Mosel- Rhein Herbst 2013
Piesport nach Rees zum Teil 1 auf der Saar
Mit nur noch halber Mannschaft ging es am Morgen in Piesport wieder aufs Wasser. Trotz vereinzelten Regenschauern war die Stimmung gut. Etwas über 40 km und zwei Schleusen war auch nicht gerade eine besondere Herausforderung. Das Jugendboot kam mit einer halben Stunde Verspätung in Traben Trabach an , hatte aber unterwegs für vitaminreiche Nahrung gesorgt. Der Landdienst hatte währenddessen den Anhänger nach Koblenz vorgezogen. Da die Kneipe für das Abendessen am anderen Ufer lag, setzten wir die gesamte Mannschaft in zwei Fuhren mit unserem Inrigger über. Ein Transport über Land hätte wesentlich länger gedauert. Die Gaststätte war leider nicht wirklich zu empfehlen. Teures Essen auf Kantinenniveau, beim nächsten mal kochen wir lieber. Wir durften dieses Mal im Ruderclub sogar die Küche und den Klubraum benutzen, so dass dies kein Problem gewesen wäre.
Bei durchwachsendem, aber trockenem Wetter ging es zeitig aufs Wasser. Bis Cochem waren es mehr als 50 km und 3 Schleusen. Dafür war die Landschaft heute nicht zu überbieten. Bewaldete Berghänge wechselten mit Weinbergen die sich teilweise bis zum Bergkamm hochzogen. In Cochem legten wir am Ruderclub an. Da uns dieser Club leider nicht übernachten ließ, mussten wir die Mannschaft zum Quartier nach Koblenz shutteln. Hier hatte der Landdienst bereits das Abendessen vorbereitet. Am Abend kamen dann unsere Auswärtigen Mitglieder Wolly und Patrik vorbei und bekamen auch noch Abendessen ab, wir hatten deutlich zu viel gekocht. Bei Koblenz Rhenania ist man auf Wanderruderer eingestellt, 2 Schlafräume mit 12 Betten und eine kleine Küche lassen keine Wünsche offen.
Gestern waren zwei Ruderer mit dem Zug nach Koblenz gefahren, damit nicht zu viele im Auto waren. Da das gut geklappt hatte entschlossen wir uns heute die gesamte Mannschaft per Zug nach Cochem zu schaffen. Die Zugfahrt war bereits sehenswert. In Gegenrichtung mit dem Boot war es allerdings noch besser. Knapp 50 km und 2 Schleusen bei trockenem Wetter. Die Strecke bis zum Schluss beeindruckend. Erst wenige Kilometer vor dem Ende beginnt der Stausee und die Stadt Koblenz. Am Abend stand noch für einige der obligatorische Besuch beim Deutschen Eck an.
Nach dem geruhsamen Rudern auf friedlicher Strecke stand nun Rudern für Masochisten an, der Rhein. Die Ausfahrt aus der Mosel war noch relativ verkehrsarm und als man erst mal im Strom war ging es auch gut vorwärts. Immer alle Schiffe vor und hinter einem im Auge. Solange man nur Talfahrern oder nur Bergfahrern begegnet ist alles kein Problem nur wenn die Schiffe von hinten und vorne kommen ist etwas Erfahrung gefragt. Der Wellenschlag ist immer heftig, aber dafür hatten wir ja gedeckte Boote dabei. Bis Bonn unserem Etappenziel ist die Strecke auch landschaftlich durchaus reizvoll, allerdings nicht bei diesem Wetter. Immer wieder Regengüsse versüßen einem das Rudern nicht unbedingt. Bei Rhenus Bonn durften wir in der “Bar” übernachten, da der Saal für eine Party belegt war. Zum Abendessen bestellen wir uns Chinesisches Essen (LingLing war ja nicht mehr dabei um zu protestieren)
Der nächste Tag ist vom Wetter genauso bescheiden wir der vorherige. Der VL drängelt, da für den Abend ergiebige Regenfälle vorausgesagt sind. Der Unterschied zum Vortag ist, die Schiffe werden größer und die Landschaft eintöniger. Alles flach, viel Industrie, aber diesmal immerhin kaum Wind. Die Durchfahrt durch Köln mit eingeschränkter Fahrwasserbreite lässt bei einigen Neulingen die Nerven blank liegen, während die Rheinveteranen (Stefan, Stefan und Nirina) nur meinen “ist ja wenig los heute.” Als wir zeitig in Benrath ankommen, kommt die Sonne heraus. Vielen Dank für den tollen Wetterbericht. Wir entschließen uns mit der Straßenbahn nach Düsseldorf Downtown zu fahren. Das Abendessen ist wie befürchtet bescheiden und wenig, dafür finden wir danach noch eine Cocktailbar wo es für kleines Geld große Cocktails gibt (mit oder ohne Alkohol)
Der dritte Tag ist genauso wie die vorherigen. Regen, weiter zunehmender Schiffsverkehr, die ersten Herkules Schubeinheiten und eine extrem öde Strecke nach Duisburg. Beim Ruderclub Homberg biegen wir ins Hafenbecken ab, lassen unsere Boote auf dem Steg liegen und freuen uns auf einen trockenen Kraftraum. Leider ist der ungeheizt, aber immerhin sind die Duschen warm. Nach den kulinarischen Highlights der Deutschen Gaststätten, entschließen wir uns für selber kochen. Pizzateig zum selbst belegen von Feinkost Albrecht. Das dauert mit einem Ofen zwar etwas, aber wir haben Zeit und sitzen im trockenen.
Am letzten Rudertag ist Petrus uns gnädig. Strahlender Sonnenschein, kein Wind. Wenigstens eine schöne Etappe auf dem Rhein. Landschaftlich ist die Strecke allerdings nur etwas für Leute, die auf Kohlekraftwerke, Chemianlagen und ähnliches stehen. Dafür werden die Schiffe interessanter bis zum Kümo kommt einem alles entgegen. Nur vor den Herkules mit bis zu 6 Schubeinheiten mit Importkohle muss man sich in Acht nehmen, die machen wirklich gruslige Wellen. Da wir gut vorwärts kommen gönnen wir uns beim Ruderclub Wesel einen Pause. Beim daneben liegenden Yachtclub hat sogar die Gaststätte offen. In Rees dirigiert uns der Landdienst ca. 700m hinter dem Ruderclub ans Ufer. Eine Rampe wo die Steinschüttung weggeräumt ist. Wir nehmen unsere Boote heraus und warten auf den Anhänger. Nach dem Aufladen gönnen wir uns zum Abschied mal wieder Pizza, diesmal sogar gutes Essen.
Der Rückreisetag bringt solches Wetter, dass wir froh sind dass die Fahrt zu Ende ist. Schweren Dauerregen in Kombination mit Sturmböen. Bloß gut das die Herbstfahrt 2014 in Venedig stattfindet.
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