Åsnen in Småland
Ende August 2023
Als Alternative zu den langen und harten Sommerwanderfahrten auf finnischen Seen, gab es dieses Jahr auch eine Woche schwedische Seen. Wir hatten eine Standquartier am See Åsnen gemietet. Wegen der großen Teilnehmerzahl mussten wir auf drei große Ferienhäuser mitten im Wald erhöhen. Diese lagen über Wasser zwar nur 200m vom Campingplatz Getnö Gård entfernt, auf dem Landweg waren es allerdings 5 km Abstand, so dass wir unsere eigene Halbinsel hatten.
Mit drei Autos ging es am Freitagabend über die Fähre von Rostock nach Trelleborg. Am frühen Morgen ging es von Trelleborg drei Stunden durch den Wald, so dass wir zum Frühstück am Ziel ankamen. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann gleich aufs Wasser. Erst ein Stück nach Norden bis Trollberget, um dann zur südwestlichen Ecke des Åsnen, jenseits des Horgefjorden zu rudern. Die eigentliche Idee eine kleine Gaststätte in Alshult zu erreichen, scheiterte an der Wassertiefe und den vielen Steinen knapp unter der Wasseroberfläche. Da der See sumpfiges Wasser hat, war es nahezu unmöglich alle Steine rechtzeitig zu bemerken. Nach einer Pause an einem kleinen Strand ging es wieder zurück zum Campingplatz. Inzwischen waren unsere Hütten fertig, so dass wir einziehen konnten. (25 km)
Am zweiten Tag ging es nach Urshult, ganz im Südwesten. Die Orientierung zwischen den Inseln zu behalten ging nur elektronischer Wasserkarte, aber selbst in OpenSeaMaps waren nicht alle Unterwassersteine eingezeichnet, so dass es immer wieder zu Grundkontakt kam. Kurz vor Urshult gab es sogar einige Fahrwasserstangen. Allerdings musste man verstehen, dass die roten Tonnen wohl eher Hindernisse markierten, die roten und grünen Stangen das Fahrwasser. Neben der Uferpromenade von Urshult gab es einen winzigen Strand, wo wir mit Mühe unsere sechs Boote unter bekamen. Nach 1,5 km Fußmarsch fielen wir in den örtlichen Supermarkt ein. Das Angebot war begrenzt, aber immerhin kann man in Schweden am Sonntag einkaufen. Dank einer Abkürzung durch eine winzige Brücke südlich von Getnö Gård war der Rückweg etwas kürzer. (28 km)
Die Königsetappe zum nordwestlichen Ende des Åsnen brachte dann schon eine größere sportliche Herausforderung. Bei Sonnenschein und mäßigem Westwind, ging es am Westufer nordwärts. Zunächst noch einige Inseln, aber dann erstrecke sich eine lange Fläche nordwärts. Am Ende ruderten wir noch 2 km in den Zufluss des Åsnen. Bei Huseby Bruk erreichten wir das Wehr. Die versprochene Umtragestelle war praktisch nicht vorhanden und die Anlegestelle am hiesigen Schloßpark war auch nicht optimal. Leider war die Gaststätte im Park bereits geschlossen, wir waren eine Woche zu spät im Jahr. Aber wir machten eine längere Pause auf der Restaurantterrasse und stärkten uns mit der mitgebrachten Verpflegung. Am frühen Abend erreichten wir wieder unsere Ferienhäuser. (48 km)
Nach der Langstrecke am Vortag hatten wir leider einen krankheitsbedingten Ausfall, so dass der Zweier ohne nicht genutzt wurde. Zur Entspannung ging es heute zum südlichen Ende nach Alshult. Von dieser Seite aus sollte die Gaststätte in Alshult erreichbar sein. An einem Abzweig kamen uns daran ernste Zweifel. Erst nach einige Suche fanden wir den Weg zwischen ein paar Inseln. Etliche alternative Wege entpuppten sich als stabile Schilffelder. Wir schafften es, auch wenn der Versuch hinter der Gaststätte weiter zu rudern am flachen Wasser und umgestürzten Bäumen scheiterte. Mit etwas Mühe schafften wir es alle fünf Ruderboote an einem winzigen Steg zu vertäuen. Die Gaststätte war empfehlenswert, wenn auch durch den Ansturm etwas überrascht. Der Rückweg ging wieder über die schon bekannte Abkürzung. (23 km)
Nach der Erholung vom Vortag stand nun die nordöstliche Spitze des Åsnen auf dem Plan. Der Hinweg war schon abenteuerlich zwischen Inseln und einigen schmalen Brückendurchfahrten. Nach einiger Suche fanden wir den Badestrand von Kalvsvik das beste Ziel (weiter nördlich war noch eine Steganlage, aber die war auch nicht nah an der Ortschaft). Hier hatten wir extremes Glück mit dem Wetter. Während der Mittagspause erwischte uns eine Gewitterfront mit Starkregen. Gut das die einsame Badestelle ein Umkleidegebäude hatte, in das alle Ruderer reinpassten. Nur die Boote mussten danach ausgeschöpft werden, dann ging es bei bestem Wetter zurück zum Quartier. Allerdings hatte der VL auf dem Rückweg eine Abkürzung ausprobiert. Spreewalderfahrung war auf diesem “Wasserweg” wirklich von Vorteil. (39 km). Der Abend wurde gemütlich beim Grillen ausklingen gelassen.
