Werralandrallye und Wesermarathon 2015
Zum langen 1. Mai- Wochenende ging es mit 20 Leuten zunächst nach Eschwege an der Werra. Gegen 20 Uhr waren beide Kleinbusse am Bootshaus des Rudervereins, die Bahnfahrer trudelten auch noch ein. Freitag früh wurden Boote nebst allen Ruderern nach Creuzburg am Oberlauf der Werra gebracht. An der berühmt, berüchtigten Steinbogenbrücke wurde abgeladen und natürlich unterhalb eingesetzt. Die Durchfahrt durch die Brücke ist nur geübten Kanuten zu empfehlen, Ruderer sollten das besser lassen. Von hier ging es mit guter Strömung bei gutem Wasserstand abwärts. Die Werra strömt hier durch ein Engtal, viele Kurven ein paar interessante Stromzungen mit ein paar Flachstellen an den Rändern. Das erforderte die Aufmerksamkeit der Steuerleute, verursachte aber keine Angstzustände. Das Tal selbst beeindruckte mit Bergen direkt am Ufer und einer nahezu menschenleeren Landschaft. Wir passierten nur wenige Orte. Die drei Wehre die umtragen werden mussten stellten kein Problem dar. Die Umtragewege waren kurz, wir hatten Handwagen dabei und überdies wartete immer mindestens eine Mannschaft auf das nächste Boot um zu helfen. Am frühen Nachmittag erreichten wir wieder den Ruderverein Eschwege. Der Landdienst hatte inzwischen Bootsanhänger und Zugmaschine nach Holzminden umgesetzt und war mit der Bahn auf dem Rückweg. Ein paar Ruderer inspizierten noch die Schleuse Eschwege. Da aber die Turbinen des Kraftwerks augenscheinlich ausgeschaltet waren, hofften wir auf eine ungefährlichere Schleusendurchfahrt als beim letzten Mal.
Samstag früh ging es wieder aufs Wasser. Start der Werralandrallye. Die Schleusendurchfahrt lief problemlos, danach war der Fluss im Vergleich zum Vortag eher langweilig. Tief in die Landschaft eingeschnitten und die Berge weit weg vom Wasser. Das Steuern erforderte trotzdem Konzentration. Außer uns und ein paar Ruderern waren noch rund 900 Paddler auf dem Wasser. Überholen war da schon mal schwierig. Besonders ab Bad Sooden-Allendorf wurde es richtig voll. Hier gehen die Paddler aufs Wasser die nur die kurze Strecke bis Witzenhausen fahren wollen. Dafür wurde die Landschaft wieder reizvoller, der Fluss war nicht mehr so tief eingeschnitten. In Witzenhausen dem Ziel der Werralandrallye erwartete uns schon der Pokal für die drittstärkste Mannschaft. Übergabe zu Hannes besonderer Enttäuschung nicht durch die Kirschkönigin, sondern nur durch einen Vertreter des Landkreises. Weicheier laden jetzt auf und fahren ihre Boote mit dem Auto nach Hann.Münden. Wir ruderten weiter. Nicht nur das Aufladen unsportliche wäre, nein einige Kilometer weiter gibt es den berüchtigten Floßgraben. Am Hauptarm gibt es ein senkrechtes Wehr, das nicht überwunden werden kann. Daher gibt es hier einen 2 km langen Floßgraben, der die 2m Höhenunterschied so überwindet. Wer jetzt an die Wildwasserbahn auf dem Rummel denkt, liegt ziemlich richtig. Plötzlich kippt der Bootsbug nach unten und man schießt mit ziemlichen Wirbeln abwärts. Nachdem wir auch das überstanden hatten durften wir noch an den defekten Schleusen “Letzer Heller” und “Hann-Münden” unsere Boote umtragen. Gerade die erste Umtrage ist extrem lang und trotz vorhandener Bootswagen etwas nervend. Dagegen war in Hann-Münden das Schrägwehr geschlossen, so dass die Anfahrt nicht mehr so gefährlich war wie in früheren Jahren. Pünktlich zum Abendessen erreichten wir die Jugendherberge Hann-Münden. Nachdem sich alle gestärkt hatten gingen die meisten sehr früh ins Bett.
Sonntag 4:30 aufstehen, 5 Uhr Frühstück, 6 Uhr auf dem Wasser (oder auch etwas später wegen dem Andrang und dem etwas gedankenlosen blockierens der Rampe durch einige akademischer Rudervereine). Die Weser erfreut mit recht mäßiger Strömung, aber gutem Wetter. Kein Nebel, nach 1 Stunde kommt die Sonne über die Berge, es wird warm, aber nicht zu warm. Die Spitzenboote setzen sich ab. Bei Beverungen (KM 52) haben sich bereits 1 Stunde Vorsprung auf den Kindervierer. Aber immerhin rammen wir keine Fähre, das schafft nur ein Boot aus Lübeck.... In Holzminden nach 80 km gibt es nur eine kurze Pause für unsere Boote. Nur der Kindervierer nimmt hier schon das Boot heraus. Sehr viele Vereine setzen hier aus. Danach ist der Fluss sehr ruhig, fast einsam. Die Kindermannschaft lädt auf uns fährt mit dem Bus nach Hameln zum Ruderclub. Kurz danach rudert hier die “Barbar” mit Matze, LingLing und Moritz vorbei. Zielzeit beim Kanuklub Hameln nach 135 km: 10:47 Stunden. Kein neuer Rekord aber eine gute Zeit. Die “Geirangerford” mit unserer Boygroup folgt kurz darauf, die “Mälaren” mit der Erwachsenenmannschaft und der Blondinenzweier “Findenfjord” kommen wenig später. Nachdem alle Boote vom Ziel zurück sind (2 km aufwärts rudern) laden wir auf und machen uns auf den Rückweg. Als wir fertig sind mit dem Aufladen fängt es zu regnen an und hört bis Stahnsdorf auch nicht wieder auf. Gutes Timing.
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