Warthe Marathon 2017
Es gibt einige Rudermarathons bei denen man bis zu 135 km am Tag rudern muss. Der Warthe- Marathon ist besonders, da man in 4 Tagen knapp 400 km rudert. Die Belastung ist extrem, so dass sich nur wenige Leute so etwas zutrauen. Dieses Jahr ging es mit 10 Teilnehmern (von 14 bis 69 Jahren) nach Kolo am Oberlauf der Warthe. Der Start ist etwa 35 km oberhalb der eigentlichen Wasserstraße. Der Wasserstand war nicht so doll, so dass man auf den ersten Kilometern sehr darauf achten musste nicht aufzulaufen. Erst bei Konin beginnt die Wasserstraße. Ab hier gab es dann weniger Probleme mit ausreichender Wassertiefe und darüber hinaus gibt es eine Kilometrierung. Damit hörte das Rätselraten auf, wie weit man eigentlich schon ist. Nach 92 km durch eine Auen- und Wiesenlandschaft erreichten die Boote Pyzdry. Dank nur wenig Gegenwind, war die Strecke noch halbwegs entspannt. Unser Quartier beim örtlichen Obstbauern war gut wie immer. Das Essen wie gewohnt hervorragend.
Am Himmelfahrtstag hatte leider der Wind aufgefrischt. 4 Windstärken direkt von vorne sind bei 108 km Tagesetappe nicht so witzig. Die Strecke ging heute zwar viel durch den Wald, aber mit Windschutz sah es nicht gut aus. Erst gegen 20 Uhr waren die Boote in Posen. Gleich nachdem die Boote auf einem Ruderlager direkt am Ufer verstaut waren, ging es zur Pizzeria in der Innenstadt. Nicht preiswert, aber gut und reichlich. Danach vielen alle ins Bett. Der Tag war extrem anstrengend.
Neuer Tag neues Glück. Nahezu windstill, aber die Sonne brannte unbarmherzig. Selbst Nirina brauchte Sonnencreme. Hinter Posen ging die Warthe endlos durch Uferwälder, selten mal eine kleine Ortschaft unterbrochen. Nach 61 km gab der Landdienst Bananen und Plunderstücke ins Boot. Der Getränkeverbrauch war schon den ganzen Tag extrem hoch. Nach der Pause wurde die Landschaft offener. Der Anteil an Wiesen am Ufer nahm zu. Endlich nach 109 km legten wir an der Fähre von Stary Zatom an. Kurz nach 19 Uhr standen de Ruderer schon Schlange vor der einzigen Dusche unserer Herberge. Nachdem auch das zweite Boot da war gab es Abendessen. Danach verzog sich ein Großteil der Mannschaft recht schnell ins Bett.
Der Sonntag wurde richtig heiß. Glücklicherweise nur eine Kurzetappe von 79 km. Leider wollte Maria ihren Zug um 16 Uhr bekommen. Der Frauenvierer legte trotz 32 Grad und nur mäßiger Strömung eine Rekordzeit von 7 Stunden 20 Minuten hin, so dass Maria 15:45 am Bahnhof war. Nach dem Aufladen ging es fast staufrei nach Hause.
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