Norden und Süden hatten wir schon, deshalb heute ganz nach Osten. Zunächst durch die schmale Brücke südlich von Getnö Gård und dann wieder etwas nach Norden durch die Inseln und dann über eine riesige offene Seefläche nach Osten. Vor dem Ziel bei Jät lag leider eine Inselgruppe mit tausenden von Klippen. Vorsichtig manövrierten wird daran vorbei, bzw. hindurch. Wir fanden sogar die Einfahrt zum “Kanal” zum Lidhelmssjön. Ein schmaler Graben, der auf OpenSeaMaps nur die halbe Strecke bis zum See ging. In der Realität erreichten wir den See. Leider gab es hier keine gute Anlegemöglichkeit. Zurück durch den Graben nach Jät zum örtlichen Badestrand. Hier machten wir eine längere Mittagspause, bevor zurück zum Quartier ging. (38 km) Am Abend wurden die Reste vom Vortag gegrillt. Speziell die schwedische Grillwurst wollte einfach nicht alle werden.
Am letzten Rudertag wollte der VL unbedingt den südlichen Ausfluss des Åsnen erreichen. Hier sollte es eine Umtrage zum nächsten See geben. Wegen Regen am Vormittag war das Rudern auf den Nachmittag verlegt. Bei Dunsholt quälten wir uns vorbei an Felsen und Inseln in sehr enge Durchfahrten. Unter der letzten Brücke lag ein kaum sichtbarer Stein. Kurz vor dem Wehr stand ein Schild zur Umtrage nach links. Leider lief das Wasser auch bei der Umtragestelle über ein unsichtbares Wehr, man sah nur einen Strudel vor einer Schilfkante. Einen Zweier hätte man hier vielleicht mit viel Mühe aus dem Wasser bekommen, die Vierer sicherlich nicht. Auch Kanufahrern auf Familienausflug sollte man dringend abraten hier umtragen zu wollen. Der Rückweg war bei leichtem Nieselregen nicht so angenehm, als wir wieder an unseren Hütten ankamen war es jedoch wieder trocken, so dass wir in Ruhe aufladen konnten. (23 km)
Da unsere Fähre am Abreisetag erst sehr spät fuhr und auch der gesamten Vormittag im starken Dauerregen ertrank, fuhren wir zur nächstgelegen Glasfabrik und bewunderten das schwedische Glasdesign. Gegen Mittag ließ der Regen nach und der obligatorische Besuch bei den Elchen konnte auch noch stattfinden. Danach ging es nach Süden. In Trelleborg galt es noch die Trelleborgen zu besichtigen. Danach stärkten wir uns noch in unser Lieblingspizzeria, bevor es auf die Fähre ging. Merke besser nicht auf den Fähren essen! Nach einigen Chaos mit unseren Kabinen, hatten doch alle ein Bett. Warum wird für die Vierbettkabinen eine Keykarte bekamen und für die Zweibettkabinen drei Keycards, weiß nur die TT-Line.
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