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Auf den Seen

von Rheinsberg nach Strasen und Flecken Zechlin vom 25. – 27. Aug. 2008

 

Das Anfüttern einer ausreichend großen Teilnehmerzahl mit Appetithäppchen, die das Wanderrudererherz der Erwachsenen Mitglieder des RC KST höher schlagen lassen, hat nach einmonatiger Bemühung funktioniert.

Geködert wurde mit garantierter landschaftlich reizvoller Umgebung, absolut gemütlichen Ruderetappen, möglichem kulturhistorischem Besichtigungsangebot, einem entspannten Grillabend und dem in Aussicht gestelltem Partyabend zum legendären traditionellen Strandfest in Zechliner Hütte. Für besondere Abwechslung und Überraschung sollte dann noch der Besuch eines RBB Reportageteams sein, dass zum Thema Vereinsleben den Wanderrudersport in einem Beitrag darstellten wollte.

Ein weiteres großes Plus der Fahrt war das stresslose Rudermaterialmanagement. Denn die Boote wurden gegen ein geringes Entgelt beim RV Rheinsberger 1910 e.V. ausgeliehen. Außerdem bot das 1999 eingeweihte Bootshaus den Luxus von Duschen, einer Küche nebst nettem Aufenthaltsraum, ein quasi Dreibettzimmer und einen wunderschönen grünen Rasen für die luftigen Zeltquartiere.

Wenn man will kann man die einfache Nahrungsbeschaffung als weiteren Vorteil für den gewählten Ausgangspunkt des Wanderruderwochenendes nennen. Denn keine 300 m vom RV Rheinsberg entfernt gibt es einen Discounter für den Verpflegungseinkauf, so dass wir erst nach der Anreise vor Ort das notwendige einzukaufen brauchten.

 

Von den vorerst 13 1/2 fest angemeldeten Mitgliedern standen nach einer Dezimierung, leider aus gesundheitlichen Gründen, nun 10 zur Verfügung. Mit dieser überschaubaren Gruppe bekamen wir zwei altersgerechte Boote zusammen. Die Jugend, wenn man das Alter von 30 Jahren noch mit einbezieht, besetzte also den flotten C-Vierer „Stechlin“ mit Christina Kuhlmai, Bianka Lemke, Stephan Baufeld, Niklas Sapora und Jan Borgwald. Die im gemütlicheren Alter besetzten den sicheren nicht weniger lahmen D-Vierer „Knolles“ mit Bettina Thun, Christian Grabert, Malte Beversdorff, Uwe Riik und Sandro Genrich.

 

Am Freitagabend waren wir nach einer grüppchenweisen Anreise mit den privaten Pkw’s alle beisammen. Um reichlich Energiereserven für die nächsten Seereisen zu tanken, kehrten wir in der Rhinpassage beim Italiener mit Steakhausangebot ein. Verdauungsgetränke danach und vor dem Bettgang mussten natürlich auch sein. Deshalb wurden die mitgebrachten Reserven und die Vorräte des Gastgebervereins zur Hilfe genommen, den Magen bei seiner Arbeit zu unterstützen und die Bettschwere zu erlangen.

 

RBB Drehvormittag und Tagesfahrt nach Strasen am Sonnabend (40 km)

Nach dem Frühstück war schauspielern angesagt. Das RBB-Drei-Mann-Reporterteam war nach dem letzten Bissen eingetroffen und wollte den Ablauf des Wanderruderns dokumentieren. In ca. 2 h hatte das Team den groben Ablauf einer solchen Fahrt zum zurechtstutzen auf ein paar Sendeminuten im Kasten. Wecken, Fahrtenvorbereitung, ablegen, anlegen und Abschluss der Fahrt am Grill wurden am Morgen aufgenommen. Die Aufnahmen vom Gewusel in der Schleuse Marina Wolfsbruch kamen später noch hinzu bevor das RBB Team sich endgültig verabschiedete.

Zwischen den beiden Drehterminen auf der Hinfahrt nach Strasen galt es, die einzige Schleuse der Strecke zu nehmen und zwar ohne größere Pausen, denn saisontypisch soll reger Andrang an dieser um die Mittagszeit herrschen. Auf den Weg dorthin nahmen wir abwechslungsreiche Eindrücke der Seen und Kanäle auf, leider aber auch von dem zahlreichen Sportbootaufkommen, dass sich an den engen Brücken selbst am durch- und vorankommen behinderte.

