Pfingstfahrt von Fürstenwalde nach Stahnsdorf
Zu diese Fahrt hatten sich einige Leute mehr angemeldet, als zum ersten Teil der Spreefahrt, so dass wir mit dem Bootshänger ein weiteres Boot nach Fürstenwalde schaffen mussten.
Am Samstag früh starteten wir mit zwei Booten beim Ruderclub in Fürstenwalde. Zunächst knapp 5 Kilometer auf dem Oder-Spree-Kanal. Beim Wehr Große Tränke benutzten wir den Bootswagen um auf die Alte Spree umzusetzen. Dies ist ein gewundener, schmaler Flusslauf mit halbwegs ordentlicher Strömung. Allerdings hat dieser Fluss die Eigenart, dass in den Fluss gefallene Bäume prinzipiell hinter Kurven liegen und teilweise das Flussbett fast vollständig sperren. Ein langsam reagierender Steuermann ist hier nicht zu empfehlen. Eine weitere Besonderheit ist, das niemand so genau weiss wie lang der Fluss eigentlich ist. Die offiziellen Angaben schwanken zwischen 31 und 34km, beides scheint unrealistisch kurz zu sein. Mit unseren Wanderfahrtneulingen stellte die Strecke schon einige Herausforderungen an die Ruderer. Am Abend erreichten wir den Ruderclub Erkner, wo wir uns im Rudererhimmel einquartierten.
Von Erkner starteten wir am nächsten Morgen auf die Seenplatte. Zunächst ging es über den Flakensee in die Löcknitz bis zum Möllensee und von dort zurück zum Peetzsee an einen Badestrand wo wir eine längere Pause einlegten. Während auf dem Hinweg die Motorbootdichte schon nicht so angenehm war, wurde der Rückweg richtig heftig wir kamen die ganze Strecke kaum noch aus den Wellen heraus. Und als wir schliesslich über den Dämeritzsee in die Müggelspree einfuhren wurde es noch schlimmer. Besonders unsere Anfänger waren es einfach nicht gewohnt den ganzen Tag in Wellen zu rudern. Nach der Überquerung des ziemlich ruhigen Müggelsees, erreichten wir das Köpenicker Becken und damit unser heutiges Etappenziel beim Ruderverein Energie Köpenick. Nach 2 Tagen mit je 40km hatten wir unsere Anfänger ziemlich geschafft, es gipfelte in Luis Kommentar: “Jetzt muss ich mich in meinem Alter von meiner 11jährigen Tochter über den See ziehen lassen.” Kurz zuvor hatte er sich als besorgter Vater erkundigt, ob Sophie die Strecke anstrengend fand? Diese hatte das mit dem Kommentar: “Ging so, war ja nicht so lang” beantwortet. Am Abend überlegten ein paar verzweifelte Erwachsenem, ob sie nicht mit Hilfe eines Taxis desertieren sollten.
Der Pfingstmontag wurde sehr ruhig angegangen. Die 31km bis nach Stahnsdorf konnte man auch ohne Hektik schaffen. Teilweise wurde Einzelrudern gemacht, während der Rest der Mannschaft sich sonnte. Bei viel Publikum auf der Schleusenbrücke Kleinmachnow, hätte Sophie mit ihren Äusserungen mal wieder 100 Euro in die Chauvikasse zahlen müssen. Selbst Stefan, der inzwischen von Sophie ja einiges gewohnt sein müsste, schnappte nach Luft. Ulla probierte noch pädagogisch einzuwirken und ihr zu erklären, dass man als Frau knappe Tops nur anziehe, weil einem warm sei und man sich bräunen wolle......(klar weshalb den sonst?)
Eine erfolgreiche Fahrt bei gutem Wetter und trotz der Anstrengungen haben wir unser Anfänger nicht völlig verschreckt.
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