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Pfingstwanderfahrt auf der Havel von Stahnsdorf nach Lychen

23. bis 26. Mai 2007

 

Schön das es das lange Pfingstwochenende gibt. Da kann man was unternehmen? Genau. Eine Wanderfahrt auf unseren schönen Deutschen Gewässern.

Wer die Havel bis jetzt vom Wasser aus nicht kannte, sollte nun die Gelegenheit haben erst einmal 117 der insgesamt 340 natürlichen Flusskilometer kennen zu lernen. Weitere 22 km sollten dann noch einmal auf einer schönen Tour von der Havel weg nach Lychen gefahren werden. Und 10 km mussten zuvor zurückgelegt werden um auf den natürlichen Verlauf der Havel auf dem Wannsee zu gelange.

Die die sich am heimischen Wasser nicht satt sehen konnten waren dieses mal:

Unsere Gäste aus dem Raum Eberswalde – Kirstin Hogh, Bianka (bei KST noch ohne NN) und Ulli Gräfe

RC KST Kinder und Jugend – Jenifer, Wind,  Meedy, Linda , Sophie, Paula, Patrick, Moritz , Thomas , Malte , Steffel , Niklas , Phillip

Die etwas älteren – Jörg K., Sandro , Stefan , Bernd , Christian

Also Leute dann gleich nach Schulschluss oder Feierabend rein in die Boote. Halt! Alles bei?

Gepäck mit den persönlichen Sachen für das überleben in der „Wildnis“. Da sollten im Frühsommer Badesachen nicht vergessen werden. Natürlich kann es schon einmal oder auch zweimal regnen, auch wenn der optimistische Wanderruderer von Grund auf nicht damit rechnet. Schon gar nicht bei warmer Witterung. Das heißt dann an Regensachen denken.

Natürlich darf die preiswerte Fahrtenverpflegung für die Allgemeinheit, Essen und Alkoholfreie Flüssigkeiten, und die etwas luxuriöser ausfallende persönliche Verpflegung nicht fehlen. Ersteres hat ja, wie meistens, der VL erledigt in einem Supermarkt. Bei letzterem muss sich jeder selber Helfen.

Und keiner möchte die grundsoliden Mahlzeiten aus Dosen und Tüten kalt essen. Kocher mit Gasflaschen sind für ein erhitzen der Nahrungsmittel unabdingbar. Wer das vergisst sollte Erfahrung im Feuermachen nach Neandertalerart oder die Kunst des Überredens von fremden Menschen besitzen, um in den Besitz deren Kochstellen zu gelangen.

Nun endlich alles dabei! Oder? Das wird sich während der Fahrt schon herausstellen.

Bei 21 Teilnehmern füllten sich dann vier Vierer des Vereins. Geht nicht?

Mit einer Person über gibt es nun sogar einen Landdienst. Und das heißt - kein Gepäck als Ballast an Bord, außer dem kleinen Bordverpflegungstäschchen. Wanderfahrtluxus der ersten Stufe!

Dann macht der Landdienst diese schöne Komplettbesetzung der Boote zu Nichte, in dem er Anspruch auf einen Sozius gegen die Langeweile erhebt. Da der Landdienst für einen gewissen Luxus sorgt sei es ihm also gegönnt. Darunter fallen auch die nächsten Luxusstufen um die er sich kümmert. Wie preiswerte Bettenquartiere und Küchenbenutzung.

Wenn man nun den E-Vierer, die Inari, unterbesetzt fährt ist man auch recht fix unterwegs, und das Problem der Mannschaftsaufteilung ist wider geklärt.

Beim ablegen gibt es dann die übliche Verzögerung. Wenn dann noch Leute erst spät kommen können fahren die Boote in großen Abständen los. Aber die Fahrt beginnt dann auch erst richtig mit dem ablegen des letzten Bootes.

Die ersten 25 km aufwärts der Havel kannte der Großteil der Ruderer. Vom Teltowkanal über Stölpchensee, Pohlesee, Kleiner Wannsee auf den Großen Wannsee in Richtung Spandau. Wer auf diesem Abschnitt dachte er bleibe bis zum 25 km entfernten Ziel trocken, der wurde an diesem Freitagabend enttäuscht. Alle Mannschaften befanden sich mit ihren Booten gerade auf dem Wasser als das Gewitter begann. Es zog geradewegs über diese Seen hinweg und entlud sich in eindrucksvollen Blitzen im Himmel und zur Erde Hinab. Wenn man sich bei solcher Wetterlage auf weitem Wasser befindet sollte man sich schleunigst von diesem an ein Ufer bewegen. Dies taten dann auch alle, wenn auch den Booten nach getrennt voneinander, an mehr oder weniger gemütlichen und trockenen Orten. Wer das Gewitter sicher abziehen sah fuhr dann bei leichtem Regen weiter in Richtung Unterkunft dem Ruderverein Brandenburgia. Mit den Spätankömmlingen, die sich vorsorglich eine Lampe für die Dunkelheit zugelegt hatten, waren gegen 22 Uhr alle beisammen. Wer jetzt noch Hunger in seinem Mitteleuropäischen Magen verspürte konnte am Gruppenetappenbratwürstchenessen teilnehmen.

