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Sibenik- Kroatien- Wanderfahrt                     Kroatienblog

Silvester 2013               Ausflug nach Mittelerde?       Tips für Kroatien

Mit 12 Ruderern ging es in frühlingshafte Kroatien. Am 2. Weihnachtsfeiertag wurden die Boote aufgeladen.
Am nächsten Tag ging es früh los. Quer durch Deutschland, bei Passau nach Österreich und über die Phyrn-Autobahn nach Slowenien. Nur auf den höheren Bergen ist Schnee zu sehen, die Autobahnen sind trocken. Bei Einbruch der Dunkelheit schieben wir den Anhänger auf den Parkplatz unseres Motels in Maribor. Die Zimmer sind gut und das Abendessen ist reichlich.

Der zweite Teil der Anreise begann mit dichtem Nebel, die 40 km durch Slowenien konnte man nichts sehen, erst mit erreichend er kroatischen Grenze wurde es etwas besser.
Aber auch hier bekam von der Landschaft nicht viel mit. Interessant war nur, dass vielen der endlos langen Tunnel das Wetter zu wechseln schien, mal Sonne, mal Nebel, aber immer trocken.
Direkt nach dem finalen Tunnel durch das Ufergebirge den Velebit, präsentierte sich uns ein grandioser Blick auf die Adria bei strahlendem Sonnenschein und 15°.
Nun ging es noch einmal knapp 100 km entlang der Adriaküste nach Süden. Kurz vor Sibenik zweigten wir auf eine winzige Landstraße nach Jadrija ab.
In Jadrija trafen wir unsere Ruderkameraden aus Deggendorf. Wir parkten den Bootsanhänger am Sportboothafen und luden die Boote ab, während der VL sich auf der Suche nach unserem Ferienhaus machte. Leider war eine Zufahrtsstraße durch Bauarbeiten blockiert, aber wir fanden eine Möglichkeit in kurzer Entfernung zum Hintereingang zu parken.
Am Abend genossen wir am Strand den Sonnenuntergang, nur das knattern eines gestörten Zweitaktermotors von einem Fischerboot störte etwas die Idylle.

Da kaum Wind angesagt war, wollten wir gleich am ersten Tag die anspruchsvolle Tour zu den äußersten Inseln rudern. Bei strahlenden Sonnenschein ruderten wir aus dem Yachthafen heraus auf die Adria. Der VL nahm einen Kurs senkrecht weg vom Ufer, mitten durch die Inseln. Oft ließen die Lücken zwischen den Inseln den Blick auf die offene Adria zu. Am Horizont waren vereinzelt Fata Morganas zu sehen. An einigen Durchfahrten standen durchaus Wellen, so dass der E-Vierer schon ein wenig aufpassen musste. Meist führte der Kurs dann aber bald wieder unter Inseldeckung, so dass wir friedlich weiter rudern konnten. Nachdem wir die Insel Kaprije umrundet hatten bogen wir in eine lang gestreckte, geschützte Bucht auf dieser Insel ein und legten im örtlichen Hafen an.
Da nicht nur Gaststätten, sondern auch ein Shop offen hatte konnten wir eine Familienpackung Eis erstehen und auf einer Parkbank an die Mannschaft verteilen.
Auf dem Rückweg gab es einige Orientierungsprobleme zwischen welchen Inseln wir eigentlich hindurch ruderten, aber der Kurs stimmte. Der 10jährige Jonathan als Steuermann meinte plötzlich: “Ich seh die Festung in der Hafeneinfahrt von Jadrija”.
Kurz vor Sonnenuntergang legten wir wieder an.

