Odermarathon Mai 2014
Brzeg Dolny - Ratzdorf
Wegen der engen Termine im Frühjahr 2014 startete der RC KST in diesem Jahr nicht auf dem Wesermarathon. Als Ersatz ging es Mitte Mai auf die Oder. Wesermarathon mit Vorfahrt sind 200 km, hier sollten es etwas mehr werden. Die ersten Teilnehmer starten bereits am Freitag Mittag per IC-Bus über Breslau nach Brzeg Dolny, der Anhängertransport startet am frühen Nachmittag und die beiden letzten nehmen den Spätbus nach Breslau. Das Einchecken im Hotel Rokita war problemlos, die Nachzügler bekamen noch etwas zu essen und ein Frühstück am nächsten Morgen um 6 Uhr war auch kein Problem.
An der inzwischen verwaisten Fährrampe von Brzeg Dolny (die neue Brücke ist gerade fertig geworden) setzten wir die Boote ein, sogar noch ohne Regen. Der fing allerdings kurz danach an und hörte auch nicht wieder auf. Der Wetterbericht meldete für Samstag mehr als 50l Regen pro Quadratmeter, das können wir bestätigen. Die Boote mussten mehrfach leer geschöpft werden, damit wir überhaupt weiter rudern konnten. Der Wasserstand war am steigen (weshalb wohl?), die Strömung war gut, der konstante Gegenwind hob diese zwar noch nicht auf, aber das ganze nervte schon massiv. 145 km, Dauerregen, meist sintflutartig, Gegenwind - bei schönem Wetter kann ja jeder Marathon rudern. Nach 12 -13 Stunden waren alle Boote in Nowa Sol beim Kajakklub angekommen. Da die Heizung nicht funktionierte heizten wir das Haus mit dem Gasherden in der Küche. Eine Küche mit 2 Herden, Kühl- und Gefrierschrank, Geschirrspülmaschine gut ausgestattet. Schade nur, dass es weder Teller, Becher oder Besteck und vor allen keine Töpfe gab. Also wurde Pizza in den Öfen gemacht und Pieroggen in den beiden Pfannen als Topfersatz zubereitet.
Am nächsten Morgen hatten wir nicht alle Sachen trocken bekommen, aber die meisten Leute hatten ausreichend Ersatzsachen dabei, wenn auch bei ein paar Leuten die Schuhe knapp wurden. Wieder um 6 Uhr Frühstück und es ging sogar ohne Regen aufs Wasser. Allerdings nicht lange, dann begannen die ersten Schauer. Allerdings nur für ein paar Stunden und nicht so stark wie am Vortag. Dafür gab es keinen Gegenwind, allerdings auch weniger Strömung je weiter wir flussabwärts kamen. Nach 70 km sollte Wolfgang ausgesetzt werden, da er pünktlich zum Bahnhof nach Eisenhüttenstadt musste um am Abend wieder nach Hause ins Gebirge (Harz) zu kommen. Das Anlegemannöver des C-Zweier an der Fährrampe lief suboptimal, oder wie der Obmann meinte, dass Boot sollte sowieso mal gewaschen werden. Jetzt wurden wirklich langsam die Reserveklamotten knapp. Am Abend erreichten dann alle Ruderer Ratzdorf nach 113 km. Die Boote wurden ausgesetzt, eine Gruppe zum Bahnhof nach Eisenhüttenstadt gefahren, der Rest war gegen 21 Uhr mit dem Anhängertransport auch wieder zu Hause.
Nächstes Jahr gerne wieder, vielleicht nicht wieder mit Tropenregen. Aber der Nachrichtenlage nach hatte es den Balkan und Tschechien weit schlimmer erreicht. Katastrophale Überschwemmungen in ganz Südosteuropa.
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