Von Stahnsdorf zum Spreewald und zurück...
Am Donnerstag, einen Tag nach der Zeugnisausgabe machten sich 15 Ruderer per Ruderboot auf den Weg in den Spreewald. Die erste Etappe von 29 km ging über den Teltowkanal nach Oberschöneweide zum Ruderclub KWO. Da die Mannschaft nach dieser Kurzstrecke natürlich noch nicht ausgelastet war, wurde am Abend noch der Spielplatz des FEZ unsicher gemacht. Der nächste Tag führte uns bei besten Wetter über die Spree, den langen See und die Dahmeseen nach Prieros. Das Abendessen gab es diesmal, ganz vornehm, in “Kuddels Lustiger Stube”, dort Übernachteten wir auch, auf dem Dachboden.
Am Samstag lag das Tagesziel schon im Spreewald. Vorher galt es aber noch etliche Hindernisse zu überwinden. Das erste lag direkt in Prieros. Die Schleuse wird neu gebaut, glücklicherweise gibt es hier eine recht gute Bootsschleppe, so daß wir unsere voll beladenen Boote nach einer knappen Stunde im Oberwasser hatten. Ein paar Kilometer weiter an der nächsten Schleuse wurden wir dann wieder geschleust. Am Ende der Dahmestrecke in Märkisch-Buchholz gab es dann wieder zwei Bootsschleppen. Die erste mit 7m Höhenunterschied. Leider probiert Brandenburg seit 2 Jahren diese Anlage neu zu bauen. Die Schienen waren zwar fertig, aber es stand kein Bootswagen zur Verfügung, der auf diesen Schienen lief, sondern nur ein Behelfswagen. Um ihn zu beladen mußte man ins Wasser und das Hochziehen des Wagens neben den Schienen war auch nicht gerade einfach. Schönen Dank mal wieder an das Brandenburger Umweltamt. Diese Behörde erfreut Wasserwanderer immer wieder mit völlig abwegigen, aber bestimmt sehr teuren Neubauten. Und wenn dann zum Beginn der Wassersportsaison im November erst der richtige Wagen da ist....... Am Köthener See erreichten wir wieder die Spree und die Pause auf dem See wurde von den abgehärteten Teilnehmern (Martina, Steffi und Greta) genutzt um einmal kurz über Bord zu springen. Das Himmel war inzwischen bedeckt und es sah nach Regen aus. Unmittelbar hinter dem See beginnt der Spreewald, zunächst noch sehr gerade, aber ab der Schleuse Groß-Wasserburg reiht sich eine S-Kurve an die andere. Da inzwischen aber die Obleute am Steuer saßen kamen alle Boote gut durch. Die Spreewaldstrecke zog sich sehr in die Länge, so daß der VL entschied nicht bis Lübben durchzufahren, sondern in Petkamsberg, am Rand des Unterspreewaldes zu übernachten. Die Zelte wurden dann schon im einsetzenden Nieselregen aufgebaut.
Der Sonntag begrüßte uns dann aber wieder mit bestem Wetter. Dank des frühen Weckens durch unsere Kleinsten ging es sehr zeitig los und nachdem wir Lübben passiert hatten tauchten wir in den Oberspreewald ein. Da immer nur zwei Boote in die winzigen Spreewaldschleusen paßten, verloren sich die Boote bald aus den Augen. Die Führungsboote machten am Hochwald kurz vor Burg eine Mittagspause, die beiden anderen Boote kamen auf die grandiose Idee eine Abkürzung zu nehmen. Dies hatte zur Folge, dass sie eine Stunde paddeln durften. Am Nachmittag traf man sich kurz vor dem Nordumfluter wieder. Gemeinsam ging es nun zurück nach Lübben zum Campingplatz. Der Campingplatz liegt nah am Wasser, so dass wir unser Gepäck nicht allzu weit tragen mußten, aber er war leider sehr teuer.
