erste Schleuse ist inzwischen auf Vollautomatik umgestellt, so daß sich die früher üblichen Diskussionen mit dem unmotivierten Schleusenwart erledigt hatten. Die Schleusenwart der zweiten Schleuse, einige Kilometer weiter, schleuste uns auch sofort, so daß wir uns direkt hinter der Schleuse erstmal eine Pause im Biergarten der Dorfkneipe gönnten. Nach einer längeren Pause ging es noch weiter bis zum Gelände des Kanuklubs “Stahl Finow”. Hier meldeten wir uns beim Hafenmeister und durften unsere Zelte auf einer Wiese aufbauen. Die Bungalows waren schon von einer großen Gruppe Motorradfahere belegt. Da es erst früher Abend war, beschloß die Mannschaft noch eine Runde über den Werbellinsee zu drehen. Auf dem Rückweg half die Rauchsäule des Lagerfeuers der Motorradfahrer um die Anlegestelle wieder zu finden. Wir setzten uns noch etwas dazu, bevor wir in unsere Zelte verschwanden. Der nächste Tag begann leider mit starken Regenfällen, so daß wir uns mit wenig Begeisterung wieder auf den Weg machten. Besonders Reyk und Martina waren genervt, da sie die Strecke im Abstand von einer Woche zum zweiten Mal in strömenden Regen zurücklegten. Geert wurde mehr als einmal verflucht (er hatte bei der Pfingstfahrt kurzfristig abgesagt und dadurch diese Fahrt erst nötig gemacht.) Zur Krönung war dann auch noch die Schleuse Lehnitz wegen eines Defekts voll gesperrt, so daß wir über die Bootsschleppe mußten. Die war natürlich auch nicht richtig in Ordnung, so daß Stefan und Martina ins Wasser mußten um den Wagen (mit Boot darauf) wieder in die Schienen zu heben. Irgendwann hatten wir es aber doch noch nach Birkenwerder geschafft und nach einer längeren S-Bahnfahrt kamen wir zu Hause an.
16. Juni: Ein Wochenende später brachten Reyk, Phillipp und Christian die Geirangerfjord von Birkenwerder über Hohenzollernkanal und Spree wieder nach Hause. Mein anfängliches Mitleid, weil sie erst um 20 Uhr in Wannsee waren hielt sich in Grenzen, nachdem ich gehört hatte, daß sie für 2 Stunden beim “Engländer” versumpft waren.
19. Juni: In der Woche darauf wurde das Dienstagsrudern nach Birkenwerder verlegt. Nach der üblichen Bahnanreise ruderten Reyk, Kilian und Stefan die Saimaa zum Ruderclub Brandenburgia nach Spandau.
22. - 24. Juni: Von hier startete die Besatzung: Reyk, Christian, Martina und Stefan am Freitag nachmittag bei bestem Wetter (am Vormittag hatte es noch geschüttet). Zunächst über den Hohenzollernkanal, dann über Spree und Landwehrkanal quer durch Kreuzberg erreichten wir an der Oberschleuse wieder die Spree (Stadtdurchfahrt ist ja leider weiterhin nicht erlaubt). Beim Ruderclub Narva legten wir unser Boot auf den Vorplatz und fuhren mit der S-Bahn nach Hause. Am Samstag starteten wir wieder von Narva in Richtung Rüdersdorf. Mit Weststurm ging es über den Müggelsee, bloß gut das wir unsere Seegig fuhren, 1-2m hohe Wellen stellen damit kein Problem dar. In Rüdersdorf angekommen stellten wir die Zelte auf und wollten eigentlich danach gleich zum Stienitzsee weiterrudern, aber das regnerische Wetter ließ uns in einer Pizzeria einkehren. Frisch gestärkt und bei besserem Wetter schafften wir es danach doch noch zum Stienitzsee. Zurück in Rüdersdorf genossen wir die Sonnenwendfeier, leider diesmal sehr mäßig besucht.
Am Sonntag ruderten wir das Boot dann nur noch zurück nach Schmöckwitz.
