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Warthe- Wanderfahrt von Kolo nach Wronki

Mai 2010, Himmelfahrt

Am Mittwoch gegen 14 Uhr startete bereits der Anhängertransport in Richtung Polen. Das Auto war mit Christel, Barbara, Bente, Nirina, Lui, Jörg K., Chrishe und Stefan voll besetzt.
Dank der Autobahnbaustelle hinter Frankfurt brauchten wir für die 400 km “nur” 6 Stunden. Immerhin bekamen wir in unserem Hotel in der Kleinstadt Kolo noch etwas zu essen.
Quartier und Abendessen waren gut, die Verständigungsprobleme angesichts der Polnischen Karte hielten sich in Grenzen.

Am nächsten Morgen wurden Patrik und Martin von der Bahn abgeholt, während der Rest der Mannschaft schon mal die Boote riggerte. Die Einsetzstelle war die Brücke am flussaufwärts liegenden Rand von Kolo.
Bei zunächst leichten Nieselregen, der dann in schweren Landregen überging ging es mit recht flotter Strömung abwärts. Der Wasserstand war erkennbar hoch.
Kurz vor Konin sperrte eine Gierfähre die Warthe und der Fährmann bequemte sich erst nach intensiven Bitten, den Fluss freizugeben. Der wird sich auch gedacht haben, wer ist schon bei so einem Wetter auf dem Wasser.
Ab Konin hörte auch endlich der Regen auf. Das Wetter war auch dann nicht Klasse, aber immerhin halbwegs trocken. Ab Konin existierten dann auch einigermassen regelmässig Kilometertafeln, so dass wir uns jetzt halbwegs sicher sein konnten wie weit wir schon waren.
Die Warthe windet sich hier durch eine Auenlandschaft mit vereinzelten kleinen Hügeln ab Steuerbordufer, landschaftlich äusserst reizvoll. Dörfer sind selten, touristische Infrastruktur ist praktisch nicht vorhanden. Von einer “Marina” unterwegs existierte eindeutig nur das Hinweisschild. Erst in Policko/Lad gab es mal wirklich etwas was man vielleicht als Marina bezeichnen konnte.
An unserem Ziel in Pyzdry gab es dafür einen Kanuklub und eine Gaststätte, wo wir sofort gastfreundlich empfangen wurden. Der Begrüssungstee wurde gerne genommen.
Dann wurde sogar noch ein polnische Kleinbus herandirigiert, damit wir alle zu unserem Quartier gefahren werden konnten.
Hier war ein Einfamilienhaus zur Pension ausgebaut. Gegessen wurde im Wohnzimmer. Das Abendessen war selbst für Rudererverhältnisse reichlich und obwohl das letzte Boot erst nach 21 Uhr eintraf, gab es auch für alle etwas zu essen.

Am nächsten Tag ging es am Morgen zunächst bei trockenem Wetter los. Der Landdienst machte sich sofort auf den Weg ein Quartier zu suchen. Der empfohlene Pferdehof hatte auch auf intensive Nachfrage nicht geantwortet. Vor Ort stellte Stefan im Landdienst fest, dass hier gerade ein Reitturnier lief, also kein Quartier. Im Ort Srem wären zwar Hotels gewesen, aber keine vernünftige Möglichkeit die Boote zu lagern. Schliesslich fand er in Radzewice ein recht vornehmes Hotel, dass trotz einer stattfindenden Hochzeitsfeier noch 10 Ruderer aufnehmen wollte.
Als Tip für Nachahmer der Altarm direkt unterhalb des Hotels mit grossem Steg ist nicht von der Warthe erreichbar. Das stellte das erste Boot mit Lui leicht erbost fest. Schliesslich nahmen wir die Boot direkt am Anfang des Altarms aus dem Wasser und lagerten sie auf einer Buhne.
Trotz Hochzeitsfeier bekamen wir noch ein Abendessen und die Kellnerin übersetzte für uns die Karte, so dass wir halbwegs wussten was wir bestellt hatten.

Der dritte Tag führte uns bei kaltem aber immerhin mal trockenem Wetter zunächst nach Posen. Der örtliche Ruderclub hatte sogar einen Steg draussen, ansonsten war von Ruderern nichts zu sehen. Wir lagerten unsere Boote auf der Uferwiese und machten uns auf zur Stadtbesichtigung. Die Altstadt und vor allem der Marktplatz mit dem Rathaus sind wirklich beeindruckend.
Nach einem Zwischenstop zum Aufwärmen in einem winzigen Café ging es zurück zu den Booten und dann die restlichen 12 km weiter bis zum Ziel am nördlichen Stadtrand. Der erste Zweier war so schnell, dass der Landdienst noch nicht einmal am Ufer war.
Die Zufahrt zur Aussetzstelle war allerdings auch abenteuerlich. Kommentar von Landdienst Martin: “Alles kein Problem in Madagaskar sind die Wege noch schlimmer”.
Unser Quartier war eine gemütliche Pension. Da es hier kein Abendessen gab hatte der Landdienst den örtlichen Dönerladen dazu überredet länger zu öffnen.

Am letzten Tag gab es bereits um 7 Uhr ein reichhaltiges Frühstück bevor wir uns auf die letzten rund 60 km nach Wronki machten. Das Wetter war heute zwar ohne Regen, dafür hatte der heftige Gegenwind vom Vortag noch einmal zugelegt. Allerdings kam für eine Viertelstunde auch mal die Sonne raus. Da die Warthe hier aber schon breiter ist und auch einige lange Geraden hat nervte der Gegenwind doch massiv.
Bei Oborniki wurde noch einmal der Landdienst ausgewechselt bevor wir in Wronki kurz hinter der Kirche anlandeten und unsere Boote aufluden. Landdienst Christel berichtete von ihrem Alptraum: Bootsanhänger in einer 90° Kurve direkt vor der Kirche und hinter ihr die Kirchgänger mit ihren Autos.....

Nach 3 Stunden Rückfahrt über Landstrassen kamen wir wieder in Stahnsdorf an.

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Nirina Chrishe rudern auf der Warthe 2010 Ruderboot Warthe 2010 Seilfaehre Warthe 2010
Jachthafen Pyzdry Warthe 2010
Ruderer Warthe 2010
Zweier auf der Warthe 2010
Joerg und Barbara an der Warthe 2010
Ruderer in Posen Warthe 2010
Abriggern in Wronki Warthe 2010
Rathaus Posen Warthe 2010
Ruderboot am Ufer der Warthe 2010