Die Weser mal wieder im Februar....
Was macht man in den Skiferien im Februar? Selbstverständlich rudern. Dieses Jahr war mal wieder die Weser dran. Am 29. Januar machten sich 6 Ruderer vom RC KST auf den Weg zum Ruderclub Hann. Münden. Der dortige Hauswart begrüßte uns mit den Worten: “Wart ihr nicht die Verückten die vor ein paar Jahren schon mal in Februar da waren?” Diesmal waren die Ruderer: Norina Keller, Sophie v. Fromm, Jens Schöpfel, Andreas Lüdecke, Thomas Borkowsky und Stefan Biastock. Martina Jagsch und Enrico Schulz setzten uns in Hann-Münden aus und sollten uns nach einer Woche am Ziel (wo auch immer das sein würde) wieder mit dem Auto abholen. Der erste Tag begann sehr früh, da das Ziel in Höxter 67km flussabwärts lag. Bis spätestens 16:30 Uhr sollten wir am Ziel sein, im Dunkeln wollten wir dann doch nicht Weser rudern. Bei molligen 5° Grad und bedeckten Himmel ging es bei guter Strömung los. Wir waren schon optimistisch, aber eine halbe Stunde vor dem Anlegen erwischte uns dann doch der schwere Landregen. Glücklicherweise hatten wir nach unseren Erfahrungen vom letzten Mal den Kanuklub Höxter gewählt und dieser hat im Gegensatz zum Ruderclub sogar Heizungen in den Schlafräumen.
Der zweite Tag ging bei immer wieder einsetzenden Regen nach Hameln weiter. Am Abend wurde die Sauna wieder gerne angenommen. Wir bekamen sogar alle Sachen wieder trocken.
Als wir am nächsten Morgen in die Schleuse Hameln einfuhren hofften wir noch das Ziel Minden zu erreichen. Einige Weserbögen weiter, mit 6 Windstärken von vorne gab der VL den Plan recht schnell auf. Die Zweier mit Steuermann waren einfach nicht schnell genug um die Strecke unter diesen Bedingungen im Hellen zu schaffen. Daraufhin wurde im Ortskern von Rinteln erst mal eine Einkaufspause gemacht, um die Lebensmittelvorräte aufzufrischen. Zur Nachahmung nicht zu empfehlen, es gibt keine Supermärkte mehr im Ortszentrum. Nach längerem Gepäckmarsch in die Vororte hatten wir dann doch wieder etwas zum Abendessen. Die letzen 4km zum Ruderverein Rinteln artete dann in der Geirangerfjord zum Sprintrennen aus, da sich Sophie und Jens mal wieder in die Haare gerieten und dann dem jeweils anderen unterstellten er würde nicht ziehen. Das zweite Boot zweifelte ein bißchen an der Zurechnungsfähigkeit der beiden, als sie nach dieser anstrengenden Gegenwindetappe im Rennschlag abzogen. Der Vorsitenden von Rinteln konnte herantelefoniert werden und begrüßte nach kurzer Zeit die unangemeldeten Gäste. Am Abend bewies dann Sophie mal wieder, das man als Mädchen keine Probleme hat die Jungs für jegliche Hilfsarbeiten heranzuziehen.
Die Strecke nach Minden am nächsten Tag begann wieder mit Regen und starkem Gegenwind. Erst kurz vor Minden wurde es etwas besser und wir hatten sogar ein wenig Schiebewind. Da die Etappe sehr kurz war blieb noch genug Zeit zu einem Spaziergang durch die Mindener Innenstadt inklusive einer Fuß-Überquerung der Weser auf der Mittellandkanalbrücke.
Hinter Minden fangen die Schleusenkanäle an. Die plötzlich fehlende Strömung vermißt man doch sehr. Erfreulicherweise sind wenigstens die Schleusenwarte an der Weser sehr zuvorkommend, so daß wir sehr zügig geschleust wurden. Das Wetter schlug wieder Kapriolen. Während bei der Durchfahrt durch Minden sogar die Sonne herauskam, erwischten uns unterwegs wieder die Schauer. Der Steg vom Nienburger Ruderclub war noch über Wasser, die Landbrücke leider nicht. In der Geirangerfjord trugen Stefan und Jens das gesamte Gepäck inklusive Sophie an Land. Die Aufnahme beim Ruderclub war wieder sehr herzlich.
Der nächste Tag hatte wieder alles was man sich für so eine Fahrt wünschte, Regen, Gegenwind, kurze sonnige Abschnitte... Die Geirangerfjord hatte in einer Schleuse den Naeröyfjord abhängen können, da sie dank eines 4km-Sprints im letzten Moment mit einem Frachter mitschleusen konnte. Der VL rechnete schon wieder. Eigentlich sollte es bis Verden gehen, dank der 5,7 km Alleraufwärts wäre das allerdings spät geworden, so daß er vorzeitig in Hoya abbrach. Der Abend wurde mal wieder mit einem längeren Shopping-Bummel beschlossen, die Vorräte an Grundnahrungsmittelen (Kartoffeln natürlich, was den sonst) waren ausgegangen
Nach einigen Kilometern die Weser abwärts kam dann als besonderes Highlight die Fahrt die Aller aufwärts. Leider führte die Hochwasser mit bis zu 10 km/h Strömung. Die Versuche in strömungsärmeren Abschnitten zu fahren, führte dann dazu das Jens aussteigen mußte um den Geirangerfjord wieder von der Wiese runter zu schieben. Speziell die Brückendurchfahrten und die Flußenge kurz vor dem Kanuklub forderte dann aber von den Ruderern das Äußerste. Sophie war dann wohl doch glücklich, daß sie diese Strecke steuern durfte. Nach 1,5 Stunden war die Quälerei geschafft. