14 Mitglieder des RC KST zog es zum Ende der Sommerferien wieder in die Berge. Die Kindergruppe war mi Levon, Moritz, Cookie, Thomas Gräwert und Thomas Giefer vertreten, dazu kamen als Erwachsene Teilnehmer Mohsen, Elke, Malte B., Chrishe, Elisabeth, Bernd, Matze, Sebastian und Stefan. Da das zweite Auto unterwegs noch diverse Baumgarten Boote auszuliefern hatte und darüber hinaus die eine oder andere Autobahn gesperrt war, traf dieser Teil der Mannschaft sehr spät ein. Glücklicherweise hatten alle mit dem Abendessen gewartet.
Traditionell ging es am ersten Tag auf den Pleschnitzzinken, 800m Höhenmeter direkt vom Haus ab. Der steile Waldweg forderte die ganze Kondition, aber auch die Bergneulinge Moritz, Cookie und Thomas hielten gut mit. Natürlich nicht mit Matze der wie üblich vorne weg sprintete. Unsere Kinder unterstellten das als gutes Training bei der Bundeswehr, allerdings stellte Stefan fest: “Matze ist auch früher schon so gerannt” Im Bereich der Baumgrenze sind am Pleschnitzzinken noch 7 Grade zu übersteigen, bevor man die Schutzhütte auf 1950m sieht. Hier machten wir eine kurze Rast, bevor die ersten sich quasi im Dauerlauf zum Gipfelkreuz auf 2112m aufmachten. Der Himmel war etwas wolkenverhangen, aber die Sicht in den Wolkenlücken war gut. Hoch hatten es alle geschafft, nun mussten wir nur noch runterkommen. Der Abstieg zur Zinkenalm sieht auf den ersten paar Metern etwas unschön aus. Man muss einige sich einige Male festhalten und ein paar völlig harmlose Steilstellen herunter. Selbst Chrishe kam ohne Probleme rüber. Als wir dann endlich die Ochsenkarhöhe erreicht hatten blickten Stefan und Matze sehnsüchtig zur Gamskarspitze. Dieser anspruchsvolle Berg ist von hier in 2 Stunden erreichbar. Leider hatte er einen feinen Neuschneeschleier über dem Gipfel. Deshalb verzichteten wir diesmal auf diesen Gipfel. Nach ausreichender Stärkung auf der Zinkenalm ging es durch den Wald auf einer Forststrasse abwärts zurück zum Loipoldhof. Unangenehm war hier nur, dass man ganz zum Schluss wieder 50m Höhenmeter hoch muss um den Hof zu erreichen. Eine kleine Gruppe Verrückter machte unterwegs noch einen kleinen Abstecher zum Bodensee (250m runter und wieder rauf) und die ganz Kranken (Matze, Cookie, Stefan) stiegen auch noch zum Bodenseewasserfall auf (100m zusätzlich). Die Kinder tobten derweil über den Loipoldhof, als hätte es keine anstrengende Bergtour gegeben. Ärgerlich war nur, dass als wir am Abend von unten auf die Gamskarspitze blickten der Neuschnee abgeschmolzen war, einen Tag später hätten wir hoch gekonnt.