- RC Brandenburgia liegt 0,5 km hinter der Spandauer Schleuse auf Steuerbord des Spandauer Sees neben einem Segel / Motor-Yachthafen
10 Personen Bettenquartier mit Duschen und kleiner Küche
Mattenquartier im Kraftraum

Das am Sonnabendmorgen gegen 8:30 Uhr alle Boote auf dem Wasser waren, lag wohl nicht an einem vorher gemeinsam trainierten Aufsteh-Frühstück-Aufräum-Szenario für diese Fahrt. Die bevorstehende Streckenlänge von 60 km bis Zehdenick Havel aufwärts war wohl der Hauptgrund dieser Abreisevorbereitungsgeschwindigkeit. Trotz dieser nicht geringen Streckenlänge, die auf einem stark strömenden Gewässer abwärts leicht zurückgelegt werden kann, war allemal etwas Zeit für entspannte Landgänge oder Abkühlungen in der Havel.

Wer dabei jedoch zu schlecht mit seiner Zeit haushaltet wird eventuell vor einer Schleuse unbeachtet stehen bleiben müssen. Ist es dann bereits 20 Uhr durch hat die Schleuse wohl, egal mit Schleusenwart oder automatisch betrieben, Feierabend. In der Zeit bis Schleusenbeginn, in der Regel 7:00 Uhr, würde man sich dann den Hintern in den Bauch sitzen. Im Falle einer fehlenden Umtragemöglichkeit erhöht sich dann das Pech. Dem ist das letzte in Zehdenick eintreffende Boot gerade noch entkommen. Mit der letzten Aufwärtsschleusung traf die Mannschaft in der Marina Zehdenick ein.

In der Marina war das Nachtquartiermanagement eine kleine Herausforderung. Auf der knapp 25 m² großen Grundfläche eines zweistöckigen Holzhauses versuchten 12 Personen sich für die Nacht einzurichten. Weitere vier schliefen in einer Holzhütte die ca. 10 m² Liegefläche bot. Und in fünf Betten auf dem Wasser übernachteten die übriggebliebenen schwimmend. Natürlich festgebunden am Kai damit sie nicht in ihren Betten hinaustrieben.

Wer jetzt von den nicht dabei gewesenen scharf nachdenkt und seiner Phantasie nicht weiter freien lauf lässt, wird auf des Rätsels Lösung dieser Übernachtungsart schon von selber kommen.

- Marina Zehdenick liegt 50 m oberhalb der Stadtschleuse auf Steuerbord
Quartier im Holzhaus, Zelten möglich, Containerduschen und WC
200 m bis zum Zentrum

Falls jemand bereits seinen Weihnachtswunschzettel geschrieben hatte, konnte er diesen am Sonntagsziel Himmelfort direkt in der Weihnachtsmannfiliale abgeben.

Abgelenkt von der sich durch die Landschaft in unzähligen engen Kurven windenden Havel und dem Badespass bei Zwischenstopps, war in diesem Punkt keiner vorbereitet. Zudem wurde man auf der 42 km langen Strecke von fünf Schleusen beschäftigt und ein ausgedehnter Platzregen trug nicht gerade zur Aufheiterung der Gemüter bei.

Obere Havel Ly07

Der Himmelpforter Haussee und einer seiner Badestrände war letztendlich das Ruderziel.
Boote aus dem Wasser, Badestelle nebst Türmchen für Wasserspiele nutzen, etwas Selbstgekochtes essen oder Essen gehen und am Abend Interessengrüppchenweise zusammensitzen.

Video Badeplatform

Wäre in der Himmelpforter 8 Zimmer Privatpension nicht ein Zimmer von anderen Gästen belegt gewesen, hätten die Ruderer das ganze Haus für sich gehabt.

- Pension „Am Haussee“ liegt hinter der Schleuse Himmelfort ca. 300 m auf Backbord am Haussee hinter einem Waldstreifen
Badestelle als einzige gute Anlegestelle liegt auf Pensionsseite ca. 100 m weiter
Jedes Pensionszimmer mit Dusche und WC

Zum abgewöhnen sollte es dann am Montag mit 22 km bis Lychen inklusive Rückfahrt reichen.
Im Wurlsee baden gehen, in einer Gaststätte am Ende des Stadtsees einkehren und eine kleine Erkundungstour auf den Stadtnahen Gewässern. Letztendlich eine Tagestourkurzfassung in einer entspannten Version.
An der Badestelle des Haussees zurück wurde, wie üblich zu jeder Fahrt und ohne Eile, die Abreise vorbereitet. Für die Kinder hieß das vor allem eines, die eigenen Köpfe in Himmelfort nicht zu vergessen.
 

Im nicht weit entfernten Fürstenberg fuhr die Regionalbahn für die Jugend und die Erwachsenen gen Heimat ab. Und während die Kinder im Transporter Sitze als Komfort hatten, waren die Zugfahrer bei Platzmangel im Zeitvorteil.

Quelle über die Havel: http://zeus.fh-brandenburg.de/~heitma_b/

Meedy auf Schlag Ly07 Malte Windy im Ruderboot Ly07 Schleuse Ly07
Malte auf der Havel Ly07
Ruderboote im Paeckchen Ly07
Marina Zehdenick Ly07 Zehdenick Huette Ly07
Zehdenick Aufbruch Ly07
Hausboot Quartier Ly07
Moritz steigt ein Ly07
Sandro Bianca Kirstin im Ruderboot Ly07
Vierer obere Havel Ly07
Sophie steigt ein Ly07
Moritz lychen 2007
Himmelpfort 2 Vierer Ly07
Schleuse Himmepfort Ly07
Badeplatform Abflug Ly07
badeplatform lychen 2007
badende lychen 2007
Anlegestelle in Himmelpfort Ly07 Wurlsee Ruderboot Ly07
Wurlsee Baden Ly07
Fliess nach Lychen 07
Aufladen der Ruderboote Ly07
Patrick Fliess Lychen 07