Warthe- Marathon 2018
Kolo - Gorzow
Die Anreise nach Polen verlief mit Hindernissen. Zunächst musste Patrik vom Flughafen Schönefeld abgeholt werden. Mit einem Bootsanhänger dran ist das vorfahren am Flughafen nicht so einfach. Dann ging es durch den extrem dichten Feiertagsverkehr in Richtung Polen.Leider war kurz vor dem Ziel am Vortag ein LKW mit flüssiger Schokolade umgekippt. Was für die deutsche Presse ein guter Gag gewesen sein muss, wenn man 2 Stunden im Stau steht, ist das weniger lustig. Damit fiel in Kolo unser Abendessen aus. Nur Simone und Patrik organisierten sich noch einen Döner. Donnerstag früh ging es an die Warthe, Boote abladen und starten. Der Wasserstand war so niedrig, dass wir uns doch anfingen etwas Sorgen zu machen. Die ersten 30 km Kilometer ging es auf kurvenreicher Strecke, immer den Sandbänken ausweichend nach Konin. Ab hier ist der Fluss eine Wasserstraße die Sandbänke rücken mehr ans Ufer und lagen nicht mehr mitten im Fluss, so dass es etwas einfacher wurde. Die Strömung war noch einigermaßen, so dass wir am späten Nachmittag sogar einen Gang runter schalten konnten. Angesichts der Gewitterwolken vor uns hatten wir es dann nicht mehr so eilig. Als wir am frühen Abend in Pyzdry ankamen waren auch die Gewitter weiter gezogen. 92 km bei bis zu 30 Grad hatten aber auch so geschlaucht. Unser Obstbauernquartier war gut wie immer.
Der nächste Tag startete mit bewölktem Himmel und sogar mal mit einem minimalen Schauer. Angesichts der Hitzeschlacht vom Vortag waren wir angenehm überrascht. Die Strecke führte fast die gesamte Zeit durch Auwälder. Ortschaften waren eher selten, ein paar Brücken unterwegs. Der Himmel blieb meist bedeckt, aber es blieb jetzt trocken und 23 Grad reichten uns zum rudern. Leider wurde die Strömung zum Ende hin immer schwächer, so dass wir erst gegen 19 Uhr in Posen eintrafen. Unser Hostel lag nur einen guten Kilometer entfernt, die Pizzeria Roma direkt daneben. Allerdings dauerte es ziemlich lange bis es etwas zu essen gab und etwas mehr hätte es auch sein dürfen. Immerhin hatten wir 109 km gerudert.
Im Gegensatz zum letzten Jahr war das Frühstück im Blooms Hostel richtig gut. Gestärkt machten wir uns daran die nächsten 109 km zu rudern. Zunächst etwas nach Norden immer mitten durch den Wald, später bog die Warthe nach Westen ab und die Landschaft wurde offener. Da wir dieses Mal jedoch keinen Gegenwind hatten, störte das nicht weiter. Am Morgen war der Himmel noch angenehm bedeckt. Um die Mittagszeit klarte es jedoch auf und die Sonne brannte wieder ziemlich vom Himmel. Die Gewittertürme gegen Abend lagen glücklicherweise weit hinter uns, so dass wir nicht betroffen waren. Am Abend erreichten wir Stary Zatom. Das Abendessen reichte hier (wie immer), um alle Ruderer satt zu bekommen.
Der letzte Tag mit knapp 80 km bis Gorzow wurde dagegen wieder richtig heiß. Nach halber Strecke reichte der Landdienst Eis ins Boot und am frühen Nachmittag trafen die beiden Boote am Ziel ein. Aussetzen dieses Mal direkt an der Uferpromenade. Bei diesem Wasserstand war dies die optimale Stelle, wenn auch die vielen Baustellen im Zentrum etwas nervten. Der Anhängertransport stand plötzlich in einer Sackgasse und musste rückwärts wieder raus. Maria schaffte es pünktlich um Bahnhof, leider hatte der Zug Verspätung und Patrik wurde auf dem Rückweg wieder am Flughafen Schönefeld abgegeben.
Dank Simones neumodischer Kalorienverbrauchsuhr wissen wir jetzt, dass ein durchschnittlicher Ruderer in den 4 Tagen ca. 14.000 Kcal verbraucht.
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