Bei glutheißen Sommerwetter ruderten wir den nächsten Tag die Spree abwärts. Leider mit wenig Strömung, so dass es sehr anstrengend wurde. Bei Leibsch verliessen wir, mit der letzten Selbstbedienungsschleuse den Spreewald. Die Führungsboote überquerten den Neuendorfer See mit wenig Elan, die nächste Schleuse schleust nur alle 2 Stunden und wir hatten Zeit. Eine halbe Stunde vor der Schleusenzeit kamen auch die beiden anderen Boote an. Es reichte gerade noch für ein Eis am Schleusenkiosk. Die folgende Spreestrecke ist landschaftlich sehr reizvoll, sie hat aber weniger Bäume, so dass die Steuerleuten beim besten Willen nicht immer im Schatten fahren konnten, die Sonne brannte unbarmherzig. Am Nachmittag erreichten wir Kossenblatt. Die dort installierte Bootsschleppe ist das Meisterstück des Brandenburger Umweltamtes: teuer, aufwendig, gefährlich und praktisch nicht benutzbar. Unseren Vierer mußten wir umtragen, da der Wagen zu schmal war. Durch die Unachtsamkeit eines Obmannes beim Anlegen wurde beim Anlegen an den Steg leider ein Skull zerstört. Wir waren bedient...... Am Abend erreichten wir dann endlich Jessern am Schwielochsee.
Der folgende “Ruhetag” wurde zunächst zu einer Einkaufsfahrt (per Ruderboote) nach Goyatz benutzt (mit mehrfacher Badepause am Strand und vom Boot aus). Uns wurden langsam die Getränke knapp. Leider hatten wir, selbst nachdem wir beide Konsum-Läden leergekauft hatten nicht genug für die nächsten Tage. Wir haben schon finnische Kioski mit mehr Angebot gesehen. Zurück in Jessern mußten wir leider Timo behandeln. Er war auf dem Steg ausgerutscht und mit dem Rücken auf ein Gitter gefallen. Die ärztliche Behandlung erinnerte ein bißchen an einen “Western”, aber wir bekamen ihn wieder auf die Beine. Am Abend machten sich zwei Boote noch auf einen Ausflug in ein Mühlenfließ, das in der Nähe in den See mündet. Eine interessante Fahrt, nur dass es zum Schluß so eng wurde, dass wir Schwierigkeiten bekamen unsere Zweier überhaupt noch zu wenden.
Der nächste Tag ging nur bis Beeskow, keine 20 km über den See und die Spree. Nach 5 Badepausen und viel Zeit kam auch der Kindervierer mit dem VL beim Ruderclub in Beeskow an. Hier machten wir uns gleich auf den Weg in die Stadt um die Getränkevorräte endlich wieder richtig aufzufüllen. Am Abend brach dann der angekündigte Orkan auch über Beeskow herein. Nachdem wir noch unsere Boote aus dem Bereich einiger Bäume gebracht hatten, verzogen wir uns in unsere Turnhalle zum Schlafen.
Bei deutlich kühlerem, aber trockenem Wetter ging es am nächsten Tag über die Spree abwärts. Die alte Bootsschleppe auf der Drahendorfer Spree kostete uns nur wenig Mühe. Die nachfolgende Kanalstrecke bis Fürstenwalde zog sich in die Länge, aber Nachmittag erreichten wir endlich den Ruderclub. Nach dem Abendessen wollten wir noch ins örtliche Funbad gehen. Das scheiterte jedoch an der Öffnungszeit (20 Uhr war es zu).
Am nächsten Morgen ertrugen wir noch 4 km Kanal, bevor wir auf die Müggelspree umsetzten. Hier ist der Fluß wieder sehr eng und kurvenreich. Wegen des Sturm vor 2 Tagen lagen allerdings viele Bäume im Wasser (natürlich immer hinter Kurven). Nach endlosen 40 km kamen wir Erkner an. Während der Großteil der Mannschaft den ganzen Nachmittag und Abend kaum noch aus dem Wasser raus zu bekommen war, fuhr ein Boot quer über den Dämeritzsee zum Einkaufen, die Getränke wurden schon wieder knapp.
Der vorletzte Tag der Fahrt sollte nur wieder nach KWO gehen, da das natürlich zu kurz war, machten wir noch einen Abstecher auf die Löcknitz. An einem Strand legten wir zum baden an, bevor es nach Oberschöneweide ging. Der obligatorische Abend auf dem Spielplatz des Pionierparks durfte natürlich nicht fehlen.
Am letzten Fahrttag fiel das Rudern, wegen anhaltenden Starkregens aus. Eine Mutter holte mit dem Auto das Gepäck ab, die Mannschaft fuhr mit der S-Bahn nach Hause.
Am Dienstag nach der Fahrt holte Martina mit einigen Helfern und den noch nicht verreisten Ruderern die Boote zurück.
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