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Samstag, 30. März Um kurz nach 6 Uhr morgens trafen sich die Teilnehmer auf dem Bahnhof Wannsee, um sich mit drei Penner-Tickets (auch ”Schönes Wochenende” genannt) auf den Weg nach Roßleben an der Unstrut zu machen.
Die Teilnehmer: Gesine Haake, Irene Lademann, Carola Adam, Frauke Alberti, Packer, Moritz Kittel, Erik Busch, Sarah Schnittert (SRVaW), Nicolas Hübener, Christoph Schaal, Benedikt Doms, Peter Bock (SC Narva) und Stefan Biastock. Gegen Mittag erreichten wir Roßleben, wo wir vom 1. Vorsitzenden vom Bahnhof abgeholt und ins Bootshaus begleitet wurden. Nun ging es sofort daran die Boote aufzuriggern, die Peter, Stefan, Christoph und Arno eine Woche vorher hergebracht hatten. Die erste Probefahrt war bereits für den Anreisetag angesetzt. Es sollte bis zu einem zerstörten Wehr ca. 10 km flußauf gehen. Die Unstrut hat hier gute Strömung, so daß die Mannschaften zu ackern hatten. Als zusätzliches Schmankerl gab es unter einer Brücke ein kleines Wildwasser mit gewaltigem Schwall. Flußabwärts ging es dann sehr viel schneller. Am späten Nachmittag wurde dann noch Roßleben besichtigt, wobei die Anzahl und die Öffnungszeiten der Kneipen nicht gerade den Beifall der Gruppe fanden. Auch die letzten Teilnehmer entschloßen sich am Abend noch in die Stadt zu gehen, nachdem es zuerst so ausgesehen hatte, als hätte sie die Anreise zu sehr angestrengt.
Sonntag, 31. März Am ersten richtigen Fahrtentag sollte es gemütlich knapp 30 Kilometer abwärts gehen inklusive einer Schleuse, die zum umtragen vorgesehen war, weil sie noch nicht geöffnet war. Unterwegs sollte eine Klosterruine besichtigt werden. Leider kam es etwas anders.... Direkt vor der Einfahrt in den Schleusenkanal wunderten wir uns noch über die starke Strömung, aber glaubten sie käme vom direkt daneben liegenden Wehr. Als wir bemerkten, daß die Strömung in den Schleusenkanal hinein zog, war es bereits zu spät. Wir schoßen mit Ruder lang um eine Kurve und sahen auf ein geöffnetes Schaffottor. Leider nicht völlig geöffnet sondern so, daß die Torunterkante etwa 30 cm über dem Wasser war. Glücklicherweise kamen wir gar nicht so weit, sondern gingen auf Kollisionskurs mit der Spundwand der Außenkurve. Bugmann und Steuermann probierten zwar noch mit Paddelhaken den Aufprall abzufangen, aber das half kaum etwas. Mit etwa 20 km/h prallten wir mit dem Bug gegen die Spundwand. Die Ruderer wurden von ihren Rollsitzen geschleudert. Verzweifelt versuchte sich die Mannschaft an der Spundwand festzuhalten, damit das Boot nicht doch noch in die Schleuse gezogen wurde. Leider verbogen zwei Skulls jetzt die Schlagausleger und wir bekamen die Dollen nicht schnell genug geöffnet, so daß die Ausleger Ziehharmonikaform hatten. Die beiden Skulls wurden zu allem Überfluß auch noch durch die Schleuse getrieben. Währenddessen versuchte die Schleusenwartin nicht etwa uns zu helfen, oder die Schleusentore zu schließen, sondern blickte nur verständnislos auf das Geschehen, erst auf unsere Zurufe hin versuchte sie sich daran das Schaffottor zu schließen, so daß nach etwa einer halben Stunde (!) die Strömung etwas abnahm. Völlig bekam sie das Tor aber überhaupt nicht zu, da sie augenscheinlich mit den technischen Raffinesen eines Elektromotors etwas überfordert war. Geholfen haben uns während dieser Zeit lediglich zwei Angler die uns unserer Boot festhielten und die außerdem die anderen Boote daran hinderten ebenfalls in den Schleusenkanal einzufahren. Nachdem die Strömung etwas nachgelassen hatte, gelang es uns mit vereinten Kräften unser Boot herauszuheben. Da die Schleusenwartin der Aufforderung die Polizei zu rufen nicht nachkam, mußten zwei Leute zum nächsten Bauernhaus laufen um von dort die Polizei anzurufen. Diese kam auch bald und nahm den Unfall auf. Außerdem vermittelte sie uns auch an den Hufschmied des nächsten Ortes, der unsere Ausleger schweißte. Nachdem Packer und Peter eine Weile an den Auslegern herumgebogen hatten, waren sie auch wieder in bedingt ruderfähigen Zustand. Besichtigungen waren damit natürlich für den heutigen Tag gestorben, nach 3 stündigem Zwangsaufenthalt waren wir froh, daß wir unser Quartier in Tröbsdorf nicht zu spät erreichten.