29. Juni - 1. Juli: Franky brachte uns mit dem Auto und einem weiteren Boot nach Schmöckwitz. Christian, Martina, Karsten, Andreas und Stefan ruderten am Freitag mit der Saimaa los. Die Dahme aufwärts nach Dolgenbrodt. Übernachtet wurde bei Kober (Kuddel war schon überbelegt). Am Samstag ging es über den Storkower Kanal nach Storkow und von dort weiter über den Storkower See zum Scharmützelsee. Hier kam der Fahrtenleiter auf die Idee eine “Kurzstreckenregatta” zu rudern. Die Springseeschleuse schleuste um 15 Uhr aufwärts und um 16 Uhr wieder abwärts. Abzüglich der Viertelstunde Schleusenzeit hatten wir also 45 Minuten um zum Springsee und zurück zu kommen. 8 Kilometer in 45 Minuten mit einem Meterboot, teilweise durch enge Fließe, behindert von Touristentretbooten, trübten ein wenig den Blick für die wunderschöne Natur rings herum. Als wir die Schleuse Springsee wieder erreichten war es 1 Minute nach 16 Uhr. Wir hatten kaum festgemacht, da begann auch schon die automatische Schleusung. Danach entspannte sich die gestreßte Mannschaft bei einem Bad im Scharmützelsee. Am frühen Abend erreichten wir wieder den Ruderclub Storkow. Das unser zweites Boot, das heute vormittag in Schmöckwitz starten wollte, noch nicht da war erstaunte die wanderfahrterfahrenen Leute nicht besonders. Auf telefonische Nachfrage erklärte die Besatzung der Geirangerfjord, daß sie gerade erst bei Kuddel (halbe Strecke) abgelegt hätten und momentan würde gerade Malte (5 Jahre) rudern üben. Der Hinweis vom VL, daß die Schleuse Kummersdorf um 20 Uhr zumache, führte dann doch zu heftiger Aktivität im Boot. Die Besatzung der Saimaa ging erst mal Essen und malte sich dabei aus wie man in Kummersdorf umtragen könne. Nur Karsten (7 Jahre) wurde langsam nervös und fragte alle 15 Minuten nach wann seine Eltern kommen würden. Um 22 Uhr erreichte dann auch die Geirangerfjord, nach einer längeren Umtrage in Kummersdorf die Schleuse Storkow, wo die Besatzung der Saimaa auf sie wartete und zu Fuß ins Quartier brachte. Das Boot wurde unterhalb der Schleuse Storkow angebunden.
Am Sonntag ging es wieder zum Scharmützelsee. An einem Strand wurde eine längere Badepause unternommen. Die Kinder hatten sogar einen Bach, der dort mündete, in dem sie Staudämme bauen konnten.
Am Abend holte uns Franky mit dem Auto in Storkow ab. Die Geirangerfjord nahmen wir gleich mit zurück.
07. - 08. Juli: Rudi, Christian, Reyk und Stefan machten sich am Samstag früh per Regionalbahn auf nach Storkow. Nach einem längerem Fußmarsch vom Bahnhof zum Bootshaus kamen wir gegen halb zwölf aufs Wasser. Bei glühender Hitze ging es den Storkower Kanal abwärts, über den Wolziger und den langen See nach Prieros zur wohlverdienten Mittagspause bei Kuddel. Pünktlich zur Mittagspause fielen drei Tropfen Regen. Aber statt des erwarteten Gewitters blieb es dabei, so daß wir uns nach einer längeren Pause wieder auf den Weg machten. Kurz hinter der Schleuse Neue Mühle kehrten wir noch einmal beim Ruderclub Königswusterhausen ein, um uns dann auf die finale Etappe nach Berlin zu machen. Gegen 20 Uhr kamen wir im Bootshaus von TiB (KWO) in Oberschöneweide an. Glücklicherweise hatte der Biergarten noch geöffnet, so daß wir uns nach diesen 55 km bei schwüler Hitze erholen konnten. Erst als wir schon im Bett lagen brach das langerwartete Gewitter los. Der nächste Morgen brachte bewölkten Himmel und angenehme 20° C und starken Gegenwind, aber wir kämpften uns den Teltowkanal herunter und dank einer diesmal sehr schnellen Schleusung in Kleinmachnow waren wir bereits um 14 Uhr am Wannsee, wo wir allerdings noch bei Astoria einkehrten bevor wir wirklich zurück am Bootshaus waren.
Nach 7 Wochen hat es damit die Saimaa auch wieder nach Hause geschafft. Die wechselnden Mannschaften hatten viel Spaß an den verschiedenen Fahren, weit außerhalb der Heimatgewässer.
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