Allerrallye - Werravorfahrt - Werralandrallye - Wesermarathon
Mai 2008
Dank des langen Feiertagswochenendes hatten wir die Gelegenheit 3 Tage Vorfahrten zu unternehmen. Am Mittwochabend ging es zunächst nach Verden an der Aller. Der Anhänger mit den Booten wurde gleich am Start der Allerrallye in Eilte abgestellt. Am nächsten Morgen starteten die Mannschaften: Zweier 1: Sophie, Malte, Niklas Zweier 2: Patrick, Levon, Moritz Vierer: Jens, Marlies, Katrin, Malte, Stefanie Jörg Schöpfel und Stefan als Landdienst. Die Aller führte gut Wasser, so dass die Boote mit guter Strömung vorwärts kamen. Leider hatte die Verdener die Veranstaltung nun so umgestellt, dass keine Zeitnahme mehr erfolgte. Dazu kam noch, dass wie leider schon üblich bei der Allerrallye die Teilnahmeurkunden am Ziel nicht auffindbar waren, so dass sie mal wieder nachgeschickt werden mussten. Wenigstens gab es am Ziel Kaffee und Kuchen, so dass wir uns stärken konnten, bevor wir uns auf den Weg zur Werra machten. Insgesamt muss man als Fazit sehen, dass eine Teilnahme an dieser Veranstaltung inzwischen keinen Sinn mehr macht. Keine Zeitnahme, verbummelte Urkunden...... warum fahre ich dann eine Rallye? Dann kann ich auch eine Wanderfahrt auf der Aller machen und spare die 5 Euro Startgeld.
Wir setzten also um nach Rothenburg. ??Rothenburg liegt doch an der Fulda? Leider wollte der Ruderclub Eschwege keine 3 Wanderrudergruppe in ihrem Bootshaus haben, so dass wir als Ersatzquartier für 2 Nächte den Ruderclub Rothenburg genommen hatten. Ein kleines gemütliches Bootshaus mit Bootshalle und Thekenraum und sehr hilfsbereiten Vorstand.
Daher galt es am Freitag früh zunächst einmal an die Werra umzusetzen. Die angegebene Brücke in Creuzburg, ab der eine Befahrung problemlos möglich sein sollte war schnell gefunden, aber das Wasser flussabwärts sah alles andere als harmlos aus. Schnell laufende Strömung, starke Strudel und Verengungen liessen die Obleute nervös werden. Schliesslich übernahm der VL das erste Boot, um zu beweisen, dass es überhaupt kein Problem sei hier zu rudern (Neuwasser auch für Stefan). Eigentlich wollte er Landdienst machen. Die Strecke sah schlimmer aus als sie war. Dank des hohen Wasserstands gab es keine Untiefen und die beiden Wehre hatten gut angelegte Umtragestellen, teilweise leicht verschlammt, aber ansonsten völlig harmlos. Die Fulda ab Hersfeld ist auf jeden Fall schwieriger zu befahren. Am frühen Nachmittag legten wir beim Ruderverein in Eschwege an, lagerten unsere Boote und machten uns auf den Weg den Bootsanhänger aus Creuzburg zu holen. Nachdem alle Ruderer wieder nach Rothenburg gebracht worden waren, klang der Abend gemütlich aus.
Nach dem obligatorischen Shutteln nach Eschwege starteten die 3 Boote auf der Werralandrallye. Unsere Boote kamen auch problemlos in die wirklich gefährliche Schleuse Eschwege hinein. Ein Kanute war dagegen schon durch die Sicherungsleinen durch und konnte sich nur im letzten Moment aus dem Zufluss zur Turbine wieder herausretten. Bei guter Strömung und viel Kanubetrieb auf dem Wasser erreichten wir gegen Mittag das Ziel in Witzenhausen. Neben den schönen Teilnehmermedaillen hatte der RC KST sogar noch den Pokal für den Verein mit den drittmeisten Teilnehmern errungen. Überreicht wurde der Pokal wieder von der Kirschkönigin aus Witzenhausen, deren Outfit für starke Heiterkeit bei den Ruderern sorgte. Dazu kam noch, dass sie Stefanie, die den Pokal entgegen nahm bis knapp unter die Schulter ging.
Nach dem Ende der Werralandrallye galt es jetzt noch das schwierige Stück bis Hann Münden zurückzulegen. Zunächst geht es hier über einen Wehrgraben, der auf 500m Länge ca. 2m abwärts geht. Man sollte hier genau die Mitte treffen und einfach weiterrudern, dann ist das eigentlich kein Problem. Die defekte Schleuse am “Letzen Heller” ist wegen der Langen Umtragestrecke (mit Bootswagen) nur lästig. Warum diese Schleuse nicht repariert wird ist uns ein Rätsel. Der wirklich gefährliche Punkt ist jedoch die Umtragestelle am Wehr in Hann Münden. Diese liegt zwischen 2 stark überströmten Wehren. Die Anlegestelle im Oberwasser ist nur ca. 10m lang. Steuert man zu weit nach Backbord, dann wird man über ein Schrägwehr gezogen, hält man sich zu weit Steuerbord schiesst man über ein senkrechtes Absturzwehr. Da nur für ein Boot Platz ist, sollte man sehen, dass man mit etwas Abstand ankommt, sonst muss das zweite Boote in voller Strömung eine Wende machen und sich aufwärtsrudernd auf der Stelle halten. Da unser Landdienst bereits auf dem Wehr bereit stand, um die Boote abzufangen, gab es jedoch keine Probleme. Der Landdienst stand dann auch bei Weser- Kilometer 1 bereit um die Mannschaften zum Quartier zu bringen. Ein Heulager in einem alten Kuhstall in einem Vorort von Hann Münden. Unsere Heuallergiker waren entsetzt, der Rest begeistert. Die jüngeren stärkten sich beim örtlichen Türken mit Döner, Pizza und ähnlichen, während die älteren Teilnehmer ein etwas standesgemässeres Abendessen zu sich nahmen.
Am Sonntag um kurz vor 6 Uhr standen wir schon wieder am Fluss um zu starten. Im Hintergrund das brennende Hann Münden. In dieser Nacht hatten irgendwelche Chaoten ein Grossfeuer in Hann Münden verursacht, 9 historische Fachwerkhäuser brannten aus. Wir waren froh, dass wir nicht in der Altstadt übernachtet hatten wie im Vorjahr. Die ersten beiden Boote tauchten recht zügig beim Bronzeziel bei km 52 auf. Das Kinderboot hatte schon einigen Rückstand. Bei km 80 wurden dann der Vierer und der Kinderzweier aufgeladen. Beide Boote sind vernünftigen Zeiten angekommen. Das Kinderboot hatte zwar einigen Rückstand aber man muss beachten, dass hier ein 13-jähriger Obmann, ein 11- jähriger und ein 10- jähriger ruderten. Der Jugendzweier schaffte seine Goldstrecke in annehmbaren 11:40 Stunden.
Nachdem beim Ruderverein in Hameln das letzte Boot aufgeladen war ging es zurück nach Stahnsdorf. Die letzen Teilnehmer waren gegen 23 Uhr zu Hause.
Wie immer war der Marathon eine lohnende Veranstaltung. Nächste Jahr werden wir wieder die Fulda als Vorfahrt nehmen.
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