Montag, 1. April Am heutigen Tag erwarteten wir keine weiteren Probleme, da (nach Aussage des zuständigen Umweltamtes) alle Schleusen ab 1. April geöffnet sind. Leider vergaß der zuständige Beamte zu erwähnen, daß am Montag und Dienstag Ruhetag ist. Trotzdem war die Schleusenwartin in Tröbsdorf bereit uns zu schleusen, leider mangelte es auch hier bedauerlicherweise dem Schleusenpersonal wieder an Kompetenz. Die Schleuse war 5 Monate nicht benutzt worden und deshalb natürlich völlig versandet, so daß wir mit der gesamten Mannschaft 2 Stunden beschäftigt waren die Schleusentore wenigstens soweit aufzubekommen, daß die Boote mit Ruder lang durch kamen. Bei der nächsten Schleuse war der Schleusenwart auch mit Bierbüchsen nicht zu motivieren uns zu schleusen, wir mußten umtragen. Die Schleuse kurz vor Freyburg schleuste uns zur allgemeinen Überraschung, aber dafür war in Freyburg eine 500 m lange Umtrage direkt neben der neuen Schleuse zu schleppen. Die Ufer im Unterwasser sind neu und luxuriös befestigt, leider aber für das Umtragen von Ruderbooten völlig ungeeignet. Eigentlich waren wir in Freyburg zu einer Weinprobe angemeldet, die mußte gestrichen werden, weil uns einfach keine Zeit blieb. Der Zweier wurde als erster umgetragen. Dieser wurde mit Rennschlag zur 15 km entfernten Saaleschleuse Öblitz zu fahren, um zu verhindern, daß der dortige Schleusenwart auch noch Schluß machte und wir noch ein weiters Mal umtragen müßten. Obwohl wir dort mit 1 stündiger Verspätung ankamen, war der Schleusenwart noch auf dem Gelände und schleuste uns gegen 20 Uhr, als alle Boote endlich da waren. In einbrechender Dunkelheit erreichten wir Weißenfels, wo man uns bereits erwartete. Das Quartier im Ruderclub war so, wie wir es aus Wendezeiten gewohnt waren. Osterfahrtveteranen fühlten sich an Rodleben oder Dunauvjaros erinnert. Packer und Gesine zogen ein Hotel vor. Der Rest der Truppe suchte noch ein Restaurant mit bezahlbaren Preisen, schließlich landeten wir in einer Disco mit angeschloßener Gastronomie. Leider wurde uns erst nach und nach klar, daß wir uns augenscheinlich den Skinheadtreffpunkt des Ortes ausgesucht hatten. Da wir eine sehr große Gruppe waren, kam es aber zu keinen Zwischenfällen.
Dienstag 2. April Was für ein Unterschied in der Mentalität des Schleusenpersonals. Die Saaleschleusen unterstehen einem anderem Amt - und das merkt man. Das Personal war kompetent, hilfsbereit und freundlich wie man es leider viel zu selten erlebt. In Weißenfels durften wir sogar durch eine im Bau befindliche (eigentlich gesperrte) Schleuse fahren, in Merseburg schickte man uns den Schleusenwart extra vorbei, nachdem wir angerufen hatten, da wir 2 Stunden zu früh da waren. Diesmal erreichten wir ohne Probleme den Ruderclub Uni Halle, wo man uns bereits erwartete. Dieses Quartier stellte diesmal auch unsere nicht sibirienerprobten Teilnehmer zufrieden.
