Von der ukrainischen Grenze zur Ostsee
auf Bug, Narew, Weichsel 1. Teil Bug + Narew 2. Teil Weichsel
Sommer 2013 Polenblog 2013 Tips zu Polenwanderfahrten
Nach der kalten und superharten Wanderfahrt 2012 ins Nördliche Eismeer, war allgemein der Wunsch, dass es dieses Jahr mal etwas softer zugehen könnte. Polen mit seinem stabilen Sommern versprach viel Wärme und mit der Kombination von Bug und Weichsel war auch eine 1000 km Strecke gefunden die sich interessant anhörte. Allerdings war noch nie ein Ruderboot den oberen Bug auf der Grenzstrecke zur Ukraine und Weißrussland gerudert. Glücklicherweise vor 2 Jahren ein paar Berliner Faltboot-Kanuten und die erklärten die Strecke auch für problemlos ruderbar. Wassersportkarten gab es natürlich nicht und ein polnischer Kanuverleih riet dringend von dieser Strecke ab. Wir glaubten den Berliner Kanuten und besorgten uns topografische Karten mit 1:100.000. Das Kartenmaterial war ausreichend und die Kanuten hatten recht.
Donnerstag früh um 6 Uhr startete der vollbesetzte Anhängertransport, zügig ging es über Frankfurt Richtung Warschau. Die neue Autobahn ließ uns schnell vorwärts kommen. Kurz vor Warschau wechselten wir auf die Landstraße und die Strecke fing an sich hin zu ziehen. Es wurde kräftig gebaut, wenn die Schnellstraßen alle schon fertig gewesen wären, dann hätten wir 1-2 Stunden sparen können. Nach 13 Stunden und 850 km trafen wir in Dorohusk ein. Dorohusk hat eine der wenigen Brücken über den Bug und ist ein Grenzübergang zur Ukraine. Die Zuganreisenden waren bereits seit 2 Stunden da und hatten das Hotel, unmittelbar am Grenzübergang gelegen, klar gemacht. Mit Händen und Füßen war es ihnen gelungen Zimmer zu buchen. Das Hotel war OK, die Zimmer auch, aber die Umgebung sah gruslig aus. Vor dem Haus der endlose LKW-Stau, neben dem Haus etliche Geschäfte, bessere Buden, ein heruntergekommener Laden, ein paar Imbisse ein Acker als Parkplatz. Anhänger und Zugfahrzeug konnten wir auf den überwachten und verschlossenen Hotelparkplatz abstellen. Drei Leute machten sich aber zunächst wieder auf den Weg eine Einsetzstelle für die Boote zu finden. Der Rest der Gruppe entschied sich, dass am wenigsten schäbigste (dies ist relativ) Restaurant auf zu suchen. Mit einiger Mühe gelang es ein Abendessen zu bekommen. Die anwesenden Trucker waren sichtlich erfreut über die vielen hübschen Ruderinnen Der Erkundungstrupp war auch wieder zurück mit schlechten Nachrichten. Die von den Kanuten empfohlene Einsatzstelle war wegen Hochwassers nicht nutzbar, sie hatten aber im Nachbarort eine Einsetzstelle gefunden. Für die Nacht hatte man die Wahl entweder die Lärmschutzfenster im Hotelzimmer schließen und wegen der Hitze kaum schlafen können oder den LKW- Lärm ertragen.
Am Morgen gab es im Hotel kein Frühstück, also wurde der Anhänger und die Ruderer in 2 Fuhren zur Einsatzstelle geshuttelt und dann mit dem Anhänger als Tisch Frühstück gemacht. Die Einsatzstelle war gruslig. Es ging durch dichtes Unterholz einen steilen Hang abwärts, wir waren erstaunt das unsere Pfadfinder gestern die Stelle überhaupt gefunden hatten. Eine Machete wäre hilfreich gewesen. Mit einigen Mühen gelang es die Boote runter zu bekommen ohne ernsthafte Verletzungen bei der Mannschaft zu verursachen. Nur die Mücken freuten sich über die dummen Touristen. Nach einigen Mühen bekamen wir die Boote aus dem Schilfstreifen frei und nun ging es mit guter Strömung abwärts. Der Fluss war schmal vielleicht 30m. Auf Grund der unzähligen Hindernisse und der unentwegten S-Kurven aber eine Herausforderung für Steuermann und Ruderer. Selbst mit unseren kurzen Booten war es unmöglich die Kurven nur mit Steuerdruck zu bekommen, die Ruderer mussten ständig mithelfen, damit wir nicht im Schilf, in umgestürzten oder tiefhängenden Bäumen oder irgendwo anders hängen blieben. Die Ufer waren völlig wild, nicht mal Angler waren zu sehen, nach 30 km tauchte mal eine Ortschaft mit einer Kirche auf, sonst nur Bäume, Schilf und Unterholz. Nur zwei Mal trafen wir das polnische Grenzpolizei-Schlauchboot, die den Fluss hoch und wieder runter brausten. Bei der zweiten Begegnung die Polizisten natürlich lässig mit nacktem Oberkörper, sie hatten die jungen Mädchen in den Ruderbooten registriert. Alles lief super, außer das wir nicht wussten wie weit wir eigentlich waren, da war plötzlich der Fluss zu Ende. In guter Strömung war ein Pfropfen von umgestürzten Bäumen im Fluss. Umtragen über das Hindernis unmöglich und rings um uns herum nur Sumpf. Mit zwei bis drei Kettensägen hätte man sicher in 8 -10 Stunden das Hindernis beseitigen können. Da wir aber weder die Kettensägen noch die Zeit hatten suchten wir einen Ausweg. Erst mal wieder hoch rudern, vielleicht hatten wir einen Flussarm übersehen. Ganz am Anfang hatte es größere Nebenarme gegeben die aber eindeutig in die Ukraine führten. Der Versuch des VL einen Nebenarm zu erkunden scheiterte nach wenigen hundert Metern. Weitere Arme fanden wir auch ein gutes Stück flussaufwärts nicht. Also Entscheidung des Führungsbootes, dass kann nicht sein, das muss man irgendwie vorbei kommen. Wo ist sonst das Polizeiboot geblieben. Zurück zum Hindernis und die stehende Steuerfrau meinte “Ich seh seitlich hinter dem Schilf Wasser, da könnten wir vielleicht durchbrechen”. Beim zweiten Versuch gelang es uns auch das 80 cm breite Loch in voller Strömung zu treffen. Wir stakten uns durchs Schilf und nach einer weiteren hohen Schilfbarriere hatten wir plötzlich wieder den Fluss vor uns. Anscheinend hatten wir durchs Schilf einen großen Bogen abgekürzt. Per Telefon wurden die anderen Boote verständigt “wir haben es gefunden” Der Landdienst hatte inzwischen gemeldet, dass sie ein Quartier auf einem Bauernhof in Sobibor gefunden hätten, die Kilometerangaben der potentiellen Aussetzstellen wurden dafür immer grusliger. Der VL ohne genau zu wissen wo wir eigentlich waren, entschied das ist viel zu weit. Also machte sich Landdienst Martin auf und suchte einen Punkt flussaufwärts wo er näher ans Wasser kommen könnte. Solche Punkte sind am Bug extrem rar. Irgendwo bei 1088 kurz vor Zbreze stand er dann auf dem Steilufer und winkte die Boote heran. Die Boote wurden herausgenommen, auf einer Wiese abgelegt und die Mannschaft in zwei Schüben in unsere Pension gebracht. Beim VL herrschte Ratlosigkeit warum wir trotz Strömung nur so wenig Strecke geschafft hatten, bis wir darauf kamen, dass die nummerierten Grenzpfosten keinesfalls immer im Abstand von einem Kilometer aufgestellt waren. Das Quartier waren Zimmer in einem altehrwürdigen Gästehaus auf einem Bauernhof. Davor Sitzplatz, Spielplatz und im Abstand von einem Kilometer ein Shop der Eis und gekühlte Getränke führte. Der Abend war angenehm, obwohl die Hitze grenzenlos war. Am späten Abend türmten sich dann aber Gewitterwolken auf, aber Platzregen brachten nicht die ersehnte Abkühlung, Nachttemperatur 25°.
Wir hatten uns entschieden 2 Nächte auf diesem gastlichen Bauernhof zu bleiben. Daher wurden die Mannschaften morgens zu den Booten gebracht und wir versuchten die Strecke von gestern aufzuholen. Der Fluss war heute einen Tick weniger wild als am Vortag. Aber immer noch endlose S-Kurven, viele Hindernisse und keine Gebäude vom Fluss aus zu sehen. Dafür war es noch heißer als am Vortag um die 38° und sehr schwül. Kurz hinter Sobibor wechselte das Steuerbordufer von der Ukraine auf Weißrussland. Als Ergebnis wechselten die Grenzstäbe plötzlich die Zahlen und stimmten zum ersten Mal mit unseren Landkarten überein. Dafür war das weißrussische Ufer über weite Strecken mit maroden Stacheldrahtverhauen gesichert. Während man am ukrainischen Ufer doch mal 2-3 Leute gesehen hatten, bekamen wir von Weißrussland nur wildes Ufer und Stacheldraht zu sehen. Der Landdienst hatte bei Rosanka eine Anlegestelle gefunden, dass war zwar eigentlich zu wenig, wir wollten schließlich den Rückstand aufholen. Aber die nächsten Stellen wären 20 km weiter gewesen. Daher wurden von Rosanka die Ruderer zurück zum Quartier geshuttelt. Der Abend ging diesmal ohne Gewitter ab, aber dafür mit dem Besuch des örtlichen Krankenhauses. Jonathan versuchte, ob es eine gute Idee wäre, eine schwingende Schaukel mit der Nase zu stoppen. Erkennbar keine gute Idee.
Die Mannschaft wurde am nächsten Morgen zu den Booten gebracht. Beim Ablegen bereits tropische Hitze und sengender Sonnenschein. Nach wenigen Kilometer zog das lange erwartete Gewitter auf. Zunächst hatten wir noch gehofft es würde uns nicht voll treffen und wir würden nur die Ausläufer abkriegen, aber schließlich mussten wir doch ran. Das ist leichter gesagt als getan, wenn man mitten durch einen Sumpf rudert. Alle Boote fanden eine Stelle. Vor den Blitzen waren wir nun einigermaßen sicher, aber nichts schütze uns vor dem monsumartigen Regen. Die Boote waren nach einer halben Stunde zu einem Drittel voll Wasser. Kein Regenzeug hält solchen Regen aus. Einige gingen nach dem Motto, wenn man nicht viel an hat, kann nicht viel nass werden. Nachdem sich das Gewitter verzogen hatte ging es weiter. Es blieb bewölkt, ab und zu kam leichter Nieselregen dazu, aber das störte angesichts der immer noch sehr hohen Temperaturen niemand. Kurz vor Ende der Strecke erwischte uns noch ein zweites Gewitter, aber dass war nur kurz und schockte uns jetzt auch nicht mehr. Bei der Ankunft in Koden gab es einige Unklarheiten über die beste Anlegestelle. Die Ferienhäuser lagen am Wasser, allerdings an einem Nebenarm. Intelligenterweise war dieser kurz vor den Häusern durch eine Ackerwegbrücke verschlossen. Der VL ruderte bis zur Brücke, die anderen Boote wurden an einer Wiese am Fluss herausgenommen und die Mannschaft geshuttelt. Der Landdienst hatte ein tolles Feriendorf aufgetrieben, zwar teilweise noch im Bau, aber wir hatten 3 bereits fertiggestellte Hütten. Das Abendessen gab es in der Kirche. Ein zum Restaurant umgebautes Gotteshaus direkt neben der eigentliche Kirche.
Am nächsten Morgen wurden wir bereits kurz nach dem los rudern von zwei netten polnischen Grenzern im Motorboot darauf hingewiesen, dass man durch Terespol nicht durchrudern kann, da der Bug hier für 2 km komplett zu Weißrussland gehört. Das war uns bewusst deshalb waren wir auch sehr nervös, als wir kurz vor Terespol keine Grenzstäbe mehr sahen, bei 1256 wollten wir aussetzen. Glücklicherweise kam auch gerade unser Landdienst an, so dass wir nicht zu weit gerudert waren. Aussetzen und Aufladen lief problemlos. Die beschriebene Einsatzstelle hatten wir auch schon gefunden, leider kamen dann die Grenzer und erklärten uns, dass der Fluss hier noch nicht befahren werden dürfte und wir müssten 1000m weiter unten einsetzen. Die von den Beamten genannte Einsetzstelle wäre allerdings höchstens mit einem Geländewagen erreichbar gewesen um die Boote dahin zu transportieren hätte es schlicht und einfach eines Transportpanzer nötig gewesen. Was solls mit Beamten über Logik zu diskutieren (der Bug war hier seit 3km bereits wieder einseitig polnisch, die Weißrussen hätte also sicher keine Probleme damit gehabt) hat gar keinen Sinn. Also die Handwagen raus und die Boote durch Sand und Schlamm geschoben. Leider blieben ständig die Kanuwagen stecken, so dass das ganze zur irren Schinderei ausartete. Das normale Umkarren wäre in 2 Stunden zu erledigen gewesen, so wurden es vier. Damit war das Etappenziel natürlich nicht mehr zu erreichen. Bei Krzyczew wurde direkt hinter der Dorfkirche angelandet und der Landdienst brachte uns ins Quartier nach Bubel-Lukowiska. Die gerade aus der Kirche kommende Gemeinde guckte etwas erstaunt was für komische Gestalten da über ihren Kirchhof gingen. Das Quartier war eine tolle Pension direkt am Bug. Zimmer und Abendessen war hervorragend, so dass der VL entschied hier bleiben wir zwei Nächte.
Die Mannschaften wurden wieder zu den Booten gebracht und wollten bis hinter unser Quartier rudern, um endlich mal etwas Strecke wieder aufzuholen. Das Wetter war warm wie immer, es wurden Badepausen eingelegt. Aber die Wolken ballten sich heute wieder bedenklich zusammen. Das erste Boot musst kurz vor dem Ziel an der Fähre Gnojo (Beginn der komplett polnischen Bugstrecke) ran und dass Gewitter abwarten, die anderen beiden Boote machten einfach Pause in unserer Pension und warteten unter dem Dach das Gewitter ab. Nachdem alle Boote am Ziel angekommen waren, genossen wir am Abend noch einmal unser Luxus- Quartier und das reichliche Abendessen. Die Zukunft war ungewiss die nächsten beiden Tage war es nicht gelungen ein Quartier vorher zu buchen.
Der VL machte heute höchstpersönlich den Landdienst, es wurmte ihn offensichtlich, dass er auf der Strecke kein Quartier gefunden hatte. Der Landdienst sah unterwegs jede Menge geeignete Quartiere nur leider viel zu früh. Der Ort Drohiczyn bietet alles, selbst direkt an der Bugbrücke hinter Drohiczyn liegt ein nettes Hotel am Wasser, dann bog der Landdienst ab auf eine winzige Nebenstrasse um am Fluss zu bleiben und totale Wildnis um uns herum. In Molozew wäre mann nicht mal an den Fluss gekommen, obwohl der Ort direkt am Fluss liegt, aber eben 30m über dem Bug. Der Ort hatte fast ein Flair von Rumänien. Ab zum nächsten Ort. In Grodek fanden wir einen grusligen Zugang zum weit unten liegenden Fluss auf dem Rückweg fragten wir uns was das für eine Anlage direkt am Ufer ist. Ein Kloster?. Nein ganz versteckt sehen wir ein Hotelschild. Die Rezeption des gut getarnten Luxushotels hatte zwar Probleme mit der englischen Sprache, aber ein Gast übersetzte gerne. Wir bekamen Doppelzimmer. Die Hotelanlage besteht aus einem großen gepflegten Park mit Hütten, Restaurant, Freizeiteinrichtungen und einer großen Treppe herunter zum Bug. Der VL kann es nicht fassen, dass er so etwas übersehen konnte. Ein schneller Check im kostenlosen Internet ergab, dass Hotel hat vergessen sich bei Google Maps zu verzeichnen. Wie blöd kann man eigentlich sein???? Als die Boote eintreffen können sie es kaum fassen was für ein Quartier wir haben. Beim Abendessen ist die Portionsgröße zwar deutlich kleiner als in den letzten Pensionen, aber es reicht gerade noch und die AH´s sind glücklich, dass es Bier vom Fass gibt. Die Jugend begeistert sich eher für kostenloses Billiard und Tischtennis am Abend, nach 70 km Ruderstrecke muss man sich ja mal richtig sportlich betätigen.
Das Frühstück am nächsten Morgen war allerdings unterirdisch. Ständig ist das Brot alle, Belag ist auch sehr wenig da. So was haben wir in Polen bisher selten erlebt. Und das auch noch bei einer Monsteretappe. Der VL hat, um endlich wieder im Zeitplan zu sein, zwei Ruderstrecken zusammen gelegt. Knapp 80 km, aber dank guter Strömung kein Problem. Der Fluss ist inzwischen recht breit geworden, aber immer noch abwechslungsreich und gut zu rudern. Das Wetter ist gut, aber nicht mehr so warm. Das Abend vorher per Mail gebuchte Hotel meldet sich sogar telefonisch und fragt nach ob und wann wir da sein werden. Am Ende des Ortes Brok steht der Landdienst und dirigiert uns ans Ufer. Ein Hotel mit vielen Zimmer, Hütten, einem Pool und einem Trampolin. Jonathan nutzt den Pool die Mädchen und Paul das Trampolin. Das Abendessen gibt es als Büffet, von allem überreichlich, selbst Annierose und Nirina werden satt.
Nach der Strapaze von gestern, heute nur 42 km. Daher wenig Ehrgeiz in den Booten schnell vorwärts zu kommen. Wir machen endlos Einzelrudern. Der Fluss fließt mit mäßiger Strömung träge dahin, groß, breit ein bisschen langweilig. Plötzlich fragt der Steuermann wo er weiterfahren soll. Vor uns zwei Flussarme in den einen zieht extreme Strömung. Die eben noch Pause machenden Ruderer sind ganz schnell wieder auf den Rollsitzen der Steuermann braucht maximalen Steuerdruck. Wir schießen mit dem Boot in die Durchfahrt, zwei enge Kurven ein paar Bäume im Wasser. Hier hatte augenscheinlich das letzte Hochwasser einen Durchbruch geschaffen und einen Flussbogen abgekürzt. Wir wurden quasi durch ein Wurmloch gezogen. Der Rest des Durchbruchs ist entspannt und gerade. Aber am Ufer sieht man deutlich die Folgen der Überschwemmung, hier war vor kurzer Zeit noch Festland. Am Nachmittag kommen wir in Wyszkow an. Anlegen in der Wildnis unterhalb des Ortszentrums. Der Landdienst bringt uns zum nah gelegenen Quartier in einer sehr vornehmen Villengegend. Das Quartier ist eine Villa von 1900. Das Ambiente gediegen bis vornehm. Da es noch früh ist fahren wir mit dem Auto nach Wyszkow Downtown. Wir gucken uns die Stadt an, die Mädchen interessieren sich eher für das Einkaufszentrum.
Heute stand die letzte Bug-Etappe an. Die letzten 32 Bugkilometer wurde der Fluss sehr breit und teilweise auch sehr flach, wir sahen jede Menge überschwemmte Wiesen. Die Strömung ließ immer mehr nach. Bei der Mündung der Bug in den Narew-Stausee war dann zum ersten Mal wieder massenweise Boote zu sehen. Segler, Kanuten und durchgeknallte Motorbootfahrer in Massen. Erfreulicherweise wurde zwei Motorbootfahrer dann gleich von der Wasserschutzpolizei heran gebeten. Das Mitleid der Ruderer hielt sich in Grenzen. Wir ruderten quer über den Stausee intensiv auf der Suche nach der richtigen Ausfahrt. Die Narew fließt an Warschau vorbei und mündet erst unterhalb der Stadt in die Weichsel. Auf dieser Strecke ist leider eine Staumauer im Weg. Daher nahmen wir am Südende des Stausee den Abzweig in den Kanal Zeranski. Vom Format etwa wie der Teltowkanal. Nach weiteren 7 km Kanal stand unser Landdienst am Ufer und dirigierte uns zu einer winzigen Aussetzstelle, wo wir nacheinander alle Boote herausbrachten, ohne das uns jemand ins Wasser fiel. Die Aussetzstelle lag günstig nur 700m von unserer Pension entfernt. Am Nachmittag machte sich die ganze Mannschaft per öffentlichen Nahverkehr daran Warschau zu besichtigten. Die einen zogen die Sehenswürdikeiten vor, die Mädchen die Shopping-Center. Nach 5 Stunden Klamotten shoppen bekam dann LingLing zuviel und fragte nach einem Elektronik-Markt. Das gab natürlich Jungenpunkte! Die Rückfahrt drohte zunächst an einer geschlossenen U-Bahn zu scheitern, nachdem wir endlich die richtige Straßenbahn gefunden hatten, bekamen wir doch noch den letzten Bus zu unserem Quartier. Dafür ignorierte der Busfahrer unseren Anhaltewunsch und wir durften eine Station zurück laufen. Nächstes Mal suchen wir ein Quartier das zentrumsnäher liegt.
Für die halbe Mannschaft stand am nächsten Morgen die Rückreise an. Nachdem wir die Saimaa aufgeladen hatten fuhren Martin, Sonia, Jonathan, Paul, Jochen und Annierose zurück. Der Rest der Mannschaft stürzte sich wieder in den Trubel der Warschauer Innenstadt. Während zunächst noch die Sehenswürdigkeiten angesehen wurden ging das ganze schon bald wieder in einen Shopping- Marathon der Mädchen über.
Die Autofahrer waren am frühen Abend wieder zu Hause in Stahnsdorf
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