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Rund um Usedom 1995

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Usedom  -kann man dort rudern?

Wegen Tagestemparaturen von 35° in Berlin entschlossen wir uns am Mittwoch, statt der  eigentlich geplanten Nottekanalfahrt, lieber an der Ostsee zu rudern.

Am Donnerstag gelang es mir telefonisch beim Anklamer Ruderklub einen Zweier zu ordern, mit dem wir fahren konnten (Kommentar des  Anklamer Vorsitzenden: Bißchen kurzfristig, was!).

Am Freitag reisten Dieter Hauck, Christoph Schaal und Stefan Biastock mit Dieters Auto an und konnten noch gleich an einer Geburtstagsfeier beim Anklamer  Ruderklub teilnehmen.

Am Samstag waren wir bereits um kurz vor acht auf dem Wasser fuhren über die Peene zum Peenestrom und bogen von diesem aufs Achterwasser ab. Unser Mittagsziel war die schmalste Stelle  der Insel Usedom bei ...............

Hier luden wir unser Boot aus und trugen es etwa 200 Meter, erst über eine Bahnlinie, dann über eine stark befahrene Bundesstraße und schließlich durch den Dünengürtel  zum Strand der Ostsee. Natürlich waren wir mal wieder die Touristenattraktion für die zahlreichen Badegäste. Nachdem wir auch unser Gepäck zur Ostsee gebracht hatten, gönnten wir uns erst einmal eine ausführliche  Badepause. Danach führte uns unser Kurs immer am Strand entlang Richtung Nordwesten zur Nordspitze von Usedom. Zunächst probierten wir es im Abstand von etwa einem Kilometer zur Küste zu fahren, doch die Wellen machten  uns einige Schwierigkeiten (natürlich schräg von vorne 3-4 Windstärken). Schließlich fuhren wir zwischen Sandbank und Ufer, dort ging es etwas besser, aber der Steuermann war trotzdem mit Schöpfen beschäftigt.  Zusätzlich mußten wir hier noch aufpassen keinen der zahlreichen Badegäste zu überfahren.

Vor der Nordspitze wurde es dann richtig unangenehm mit dem Wind, aber glücklicherweise konnten wir irgendwann  hinter einigen Schilfinseln Zuflucht suchen, die in unser Karte überhaupt nicht eingezeichnet waren. Nachdem wir nun um die Spitze gebogen waren, kam der Wind von hinten und wir erreichten ohne weitere Probleme den Ort  Freest (bei Peenemünde).

Hier bauten wir unser Zelt im etwas verwahrlosten Jachthafen auf. Nach 70 Kilometer rudern gingen wir früh schlafen.

Die Rückfahrt nach Anklam am Sonntag sollte über  den Peenestrom gehen und da sie nur 55 Kilometer lang war erwarteten wir keine größeren Probleme.

Leider hatte inzwischen der Wind aufgefrischt und gedreht, so daß wir die ganze Zeit mit Seitenwind   der Stärke 6 zu kämpfen hatten. Im engen Peenestrom stellte das noch kein Problem dar, aber als wir das Achterwasser erreichten, hatten wir mehr zu kämpfen als am Vortag auf der Ostsee. Besonders nervten die teilweise  kilometerlangen Reusen, die uns immer wieder zu extremen Umwegen in die unmöglichsten Richtungen zwangen. Aber irgenwann hatten wir auch das geschafft und die letzten 20 Kilometer hatten wir nur noch Rückenwind, so daß  wir früh am Steg in Anklam waren.

Nun mußten wir noch Christoph nach Rostock fahren, damit er seine Fähre nach Dänemark bekam. Er hatte extra seine Abreise um 2 Tage verschoben, um an dieser Fahrt  teilnehmen zu können.

Wir hatten einen gedeckten, aber nicht geschotteten C-Zweier (Werft Niederlehme) geborgt bekommen. Dies war sicherlich das wellengängiste Boot, das die Anklamer besitzen, aber ein Boot der  Havel/Tietz-Klasse wäre sicherlich für solche Gewässer geeigneter. Selbst auf dem Haffgewässern kann man recht hohe Wellen bekommen, so daß ein Befahren mit ungeeigneten Material gefährlich wird. Solche Fahrten sollte  man selbstverständlich nur mit erfahrenen Ruderern machen, die wissen, wie man auch bei starkem Wellengang rudern kann.

 

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