Mittwoch 3. April Der Unterlauf der Saale ist immer noch landschaftlich sehr beeindruckend. Hügel und eigenartige Felsformationen an einem Ufer, Auwälder am anderen Ufer. Auf den Hügeln die eine oder andere Festung oder Burg. Leider konnten wir diese Landschaft nicht genügend würdigen, da wir mit Gegenwind in Sturmstärke zu kämpfen hatten. Besonders der Zweier hatte teilweise das Gefühl auf der Stelle zu rudern. Für leichte Belustigung sorgte Carola, als sie auf die Frage wie ihre Hände aussehen würden, ziemlich gleichgültig antwortete: “nicht so gut”. Angesichts ihrer praktisch offenen mit Blutblasen übersähten Handflächen erlaubte sich daraufhin Benedikt die Frage wie die Hände aussehen müßten, damit sie sie als schlimm bezeichnen würde. Am frühen Abend erreichten die Boote den Ruderclub Bernburg und die meisten ließen es sich trotz der allgemeinen Erschöpfung nicht nehmen die Stadt zu besichtigen. Bernburg hat eine reizvolle Altstadt. Nur der Bärenzwinger, im Burgraben, war leider wegen Umbaus geschlossen. Aber von der Burg hat man eine gute Sicht über das umliegende Land.
Donnerstag 4. April Durch den starken Gegenwind des Vortages gewarnt starteten wir diesmal sehr früh, da die Strecke noch länger war als am Vortag und wir auf der Elbe Probleme erwarteten. Erfreulicherweise hatte der Wind gedreht und wir hatten teilweise sogar Rückenwind. Selbst die eigentlich immer sehr unruhigen langgezogenen Kurven vor Schönebeck waren diesmal harmlos. Deshalb erreichten wir bereits am späten Nachmittag den Ruderclub Magdeburg. 2 Leute machten sich sofort auf den Weg um die Verstärkung vom Bahnhof abzuholen. Katja, Isabel und Christof Heppke kamen mit den Zug aus Wannsee an.
5. April, Karfreitag Nachdem gestern die Verstärkung eingetroffen war, fuhr heute ein zusätzlicher Zweier mit, den wir in Magdeburg stationiert hatten,. Gleichzeitug teilte sich die Gruppe . Während das Gros nach 40 Kilometer die Elbe über die Schleuse Parey verließ, fuhr die Bernhard Tietz die Elbe weiter mit dem Ziel Hamburg. Die Mannschaft der Tietz bestand aus Christoph Schaal, Benedikt Doms, Katja Okoniewski, Isabel Weber und Stefan Biastock. Der weitere Fahrtbericht beschreibt die Fahrt nach Hamburg. Als ob die 66 Kilometer bis Tangermünde noch nicht genug waren, entschloß sich die Mannschaft unterwegs in einen Seitenarm zum Kloster Jericho zu rudern. Obwohl das Kloster bereits sehr nah war, brachen wir den Versuch ab, da der Altarm nach und nach sehr flach geworden war und wir befürchteten irgendwo aufzulaufen. Wir waren uns teilweise nicht ganz sicher, ob es ein Altarm, oder einfach nur eine überschwemmte Wiese war. Zurück auf der Elbe kamen wir wenig später beim Tangermünder Ruderclub an und wurden hier von einigen Ruderern in Empfang genommen und im Aufenthaltsraum des Ruderclubs einquartiert. Die Besichtigung der beeindruckenden Altstadt mit vollständig erhaltender Stadtmauer nahm den nachmittag ein. Abends zurück im Quartier gelang es uns auch mittels eines Kanonenofens den Schlafraum einigermaßen warm zu bekommen.
6. April, Ostersamstag Der VL mußte am nächsten Morgen zunächst den über Nacht leergebrannten Ofen wieder anbekommen, danach macht er sich mit Christoph und Benedikt auf den Weg, um für die folgenden Feiertage Lebensmittel einzukaufen. Als wir zurück kamen hatten unsere Mädchen zu unserem geradezu fassungslosen Erstaunen bereits den Frühstückstisch gedeckt -freiwillig!!, ohne Aufforderung! Es war nicht das letzte Mal, daß unsere Gäste aus Birkenwerder sehr positiv auffielen. Die heutige Strecke führte uns über 70 Kilometer die Elbe abwärts, vorbei an der Havelmündung und dem reizenden Ort Werben mit seinem anheimelnden Elbstübchen (siehe Fahrtbericht Berlin-Lübeck vom letzten Herbst), auf dessen Besuch wir diesmal verzichteten, nach Wittenberge. Wie immer wurden wir beim Kanuclub Wittenberge freundlich aufgenommen. Beim abendlichen Spaziergang durch den Ort gelang es Christoph sogar eine katholische Kirche zu finden, so daß sich die gesamte Mannschaft unversehens bei einer Osterandacht wiederfand.