Der Morgen begrüßte uns mit Nordostwind Stärke 5 und bedecktem Himmel, also heute kein Meer. Es ging über den Kanal in Richtung Sibenik. Unterwegs erregt ein Einfahrt in eine Bunkeranlage unser Interesse. Man konnte mit dem Boot ca. 150m durch den Fels rudern. Leider war an der Ausfahrt eine Art Fallgitter soweit herab gelassen, dass die Ruderer mit hinlegen zwar durchkamen, leider hatte ein Boot den Flaggenstock übersehen.
Im Becken von Sibenik pfiff der Wind und die Wellen waren für die E-Boote etwas nervend, die Besatzung des Inrigger fragte nur: “was für Wellen?”.
Wir schlichen uns nun ganz weit unter Land den Krka aufwärts. Der Fluss hat hier auf beiden Seiten ca. 50m hohe felsige Steilufer.  Trotz Gegenwind und Gegenströmung kamen wir gut vorwärts.
Von weiten hatten wir die Tonnenfelder entlang der Steilufer zunächst für Yachthäfen gehalten. Beim näher kommen entpuppten sich diese jedoch als Muschel- und Austernfarmen.
Wir ruderten vorbei am Abzweig des Krka zum Ort Zaton. Dieser Ort liegt landschaftlich beeindruckend am Ende eines Nebenarms.
Wir konnten unsere Boote direkt im Stadtzentrum an einer Kaimauer vertäuen und setzten uns in ein etwas düsteres Hafencafe. Als wir wieder heraus kamen schien sogar wieder die Sonne, so dass wir auf dem Rückweg noch in Sibenik anlegten und einen kurzen Rundgang durch die Altstadt machten und die Kathedrale besichtigten.
Viele Geschäfte hatten sogar offen, wenn man auch merkte dass die Stadt für gewaltige Touristenströme im Sommer vorbereitet war. Jetzt kam man sich in den engen und steilen Gassen fast verloren vor.
Quasi bei Sonnenuntergang erreichten alle Boote wieder Jardrija. Zwei Boote hatten auf Jonathans besonderen Wunsch noch an der Festung in der Hafeneinfahrt angelegt und sie besichtigt.
Am Abend fuhren 6 Leute noch mit dem Auto nach Sibenik zum Shoppen. Trotz dreier Mädchen allerdings nicht für Mode und Schuhe, sondern Lebensmittel für Silvester und Neujahr. In Jadirja gibt es um diese Jahreszeit keinen offenen Laden.

Am Silvestermorgen wehte immer noch kräftiger Nordostwind. Daher ruderten wir die Adria immer nah an der Küste in Richtung Norden. Die Landschaft war beeindruckend. Zunächst eine große Bucht mit Kiesstand mit einigen architektonischen  Entgleisungen im Badeort Vodice. Danach das idyllische Städchen Tribunji und dann nur noch Steilküste ohne Häuser oder Orte.
Mit dem Blick auf die entfernt liegende Ortschaft Tisno kehrten wir um und legten in Tribunji im Hafen an und besuchten ein Hafencafe.
Auf besonderen Wunsch unseres 10jährigen Ruderers mussten wir der Festung von Jadrija noch einen weiteren Besuch abstatten.
Am Abend gab es dann das traditionelle Silvester-Fondue Essen, nach ein paar Stunden waren sogar die verfressensten Ruderer satt.

Der Neujahrstag begann etwas später. Gegen Mittag fuhren wir mit dem Auto zum Krka Nationalpark und bewunderten die berühmten Wasserfälle bei Skradin. Der Krka stürzt hier aus einem See durch eine Schlucht in mehreren Kaskaden insgesamt 45m nach unten.
Die gut ausgebaute Wege waren leer, nur wenige Touristen außer uns. Im Sommer wird es hier sicher sehr voll sein.
Danach ging es weiter nach Visovac einer Klosterinsel im See. Die konnten wir nur vom Ufer betrachten.
Als abschließendes Highlight gab es noch die Roski- Wasserfälle oberhalb des Sees. Die wirkten zunächst gegenüber den vorherigen Fällen etwas bescheiden, aber die Nationalparkverwaltung hat am Ufer eine gewaltige Holztreppe an den Fels gelehnt. Nach ca. 200 Höhenmetern hat man einen grandiosen Blick über die Wasserfälle und den oberhalb liegenden Canyon. Leider mussten wir nun umdrehen da es bald dunkel wurde.

Leichter südlicher Wind und strahlender Sonnenschein mit 15° motivierte uns die südliche Küstenstrecke zu rudern. Zunächst außerhalb des Inselschutzes auf der offenen Adria. Der nervigste Wind war ein leichter Fallwind von der nur  mittelgroßen Insel Zlarin, sonst war das Meer völlig glatt.
Nach den Inseln bogen wir in den Fjord von Grebastica ein, eines langgestreckte Meeresbucht die senkrecht tief ins Land einschneidet. Sehenswert war hier, dass das Nördliche Ufer völlig kahl, während das südlichen Ufer dicht bewaldet war.
Am Ende des Fjordes in Grebastica legten wir an und kehrten ein. Da auch ein Shop vorhanden war kauften wir gleich noch Lebensmittel ein, damit sparten wir einen weiteren Auto- Ausflug nach Sibenik am Abend.
Den Rückweg ruderten wir küstennah mit teilweise erheblichen Schiebewind, der aber in einigen Inseldurchfahrten für interessante Wellenbildung sorgte. Für unsere gedeckten Boote kein Problem, aber doch etwas überraschend.
Vom Wasser konnten wir die Ferienanlage Solaris bewundern. Die kroatische Ausgabe vom Ballermann, um diese Jahreszeit glücklicherweise verwaist.

