Nachfahrt Wanderrudertreffen WRT2021
Saar - Mosel - Rhein
September 2021
Nach dem Wanderrudertreffen gingen wir Saarburg mit 3 Booten wieder aufs Wasser. Ein kleiner Abstecher zum Saarburger Wasserfall gehörte natürlich dazu, bevor es Saar abwärts in Richtung Mosel ging. Nach einer Saarschleuse und einer Moselschleuse erreichten wir Trier. Wegen Corona war eine Übernachtung im Bootshaus leider nicht erlaubt, so dass wir in die Jugendherberge gehen mussten. Sowohl Zimmer als auch Abendessen und Frühstück waren gut, so dass es keine Klagen gab.
Hinter Trier ging es bald wieder ins enge Moseltal. Die Hänge ständig gesäumt von Weinbergen. Die Mosel bietet hier wirklich ein tolle Landschaft. Bei stahlendem Sonnenschein genossen wir die Strecke. In Piesport nahmen wir unser Boote heraus und lagerten sie auf der Grünfläche des Uferweges. Unser Quartier in einem alten Winzerhof war nur wenige Meter vom Ufer entfernt. Das Abendessen in einem Weinrestaurant direkt an der Mosel war OK, wenn auch die Menge sich eher an Touristen orientierte und nicht an Ruderern.
Der folgende Tag begann etwas neblig, aber bereits nach kurzer Zeit kam die Sonne durch und begleitete uns den ganzen Tag. Gleich hinter Piesport ging es an der Mosel- Lorely vorbei. Die Felsen waren schon recht hübsch, aber die Namensgebung durch das Fremdenverkehrsamt war vielleicht doch etwas großspurig. Auch heute ging es Moseltypisch durch ein enges Tal mit vielen Weinbergen, Felsen und Waldstücken an den Nordhängen. Das Ziel Traben- Trabach ist nettes mittelalterliches Touristenstädtchen. Da wir ein Quartier im Ruderclub hatten, konnten wir selbst kochen und alle wurden satt.
Die lange Etappe nach Cochem beglückte uns leider mit immer wiederkehrenden Schauern, so dass die Strecke nicht so genussvoll angegangen werden konnte, wie die letzten Tage. Bei schwerem Regen kamen die Boote am Yachthafen von Cochem an. Über eine Rampe wurden die Boote heraus genommen und im Grünstreifen gelagert. Der örtliche Ruderclub nimmt keine Wanderruderer auf, so dass wir auf ein Hotel ausweichen mussten. Das war zwar sehr schön und auch nur wenige Meter (in der zweiten Reihe) vom Yachthafen entfernt, aber leider auch recht teuer. Aber immerhin, dass die Rezeption beim Ausladen der Rudererpacksäcke mit anfasst haben wir bisher auch nur sehr selten erlebt! Cochem ist ein extremer Touristenort speziell für Holländer, Amerikaner und Asiaten. Die üblichen Restaurant haben eher Ballermann Qualitäten. Wir hatten in einer Pizzeria reserviert, nicht ganz billig, aber wenigstens gut und reichlich.
Immerhin gab es am nächsten Morgen wieder Sonne, so dass die Reststrecke der Mosel wieder bei angenehmen Wetter gerudert werden konnte. Auf dieser Strecke nahm die Zahl der Weinberge ab, die Berge sind hier wieder bewaldet. Landschaftlich aber immer noch eine schöne Strecke. Auf den letzten 13 km mündet die Mosel in einen Stausee, an dessen Ufer sich bald die Ausläufer von Koblenz erstrecken. Beim Ruderclub Rhenania legten wir an, deponierten unsere Boote und stapften ca. 400m zu unserem Hotel. Übernachten bei Rhenania wieder nicht möglich wegen Corona. Das Hotel Oronto hat schöne und saubere Zimmer, ist preisgünstig und das Frühstück war gut. Die Architektur erinnert, sowohl von außen wie von innen, eher an Rumänien. Keine 500m entfernt bekamen wir im Mosel-Grill (Türkisch) ein Abendessen. Ein breites Angebot, sehr preiswert und gute Portionen, kann man nur empfehlen.
Am nächsten Morgen waren zunächst noch 3,5 km Mosel und eine Schleuse zu überwinden, bevor wir am Deutschen Eck auf den Rhein heraus durften. Wir hatten Glück es wollte gerade kein Schiff in die Mosel hereinfahren. Auch sonst war nicht allzuviel Verkehr. Dank eines mittleren Wasserstand war überall ausreichend Platz, so dass wir ziemlich entspannt und bei guter Strömung den Rhein herunter schossen. Nach kurzen Pausen in Neuwied und Bad Honnef erreichten wir den Ruderclub Rhenus Bonn. Hier durften wir sogar im Haus übernachten und da wir auch selbst kochen konnten, wurde die Fahrtenkasse auch nicht übermäßig belastet. Einige Teilnehmer beschwerten sich wir hätten heute noch locker 20 km weiter rudern können, aber nicht immer hat man auf dem Rhein so gute Verhältnisse.
Der finale Rudertag ging nur 60 km abwärts nach Dormagen. Durch Köln und vorbei an Leverkusen gab es eine Menge zu sehen, wenn auch die Industrieanlagen nicht wirklich hübsch sind, aber auf dieser Strecke nehmen sie noch nicht überhand. Schon am sehr frühen Nachmittag erreichten wir den Ruderverein Dormagen und luden die Boote auf. Einige Teilnehmer machten sich gleich auf den Rückweg, die meisten übernachteten hier noch.
WaWa, Tim und Paul eilten nach Neuss, um gleich ein Boot für eine zweitägige Rheintour aufzuladen. Die Drei hatten sich spontan entschieden die nächsten zwei Tage von Bingen nach Neuss zu rudern. 205 km in 2 Tagen. Manche Ruderer brauchen halt dringend noch ein paar Kilometer.
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