Nach der Strapaze vom Vortag bot der VL eine zweigeteilte Tour an. Aufstieg zum Kochofen und weiter über den Grat mit einem Abstieg zur Schladminger Alm als 6-7 Stunden Kurzvariante und wer mehr wollte weiter über den Grat zum Spateck und Schusterstuhl. (ca. 10 Stunden) Der Anstieg auf den Kochofen ist zunächst ein steiler Waldweg ähnlich wie zum Zinken am Vortag, zum Schluss geht es noch im Wald über einen Grat aufwärts. Bereits hier hat man schöne Blicke ins Sattental. Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir den Gipfel auf knapp unter 2000m. Die Spitzengruppe gönnte sich nur eine kurze Rast, den dieser Gipfel war nur zum warm machen. Von hier zieht sich ein endloser Weg über den Grat in Richtung Spateck. Leider zunächst einmal mit der Tendenz abwärts, ärgerlich wenn man weiss, dass man alles wieder hoch muss. Nach 2 Stunden Wanderung standen wir auf der Schladmingertörl. Stefan suchte nach dem Weg. Die Wegweiser zum Spateck ignorierte er. Diesen Weg waren Jens, Sebastian und Stefan vor ein paar Jahren gelaufen, es handelt sich um einen sehr schweren Klettersteig. Der harmlose Anstieg über das Sölktal war augenscheinlich nicht mehr gezeichnet. Schliesslich waren sich Stefan und Matze einig, dass man nur von dem Sattel runter musste, das nächste Hochtal durchqueren und auf den in einiger Entfernung zu erkennenden Grat rauf musste. Stefan machte sich zwar Sorgen wegen der Bäche in dem Hochtal, denn von weiten war nicht zu erkennen wie tief diese eingeschnitten waren, aber irgendwie würde es schon gehen. Der Abstieg ins Hochtal war problemlos, es war sogar ein Trampelpfad zu erkennen. Auch unten im Tal fanden wir immer wieder Anzeichen, dass es früher mal einen Weg gegeben hatte. Auf einem grossen Felsen war sogar eine verwitterte Wegmarkierung zu erkennen. Schliesslich erreichten wir den zum Gipfel führenden Grat und begannen ihn zu ersteigen. Hier machte leider eines unserer Kinder schlapp. Auf die Frage “Was hast du zu Essen dabei”, kam als Antwort “Nichts, ich dachte heute wird es nicht so lang”. Nachdem er mittels Traubenzucker und anderer Lebensmittel von uns anderen wieder aufgepäppelt war konnte es weiter gehen. Noch ein kleiner Tip zwischendurch: Garantiert zuckerfreie Gesundheits- Getränke mögen ja für Hausfrauen die ein bisschen Nordic-Walking im Grunewald machen echt super sein, aber für harte 10 stündige Bergtouren sind sie das letzte was man braucht. Nach kurzen aber steilen Anstieg erreichten wir den Gipfel des Spatecks. Nach nur kurzer Pause ging es zunächst ohne jeden Weg ca. 70m wieder runter, bevor wir auf den Schusterstuhl anstiegen. Leider war hier das 30 Jahre alte Gipfelbuch, dass wir noch 2004 vorgefunden hatten gegen ein neues ersetzt. Dieser Gipfel war aggressiven Kampfschafen besetzt, anscheinend sind hier sonst nur Einheimische oben, die nach ihren Schafen suchen. Über einen Grat in Richtung Sattental ging es nun abwärts. Der Weg war nicht gekennzeichnet aber zu erkennen. Im unteren Bereich verloren wir zwar den Weg zwischenzeitlich, aber zu guter letzt standen wir alle auf der Forststrasse die zur Schladminger Alm führte. Hier kehrten wir kurz ein bevor wir uns auf den Abstieg zum Leonhardkreuz machten. Es ging immer die Forststrasse abwärts. In einer Kehre bemerkte noch Moritz “Guck mal da steht das Hinweisschild zum Michaelerberghaus, wo die anderen die Autos abholen”. Schade nur, dass die andere Gruppe die Autos holen sollte dieses Schild übersehen hatte. Im Tal trafen wir auf die Gruppe die nur die kurze Runde gelaufen war, leider waren sie ohne die Autos und versuchten verzweifelt auf irgendwelchen Waldwegen im Tal einen Weg zum Michaelerberghaus zu finden. Den gibt es dort leider nicht. Elke, Mohsen und Bernd machten sich also daran wieder bergauf zu steigen um die Autos zu holen. Glücklicherweise wurden sie von einem bergwärts fahrenden Jäger ein Stück mit dem Auto mitgenommen. Derweil trieb Stefan den Rest der Mannschaft talwärts um den Autos entgegen zu wandern. Den peinlichen Anruf bei Frau Walcher mit der Bitte das Abendessen schon wieder zu verschieben hatte Matze. Sein Handy war das einzige das im völlig abgeschirmten Sattental noch funktionierte. Die Wanderer waren sogar noch eher im Tal bei Pruggern als die Autos, aber schliesslich kamen sie an, lasen die müden Wanderer auf und brachten sie zum verspäteten Abendessen zum Loipoldhof.