7. April, Ostersonntag Weitere 55 Elbkilometer abwärts lag das Ziel in Dömitz, beim dortigen Kanuclub. Heute zum ersten Mal bei wirklich schönen, sonnigem Wetter. Dank geänderter Schleusenzeiten mußten wir unser Boot diesmal auch nicht im Elbe-Jachthafen lassen sondern konnten auf die Elde hochschleusen. Leider scheiterte der Versuch den Kanuclub direkt zu erreichen an 40 cm dicken Eis in dem Altarm, an dem der Klub lag. Hundert Meter vor dem Klub machten wir unser Boot an einem Steg fest und liefen den Rest. Die sanitären Einrichtungen des Kanuvereins störten besonders unsere Mädchen während die Potsdamer Teilnehmer solche Quartiere bereits gewohnt waren und entsprechend gelassen reagierten. Einige Teilnehmer besichtigten noch die Dömitzer Festung während andere einfach nur vor dem Bootshaus sitzen blieben und die Sonne genossen. Am Abend wurde hinter dem Bootshaus Holz gesammelt um das Bootshaus wenigstens für ein paar Stunden warm zu bekommen.
8. April Ostermontag Die Strecke zun Ruderlub Lauenburg zog sich in die Länge. Nicht wegen der 67 km, aber der starke Gegenwind machte uns zu schaffen. Wenigstens regnete es nicht, aber sehr warm war es auch nicht. Hier scheiterte das für den Abend geplante Essen gehen beinahe an bezahlbaren Restaurants. Unsere Stammkneipe an der Palmschleuse hatte leider geschlossen. Zum Schluß landeten wir in einem türkischen Schnellimbiss.
9. April, Dienstag Nach Hamburg wäre es eigentlich nur noch ein Tag gewesen, aber was hätten wir so früh in Hamburg gesollt? Deshalb war ein kleiner Umweg über Elbe-Seitenkanal und Ilmenau geplant. Kurz hinter Lauenburg erreichten wir den Elbe-Seitenkanal und nach 10 Kilometer Fahrt darauf, das Schiffshebewerk Schnackenburg. Dieses Hebewerk ist das größte Senkrechtschiffshebewerk der Welt mit 2 Trögen, die 38 m in die Höhe gehoben werden. Wir durften sofort zusammen mit einem Frachtschiff mitfahren. Das Hebewerk ist höher als Niederfinow und hebt die Tröge auch wesentlich schneller, trotzdem ist Niederfinow durch die offene Stahlträgerkostruktion doch etwas beeindruckender. Danach führt der ESK über die Hügelkuppen in Richtung Uelzen. Als wir an einer Kanalbrücke über die Ilmenau ausstiegen um für den morgigen Tag die Umtragemnöglichkeiten zu erkunden, stellten wir leicht schockiert fest, daß die Ilmeau etwa 20 Meter unter dem Kanal floß und daß das Umtragen die steilen Kanalböschungen herab sicherlich ein Problem werden würde. Am späten Nachmittag erreichten wir nach 53 km den Ruderclub in Uelzen. Nach einem Telefongespräch begrüßte uns auch der dortige Vorsitzende und bot spontan an uns am morgigen Tag mit seinem Bootshänger zu einer besseren Einsetzstelle an der Ilmenau zu bringen. Nach dem Aufladen unseres Bootes genoßen wir noch die vereinseigene Sauna. Das Bootshaus des Uelzener Ruderclubs war sicherlich das beste Bootshaus, das wir während der Fahrt besucht haben. Sehr großzügige Räumlichkeiten, ein riesiger Clubraum, alles vom feinsten.