Die Schleuse Marina Wolfsbruch konnte unerwartet schnell passiert werden, so dass mehr Freizeit bis zur Rückschleusung der Heimtour blieb. Im Pälitzsee am Ufer bei Groß Zerlang wurde dann das erste Mal im klaren Seewasser ausgiebig gebadet und auf der Wiese ausgeruht. Erfrischt steuerten wir die Gaststätte zum Löwen vor der Schleuse Strasen an, um wieder einmal Energie in Form von Getränken und Essen zu tanken. Dieses Idyll verließen wir nur widerwillig für die Heimreise nach Rheinsberg. Es musste sein, denn die Schleuse musste vor Schließung wieder geschafft werden und der Tag sollte nicht unbedingt nur mit Rudern vor dem Bettgang enden.

Nach dem vorbildlichen Boote einlagern durch die vom Tage geschlauchten Ruderer ging man zum gemütlichen Grillabend, auch dank des Equipments der Rheinsberger, über. Mit Blick vom großen Bootshausbalkon über den glatten Grienericksee hinweg, wurde bei einem sternenklaren Himmel der Sonnenuntergang genossen. Die Müdigkeit übermannte alle mit den heranschleichenden späten Stunden und so wurde auf das Strandfest verzichtet. Das Feuerwerk konnten wir vom Bootshaus betrachten, wenn auch nur Fetzen davon über den Baumwipfeln zu sehen waren.

 

Schleusenlose Abschlussfahrt nach Flecken Zechlin (32 km)

Diese Fahrt war eigentlich vorab mit 16 km Tagesetappe angesagt worden. Ein kleiner Fehler in der Berechnung des Fahrtenleiters. Aber auch die doppelte Strecke – wir mussten ja wieder zurückrudern – ist dank nicht existierender Schleuse locker zu schaffen.

Keiner murrte also wirklich laut, nachdem die Wahrheit in der Kilometerliste des Rheinsberger Vereins offenbart wurde.

Bis zum Zechliner Hütte Tietzowsee befuhren wir dieselbe schöne Strecke wie am Vortag über Grienericksee, Rheinsberger See, Schlabornsee in den Tietzowsee. Man muss dann allerdings die Seeausfahrt in den Kanal auf backbord nehmen, anstatt dem Tietzowsee steuerbord zu folgen in Richtung Klein Zerlang / Strasen.

Die folgende Strecke nach Flecken Zechlin über den Kleinen und Großen Zootzensee, langen Repenter Kanal, Großen Zechiner See und letztendlich Schwarzen See zum Fischer am Seeende war nicht weniger landschaftlich reizvoll als nach Strasen. Für das geplante Mittagspicknick besuchten wir den hinter einem Schilfgürtel versteckten Flecken Zechliner Ruderverein in seiner grünen Oase. Keine 100 m entfernt wurde zum Dessert in einem Eiskaffee eingekehrt, um dann mit aufgeladenen Rudererbatterien wieder die Rückreise anzutreten.

Damit im Rheinsberger Verein keine Langeweile einkehrt, belagerten zu unserer Ankunft bereits neue Gäste den Bootsplatz vor dem Verein, darauf wartend bis „Stechlin“ und „Knolles“ von uns sorgsam wieder eingelagert wurden, um Ihre eigenen Boote vom Anhänger abzuladen und aufzuriggern. Sie hatten sicherlich in den nächsten Tagen mindestens genauso schöne Impressionen von der Seenlandschaft wie wir.

 

Herzlichen Dank an den Rheinsberger Ruderverein

Die hervorragende Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des RV Rheinsberg 1910 e. V. hat uns sehr geholfen, diese Fahrt zu organisieren. Das verliehene Bootsmaterial ist im guten Zustand und es hat deshalb Spaß gemacht, mit „Stechlin“ und „Knolles“ rudern zu dürfen.

Wir hoffen, der Verein hat noch viele genauso zufriedene Rudergäste, die sich die herrliche Seenlandschaft errudern.

 

Ein_Umweg_am_Schloss_vorbei
Einkehr_-Zum_Löwen-_in_Strasen
Erfrischendes_Bad_im_Pälitzsee
Erholsame_schattige_Kanäle
Pause_am_Wendepunkt_Strasener_Schleuse
Schleuse_Marina_Wolfsbruch
Sonnenuntergang_Grienericksee_am_Verein