Der nächste Tag war als Ausruhtag gedacht, darüber wollte Mohsen sich neue Schuhe kaufen und Sebastian bekam nach Jahren endlich seinen Willen und durfte zur Ramsau. Zunächst wurde aber die Kindergruppe inklusive Matze, Sebastian und dem VL per Auto auf den Stoderzinken verfrachtet. Vom Parkplatz auf 1850m ist es eine lockere 3/4 Stunde zum Gipfel. Wir machten noch einen Abstecher zur Friedenskirche direkt an vorderen Steilwand des Stoderzinken. Matze, Moritz, Levon und Sebastian nahmen den Kletteranstieg, während der Rest auf dem Touristenweg den Gipfel erreichte. Als wir dort ankamen war nahezu alles in Wolken gehüllt, so dass wir wenig Sicht hatten. Nach einem kleinen Umweg beim Abstieg waren wir wieder beim Auto. Nun ging es endlich zur Ramsau. Für nicht ortskundige die Ramsau ist ein Hochplateau unterhalb des Dachstein und die Touri-Gegend. Wer durch Ramsau Downtown spaziert sollte schon besser angezogen sein, am besten Pseudo-Touristen- Trachtoutfit. Wir wollten zum Rittisberg hier ist der Punkt wo man als Tourist am besten nervende Kinder aufbewahren lässt. Badesee, Indianerzelte, Bogenschiessen, Sommerrodelbahn, Roller fahren auf einer Forststrasse, Märchenweg. Nach einigen Fahrten mit der Sommerrodelbahn wurden die Kleinen auf den Märchenweg geschickt, während Matze und Sebastian den Gipfel des Rittisberges erklimmen wollten. Nach der grossen Schautafel entschieden sie sich für den “steilen und schwierigen” Anstieg. Der war allerdings ein Witz, schon lange keinen so ausgebauten Weg mehr gesehen. Der Gipfel hatte ein überdimensionales Kreuz mit einer Rampe davor, damit man auch garantiert jeden Kinderwagen hoch bekommen konnte. Die Begeisterung der Kinder auf dem Märchenweg hielt sich auch in Grenzen, die Figuren waren entlang einer Forststrasse aufgestellt und waren ziemlich billig gemacht. Unserem 6-jährigen Thomas hat es sicher gefallen, die 11- jährigen füllten sich etwas verschaukelt mussten aber mit. Immerhin gab es oben Roller mit denen man den Märchenweg wieder runter fahren konnte. Cookie und Stefan verzichteten dankend und stiegen über den “gefährlichen Steilabstieg” ab zum Endpunkt der Rollerroute nicht ohne die Grösseren zu ermahnen auf Klein-Thomas aufzupassen. Als sie unten ankamen fehlte leider von den Kindern jede Spur. Matze und Sebastian waren von ihrer grandiosen Gipfeltour zurück, aber die Kinder wurden vermisst. Ein kurzer telefonischer Kontakt mit Moritz ergab, Klein Thomas ist verschwunden sie seien auf der Suche. Wenig später gab es dann allerdings Entwarnung sie hatten ihn gefunden und brachten ihn nach unten. Er hatte an einer Weggablung gestanden und nicht gewusst wo es weiterging, Stefan hatte eine kurze Diskussion mit den anderen was sie unter “auf Thomas aufpassen” nicht verstanden hätten. Am Loipoldhof trafen wir die anderen wieder. Diese hatten ausser Shopping in Gröbming nur den Stoderzinken bestiegen.
Auch der nächste Tag wurde wieder zweigeteilt. . Levon, Moritz, Sebastian, Matze und Stefan starteten zu nachtschlafender Zeit am Bodenseeparkplatz. Ohne Pause ging es vorbei an der Wödlhütte zum Obersee. Von hier geht es über einen endlosen, kraftraubenden Anstieg zur Neualmscharte auf 2300m. Hier gönnten wir uns eine kleine Pause, bevor wir weiter über die kleine Wildstelle stiegen. Der Weg wird hier schmal und es geht an steilen Wänden vorbei. Zum Ende der kleinen Wildstelle kamen einige Kletterstellen, die allerdings gut gesichert waren. Vorbei auch am Schild Grafenwirts Umkehr (hier hatte sich der einheimische Grafenwirt nicht mehr weitergetraut) in einen Einschnitt zur Hochwildstelle. Die hier 400 Höhenmeter aufragende steile Gipfelpyramide flösst Respekt ein. Wir durchstiegen den Einschnitt und machten uns an den Endanstieg. Leider gab es auf dieser Strecke keine einzige Kletterhilfe und das in Verbindung mit dem sehr losen Gestein erschwerte den Anstieg ganz ungemein. Da unter einem weitere Bergsteiger in der Steilwand hingen, verstand es sich von selbst, dass man jeden Steinschlag vermeiden musste. Dazu kamen noch viele grosse Absätze über die die beiden 11 jährigen mit ihren kurzen Beinen nur schwer rüberkamen. Aber schliesslich standen wir alle glücklich auf 2747m Höhe und genossen die Aussicht. Nach einer kurzen Gipfelrast ging es an den Abstieg auf demselben Weg. Der Abstieg wurde noch schwieriger, ständig war Stefan vorne und suchte einen möglichst optimalen Weg über die Felsabsätze. Als wir endlich die Kleine Wildstelle erreichten waren alle erleichtert es geschafft zu haben. Aber der VL ermahnte alle sich weiter voll zu konzentrieren. Gefährlich war der Weg immer noch, erholen könnte man sich, wenn man wieder am Obersee sei. Hinter der Neualmscharte trafen wir dann noch auf eine Verfolgergruppe, die gerade wieder von der Neualmscharte abgestiegen war. Der grösste Teil der anderen war nur bis zum Obersee aufgestiegen. Die Kinder hatten Dämme gebaut und Thomas war natürlich ins Wasser gefallen, also eine entspannte Tour.
Nun war mal wieder Entspannung angesagt. Wir fuhren mit den Autos ins Sattental. Vom letzten Parkplatz geht es zunächst fast eben entlang des Talbodens, vorbei an einigen Almen. Am Ende des Tals geht es dann steil durch den Wald aufwärts zunächst entlang eines Wasserfalls, dann erreicht man einen Hochtal. Nach einem weiteren Steilanstieg steht man oberhalb des Stierkarsees, eines klaren Gebirgssees vor den senkechten Wänden von Gamskarspitze, Umlaufer und Hochwildstelle. Während sich die Kindergruppe diesmal verstärkt durch Lisa-Marie am See vergnügte, machten sich einige auf noch zu den Goldlaken aufzusteigen. Diese kleine Seenplatte auf 2200m Höhe liegt ist landschaftlich besonders reizvoll. Viele kleine Seen in hochalpiner Landschaft. Wieder im Tal kehrten wir noch in einer Alm ein, wo Chrishe schon seit geraumer Zeit auf uns wartete.
Eigentlich wollten wir am letzten Tag aufs Waldhorn. Da allerdings die Wetterlage unklar war, es bildeten sich schon am Vormittag verdächtig viele Quellwolken, entschied der VL dass es ein etwas harmloserer Berg sein sollte. Der Grosse Knallstein war die Wahl. Nach einer 3/4 Stunde Autofahrt nach St. Nikolai im Sölktal brachen wir auf. Zunächst auf einer Forststrasse, dann aber bald durch den Wald aufwärts. Weiter oben erreichten wir einen Almboden, der Weg leicht schlammig, aber alle hatten gute Bergschuhe. Von hier ging es durch Latschengebiet wieder steiler aufwärts, bevor wir den ersten See erreichten. Hier liessen wir die Kinder nebst Bernd zum Staudammbau zurück während sich Malte, Matze und Stefan an den Gipelsturm machten. Der Weg war nicht schwierig und auch nicht übermässig steil, aber er zog sich in die Länge. Selbst als man über einen Grat kam und das Gipfelkreuz in vermeintlich kurzer Entfernung vor sich sah brauchten wir noch eine halbe Stunde. Der Gipfel wurde immer wieder von dichten Quellwolken eingehüllt, so dass die Fernsicht nur eingeschränkt und in wenige Richtungen möglich war. Als wir schon wieder absteigen wollten tauchten plötzlich am Gipfelgrat noch 2 Ruderer auf, Elke und Elisabeth wollten den Gipfelsturm nicht nur den Männern überlassen. Gemeinsam stiegen wir wieder ab und holten auf dem Abstieg die meisten wieder ein. Nur die Kinder hatten es so eilig zum Auto zu kommen, dass sie in St. Nikolai die einzige Einkehrmöglichkeit der ganzen Strecke übersahen und erst wieder zurück geholt werden mussten.
Zurück am Loipoldhof wurde wehmütig festgestellt, dass die Woche wieder viel zu schnell vergangen war. Für nächstes Jahr haben wir die letzte Augustwoche bereits wieder reserviert. Anmeldungen werden ab sofort entgegen genommen. (Denkt an die begrenzten Plätze und meldet euch rechtzeitig an )
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