10. April, Mittwoch Nachdem der Vereinsvorsitzende uns mit Boot und Gepäck zur Einsetzstelle an der Wipperau gefahren hatte, half er uns noch unser Boot einzusetzen und verabschiedete sich dann. Eine solche Hilfestellung für ein paar dahergelaufene Wanderruderer, wie uns, ist alles andere als selbstverständlich und sollte vielleicht in unserem eigenem Club als Beispiel dienen wie man woanders mit wanderrudernden Gästen umgeht. Nach etwa 200 Meter waren wir aus der Wipperau herausgetrieben. Dieser kleine Bach mündete hier in die Ilmenau. Nun ging es rudernd über die obere Ilmenau weiter. Kommandos wie Ruder lang, hinlegen oder überziehen waren hier an der Tagesordnung. Über mehrere Schwälle ging es abwärts, die natürlich fast immer hinter Kurven auftauchten. Hinter der Umtragestelle in Bad Bevensen mußten wir dann für ein kurzes Stück unser Boot treideln, da die Wassertiefe nicht reichte. Die beiden berüchtigten gemeingefährlichen Brückendurchfahrten bewältigten wir dank der Informationen, die wir von der Uelzner Ruderern erhalten hatten und der Erfahrungen auf der Unstrut, ohne Probleme. Allerdings verspürte die gesamte Mannschaft angesichts der Haarnadelkurven des Flußes keinerlei Verlangen zu steuern, so daß den ganzen Nachmittag der VL steuern durft. Der Steuermann hatte allerdings auch Schwerarbeit zu leisten. Im unteren Abschnitt, kurz vor Lüneburg, gab es keine Kurve die mit normalen Steuereinschlag zu schaffen war. Überziehen und Wenden waren der Normalfall. Da die Mannschaft aber sehr gut reagierte, kamen wir ohne Landberührung um alle Kurven. In Lüneburg mußten wir ein weiteres Mal umtragen. Wegen zu wenig Wasser hinter dem Wehr ziemlich weit, aber einen Kilometer weiter hatten wir es geschafft, wir legten am Bootshaus der Lüneburger RG an. Den Schlüssel für das Bootshaus bekamen wir, wie verabredet, beim Pförtner der Bezirksregierung Lüneburg! Am Abend spazierten wir durch die sehr sehenswerte historisch Altstadt von Lüneburg.
11. April, Donnerstag Der heutige Tag brachte uns erst einmal Sauwetter. Bei strömenden Regen legten wir ab und passierten nach 10 und 25 Kilometern die beiden Ilmenauschleusen. Unterhalb der letzten Schleuse macht sich bereits die Tide bemerkbar. Wir erreichten die Schleuse kurz vor dem Hochwasser, so daß wir bald darauf die Ebbströmung mit uns hatten. Als wir die Elbe kurz vor Hamburg erreichten, wurde auch das Wetter besser, der Regen hörte auf. Vorbei an Bergedorf fuhren wir auf der Norderelbe weiter Richtung Hamburger Hafen. Wegen des Schiffsverkehrs zogen wir den Zollkanal der Hauptelbe vor und erreichten ohne Zwischenfälle die Alstermündung. Hier wurden wir sofort geschleust. Auch an der zweiten Schleuse, direkt am Rathaus gab es keine Probleme. Erst die Außenalster mit starkem Gegenwind und ½ m hohen Wellen, bereitete uns einige Probleme. Nach kurzem suchen fanden wir hinter der Alster auch unser Quartier, den Ruderclub Polizei Hamburg. Man hatte hier wegen des Wetters schon fast nicht mehr mit unser Ankunft gerechnet. Allerdings suchte die Jugenwartin des RC Birkenwerder (die zufällig in Hamburg war) bereits ihre Mädchen.
12. April, Freitag Heute war eine Hafenrundfahrt angesetzt, natürlich im Ruderboot. Zunächst über die Alster zurück zur Elbe und dann an den Landungsbrücken vorbei nach Blankeneese. Vor dem Landungsbrücken herrschte das absolute Wellenchaos. Über einem Meter hoch, steil, teilweise überkippend und von allen Seiten. Dank unserem Boot kamen wir halbwegs unbeschadet davon. Bei Blankeneese drehten wir und fuhren über die Süderelbe zum Ruderclub Süderelbe in Harburg. Hier gaben wir Christoph ab, für den am Abend der Langtuursteuermannskurs begann. Nunmehr unterbesetzt fuhren wir mitten durch ein altes Hafengebiet zurück zur Alstermündung und durch die Schleusen zur Außenalster. Hier konnten wir es uns nicht verkneifen am Steg des Hamburger und Germania Ruderclubs anzulegen. Zu unser Überraschung wurden wir bereits am Steg von einem seriös bekleideten Herren freundlich empfangen und trotz der Frauen im Boot hereingebeten. Nachdem wir uns an der Theke ein wenig aufgewärmt hatten und mit einigen der anwesenden Herren ein wenig ”geschnackt” hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zu unserem Quartier.
13. April, Samstag Heute war Kulturtag, oder was die einzelnen Leute unter Kultur verstanden. Besichtigungen der verschiedenen Sehenswürdigkeiten (Alsterhaus, Boutiqen, Geschäfte). Am Abend trafen sich alle wieder um auf den Rummel zu gehen. Der Vorschlag die Nacht durchzumachen und morgens auf den Fischmarkt zu gehen, wurde nach einiger Diskussion abgelehnt.
14. April, Sonntag Matze und Jochen kamen um kurz nach 10 Uhr mit dem Hänger an um uns abzuholen. Die Rückfahrt verlief reibungslos.
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