Schwedt - Stettin - Schwedt
Mitte Juni 2016
Mit 16 Ruderern wurde am Freitag Nachmittag per Auto zum Wassersportzentrum Schwedt angereist. Die Übernachtung geht hier nicht im Ruderclub, sondern nur im neuerbauten Wassersportzentrum in 2, 3 und 4 Bettzimmern. Das ist zwar schön komfortabel, aber leider auch recht teuer, insbesondere wenn man Jugendliche dabei hat. Die Boote wurden noch am Abend abgeladen und aufgeriggert. Da die Gaststätte nur Getränke anbot spazierten wir in die Stadt und fielen beim örtlichen China- Restaurant ein. “All you can eat” für kleines Geld. Was will man mehr. Gut das LingLing diesmal fehlte....
Bei sonnigem Wetter ging es am Samstag früh aufs Wasser. Zunächst über die Hohensaaten-Friedrichsthaler- Wasserstrasse, dann durch die Schleuse Schwedt und die Schwedter Querfahrt auf die Ostoder nach Polen. Die erwartete Strömung war leider minimal bis nicht bemerkbar, dafür stark böiger Wind aus West. Vereinzelt schob er uns etwas, aber meist kam er von der Seite und auch mal von vorne. Leider brachte der Wind auch immer dichtere Wolkenberge. Zunächst glaubten wir noch dem näher kommenden Regen entkommen zu können, aber ein schwacher Ausläufer streifte uns kurz. Allerdings lohnten kaum die Regenjacken. Etwas weiter südlich und östlich ging allerdings erkennbar mehr runter. Als Ergebnis gab es eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit für die nächste Stunde. Nach 49 km erreichten wir den Hafen von Stettin. Wir drehten eine große Runde durch die Hafenbecken, vorbei an Hochseefrachter, Kümos und Werftanlagen. Dann ruderten wir wieder landeinwärts. Es ging vorbei an der berühmten Hakenterasse und den historischen und modernen Bauten am Ufer der Oder. Leider war das Anlegen schwierig, so dass wir die Stadt nur vom Wasser bewundern konnten. Weiter flussaufwärts folgte ein Ruderclub mit eigener Insel und viele teilweise ziemlich heruntergekommene alte Speichergebäude. Ein paar Kilometer die Oder aufwärts, Gegenwind und Gegenströmung machten sich jetzt unangenehm bemerkbar, bogen wir in den Kanal Kurowski ab. Der erste senkrechte Nebenarm sollte in der Nähe unserer Pension im Vorort Ustowo sein. Der Nebenarm war leider völlig verkrautet und durch umgestürzte Bäume schwer zu befahren. Zu allem Überfluss fing es noch an zu regnen. Nach 100m vertäuten wir unsere Boote räumten das Gepäck aus und stapften einen kaum erkennbaren Trampelpfad landeinwärts. Durchs Unterholz mit Brennnessel, Disteln, Brombeerranken. Nach einigem Suchen fanden wir einen Aufstieg zum ca. 20m höher liegenden Ufer. Wir kamen wirklich direkt neben unserer Pension heraus. Es gab Betten für alle, warme Duschen und kurz darauf auch ein Abendessen mit Vorsuppe und Hauptgericht. Leider war das Bier bald alle, so dass noch versucht wurde im Nachbarort Nachschub zu bekommen. Mit mäßigem Erfolg....
Nach reichlichem Frühstück stapften wir wieder durch den Dschungel zu unseren Booten und machten uns weiter flussaufwärts auf den Weg. Die Westoder ist schmaler und etwas windgeschützter als die Ostoder. Aber der Gegenwind nervte doch. Dazu kam noch, dass der Fluss zwar wenig Strömung hatte, aber in Kombination mit dem Gegenwind, war sie doch zu merken. Erst als wir an den Abzweig zu Hohensaaten-Friedrichsthaler- Wasserstrasse kamen, hörte die Strömung auf. Da dieser Kanal recht schmal ist und durch den Wald führt, störte auch der Wind nicht mehr so stark. Nach 41 km kamen wir wieder am Wasersportzentrum Schwedt an. Die Boote wurden ausgeladen, abgerrigert und auf den Anhänger gepackt. Nach einigen Staus waren wir am frühen Abend wieder zu Hause.
|