Wanderfahrt auf der Unteren Havel
(vom 30. Mai bis 01.Juni)
Da seit Wochen schönes Wetter war und auch bleiben sollte, war uns wieder nach einer Wanderfahrt, der Havel folgend hinab bis kurz vor ihre Mündung in die Elbe, nach Havelberg.
Also trafen sich 15 Ruderer unseres Vereins am Freitagnachmittag zur Abfahrt nach Ketzin, was unsere erste Etappe darstellte (28 Km). Mit dabei waren Lutz, Sophie und Christel von Fromm, Stefan Biastock (VL), Stefan Baufeld, Bernd Giefer, Christian Grabert, Malte Mühlig und Malte Beversdorff, Lina Helminski, Moritz Hagemann, Angela Meier und Uwe Riik, sowie Kirstin Hogh und Jörg Kretschmer aus unseren Außenstellen in Eberswalde und der Hansestadt Rostock.
Überpünktlich ab 16h starten die Boote (drei an der Zahl) den Teltowkanal abwärts rudernd, den Jungfernsee überquerend, den Sacrow-Paritzer-Kanal folgend, auf der Havel halb verirrend und hungrig in Ketzin ankommend. Die erste Etappe war natürlich schnell geschafft und der Hunger ebenso schnell erreicht! Um diesem auch gleich entgegen zutreten, hatte unser Landdienst schon ein hochwertiges Abendbrot zubereitet: Wiener Würstchen aus dem Rheinland mit Kräuterbaguette und selbstgemachtem Obstsalat. Geschmeckt hat es jedem. Zumindest wurde am Tisch lautstark um weitere Baguetts gestritten.
Der nun folgenden Samstag (72 Km auf fast stehendem Gewässer) begann früh. Zu früh! Noch vor dem Aufstehen. Um 9h waren alle Boote auf dem Wasser. Ungewöhnlich für Ketzin. War ja schließlich „Vorstandssitzung“ des Seesportvereins. Aber wofür brauchten die die bunten Plastikkästen noch gleich?
Na jedenfalls war Brandenburg schnell erreicht und durchquert. Hier ging es mit knurrendem Magen vorbei an etlichen Gasthäusern, Restaurantes und Lokalen aber auch an der schönen Stadtmauer und der sicherlich erkundenswerten Innenstadt, weiter nach Plaue (Zeitplan war knapp!). In Plaue legten wir dann eine kleine Pause ein. Die Kinder gingen Baden, ein grösserer Teil der Volljährigen in den Ort, auf der Suche nach Eis, und Christian schaffte es mal wieder ein kaltes Bier genau dort aufzutreiben, wo niemand es vermutet hätte. Guter Nase sei dank!
Nach der Pause ging es dann um 15h (es war erst die Hälfte der Strecke geschafft, die Ruderer hingegen schon ganz) weiter nach Rathenow. Nach der Schleuse Bahnitz wurde es dann auch endlich ruhig auf dem Wasser. Kaum noch Motorboote und eine schöne Landschaft inmitten einer Ruhe erreichten nun auch uns! Ankunft in Rathenow war dann zwischen 20.00h und 20.30h. Eine anstrengende Ruderetappe war geschafft. Aus den meisten Gesichtern grinste eine rote Sonne, verborgen hinter einer dicken Salzschicht, hervor. Die Ankündigung vom Morgen am Abend noch auf dem Ergo ein paar Kilometer zu fahren wurde dann doch nicht mehr, zu Gunsten eines Dusche, in die Tat umgesetzt. Aber der Abend wurde dann doch noch zum gemütlichen Beisammensein genutzt.
Am nächsten Morgen starteten wir dann mal zu einer späteren Zeit Richtung Havelberg (45 Km). Um 10h waren alle Boote dann auf dem Wasser und passierten dann erst mal die Rathenower Schleuse. Um 12h legte ein Vierer dann in Grütz in der Marina an. Ein Schnitzel, eine Currywurst, drei Salate, ein Bauernfrühstück sowie mehrere Cola später startete eben dieser Vierer seine Aufholjagd auf die anderen Boote (was er sogar übertraf!). Ab dem Kilometer 122,4 bogen wir dann auf einen Altarm der Havel ab und passierten hier noch einmal zwei Schleusen, nachdem es noch eine Schleuse auf dem Hauptarm zu bezwingen gab. Aber so etwas hielt uns natürlich nicht mehr auf!
Gegen 17h trudelten dann alle Boote in Havelberg ein und wurden auf den Hänger verfrachtet. Nachdem alles Material verstaut war, bestiegen alle ihren Zug, bzw. den Bus und erreichten glücklich aber entkräftet wieder ihre Heimat.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Quartiere in Ketzin, Rathenow und Havelberg sowie deren Gastfreundschaft, wie gewohnt, wieder echt toll waren. Die Landschaft war ebenso schön wie die Stimmung in den Booten auch immer gut war. Und etwas Farbe im Gesicht hat auch jeder bekommen.
Eine schöne Tour!
Jörg Kretschmer
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