Am letzten Rudertag hatte wir uns vorgenommen mal zu sehen wie nah man an der Krka Wasserfall ran rudern kann. Es ging früh los. Zunächst in den Kanal nach Sibenik, vorbei an Sibenik über das Sibeniker Becken in den Krka. Wo wir vor ein paar Tagen nach Zaton weiter gerudert waren bogen wir dieses Mal ab weiter in den Canyon des Krka hinein. Steile Kalksteinufer auf beiden Seiten, völlige Einsamkeit und leider auch etwas Gegenströmung. Nach einigen Kilometern erreichten wir einen riesigen Binnensee, den wir nur queren mussten. Nun ging es wieder in den nächste Canyon unter der gewaltigen Brücke der Küstenautobahn durch erreichten wir den Ort Skradin.
Die nun folgende Brücke markiert die Einfahrt in den Krka- Nationalpark. Hier gab es vorher die Diskussion, ob das erlaubt ist. O-Ton VL: “da steht nur Verbot für Motorboote, also rudern wir rein.” Die Felswände kamen jetzt deutlich näher, die Gegenströmung wurde spürbarer und in einiger Entfernung konnte man den Wasserfall sehen und auch hören.
Kurz vor dem Wasserfall war dann ein Anlegesteg für Rundfahrer, weiter sollte man augenscheinlich nicht.
Der VL im Dreier musste natürlich ausprobieren, wie nah man wirklich rankommen kann. Immer am Backbordufer, in der Innenkurve, der Bugmann ständig am gucken wie tief die Felsen im Wasser noch sind. Bis auf 5m an die Holzbrücke, dann wurden ein paar Fotos gemacht und ganz am Ufer wieder zurück gerudert.
Für Nachahmer auf keinen Fall auf Steuerbord rudern (flussaufwärts, rechts). Hier gibt es einen Nebenarm mit ganz erheblichen Sog. In diesem Arm ist eine Stromschnelle mit vielen Steinen. Ein Boot das hier angesaugt wird ist verloren!
Nach einer kleinen Pause ging es zurück nach Jadrija, erheblich schneller als der Hinweg.
Mit dem letzten Tageslicht luden wir die Boote auf und machten uns auf den Weg nach Sibenik zum Abschlussabendessen. Am Hafen fanden wir ein Lokal das offen hatte. Wir haben am 3. Januar auf der Restaurantterasse gegessen, natürlich ohne Heizpilz!

Am ersten Rückreisetag ging es durch Kroatien, Slowenien und Österreich bis nach Regensburg. Die Übernachtung beim Regensburger RK war wie immer problemlos. Wir holten vom Vorsitzenden den Hausschlüssel ab und quartieren uns ein.
Sonntag waren wir am frühen Nachmittag wieder zu Hause.

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Jonathan laedt material ein Kroatien 2013 Bootsanhaenger in den Alpen Silvester 2013 Hotelparkplatz fuer Boote Maribor 2013
sonnenuntergang jadirja kroatien 2013
unterwasserfoto kroatien 2013
vom Velebit zur Adria Silvester 2013 erster abend am strand kroatien 2013
eis essen dezember kroatien 2013
ruderboot auf den weg zu den kornaten kroatien 2013 ruderboot kornaten 2013
jiajia vor sibenik kroatien 2013 inrigger vor sibenik kroatien 2013
Ruderboote vor Zaton Kroatien 2013
sibenik festung kroatien 2013
ruderboote bei tribunji kroatien 2013 Kroatische Kueste im Ruderboot 2013
Ruderer vor der Sibeniker Festung 2013
jenny oberhalb der wasserfaelle kroatien 2013
tal des krka sibenik 2013
maedchen an den krka wasserfaellen kroatien 2013
krka faelle von oben kroatien 2013
Abendessen Raclette in Kroatien 2013
kroatische inseln mit dem ruderboot 2013
ruderboot fjord von grebastica kroatien 2014 ruderboot auf suedkurs kroatien 2013
inrigger auf den weg in die kroatische inselwelt 2013
kuechendienst kroatien 2013
ruderboot auf dem weg zu den wasserfaellen krka 2014 ruderer direkt vor den wasserfaellen kroatien 2013 Canyon des Krka 2014
krka wasserfaelle von unten mit dem ruderboot kroatien 2013