Tips für das Rudern in Kroatien
Den Ruderclub Kleinmachnow zog es dieses Jahr in den Skiferien zum Rudern in den Süden.
Auf der Suche nach etwas sommerlicher Wärme im glücklicherweise nicht so harten Winter 2006/2007 fiel die Wahl auf die kroatische Adriaküste bei Zadar.
Freitag Mittag starteten: Sophie v. Fromm, Niklas Sapora, Moritz Hagemann, Levon Bormann, Patrick Ziegler, Matze Wagner, Chrishe Grabert und Stefan Biastock. Der Verkehr war mässig, so dass wir schon gegen 20 Uhr an unserem Zwischenquartier beim Ruderklub Regensburg ankamen. Der zweite Tag führte uns durch die fast schneelosen Alpen nach Slowenien und schliesslich nach Kroatien. Die Grenzkontrollen waren recht lax. Der kroatische Zoll wollte zwar wissen, was dass für Boote seien, aber als das öffnen der Hängerkiste zu lange dauerte durften wir weiterfahren. Interessant waren gegen Abend die gewaltigen Buschbrände mit entsprechender Rauchentwicklung neben der Autobahn die augenscheinlich niemanden störten. Die letzten Kilometer herunter aus dem Küstengebirge zum Meer wurden für den Fahrer zum Stress. Der Bora wehte uns fast von der Autobahn. Wir fuhren zum Schluss noch 40km/h. Kommentar des kroatienerfahrenden Patrick: Das kann noch kein richtiger Bora sein, da fährt noch jemand Fahrrad. Nach einiger Suche fanden wir schliesslich unsere Pension und schafften es den Anhänger (mit Abkoppeln) um 2 Ecken der Zufahrt zu bekommen.
Am Sonntag früh wurden die Boote abgeladen und an dem einzigen 5m-Sandstrand zu Wasser gebracht. Geplantes Ziel war Maslenica am Südende des Velebit-Kanals, einer Fjordartigen Meeresbucht. Gegen Mittag musste der Versuch jedoch abgebrochen werden, der in Böen vom Gebirge herabwehende Bora machte das ganze zu gefährlich. Die Wellen von 1,5 Meter Höhe stellten für unsere Baumgarten E-Boote und Seegigs zwar keine wirkliche Gefahr dar, aber die Orkanböen brachten uns zeitweise nahe an die Mannövierunfähigkeit, so dass wir ganz nah am Ufer den geordneten Rückzug antraten. Ein interessanter Anblick wenn 100m vor einem plötzliche eine kleine Windhose die Gischt für einige Sekunden 4m hoch wirbelt.
Am Nachmittag wurde dann noch eine kleine Bergtour durch einen malerischen Canyon im Velebit-Gebirge unternommen. Hier sollen nach Aussage des Park-Rangers die Winnetoufilme gedreht worden sein. Die versprochene Berghütte hatte leider geschlossen, so dass die Ruderer durstig wieder absteigen mussten.
Der nächste Rudertag begann mit strahlendem Sonnenschein und 15°, so dass wir uns trotz der negativen Erfahrungen des Vortages wieder auf den Weg machten, diesmal den Velebit-Kanal nordwärts. Die Mittagspause in einer kleinen Bucht mit idyllischem Hafen litt leider etwas unter den Öffnungszeiten der Gaststätten (geöffnet ab Mai).
Wegen der etwas unklaren Wetterlage am nächsten Tag wurde zunächst ein Auto-Ausflug nach Zadar unternommen. Nach einer kleinen Besichtigungstour durch die Altstadt wurde etwas geshoppt, bevor es wieder in unser Dorf zurück ging.
Da die Kinder auf Grund des Pausentages erheblich zu aufgedreht waren, "durften" sie noch eine "kleine" Ausfahrt quer über den Velebit-Kanal unternehmen. Der heftige Gegenwind vom Meer mit 1,5m Wellen verstärkte den erwünschten Effekt noch.
Am Mittwoch ging es bei bewölkten Himmel wieder Richtung Süden, um das Novigrader Meer (eine nur durch einen schmalen Kanal mit dem Meer verbunden Salzwasser-See) zu erreichen. Der kurzzeitig einsetzende Nieselregen störte bei 12° nur wenig. Levon unser jüngster Ruderer brachte es auf den Punkt: "Besseres Wetter als letztes Jahr zu Ostern auf der Weser".
Als wir den Novigrader Kanal durchquerten schien schon wieder die Sonne. Hinter diesem schmalen Kanaldurchstich öffnete sich das Novigrader Meer. An einer Steinmole am Ende von Maslenica fanden wir einen Platz für die Mittagspause, natürlich bei geschlossenen Restaurants.
Als weiteren Ausflugstag spendierten wir uns dann einen Abstecher zu den Krka-Wasserfällen, südlich von Zadar. Der Blick auf einen Talboden, der komplett aus Wasserfällen zu bestehen scheint war wirklich beeindruckend. Touristisch war das ganze voll erschlossen, allerdings hatten wieder keine Kneipen offen. Ebenso beeindruckend waren die überall stehenden Warnschilder wegen Minenfeldern, den Hinterlassenschaften des letzten Balkankrieges.
Am letzten Tag ging es noch einmal quer über den Velebit-Kanal. Am Abend gönnte sich dann ein Grossteil der Mannschaft noch das obligatorische (aber recht kurze) Bad im Mittelmeer. (zum Entsetzen unseres kroatischen Pensionswirts)
Die 2-tägige Rückreise durch Kroatien, Slowenien, Österreich und Deutschland verlief problemlos, kritisch wurde es erst 50km vor der Elbe, da gab es den ersten Schnee und Glatteis auf der Autobahn. Die Extra für die Fahrt angeschafften Schneeketten blieben verpackt im Kofferraum liegen, obwohl der Fahrer in Österreich sogar über den Phyrnpass fuhr um den österreichischen Wegelagerern (Maut) zu entgehen.
Schade war nur, dass der Loipoldhof ausgebucht war. Eigentlich wollten wir dort übernachten, so blieb uns wieder der Ruderklub Regensburg.
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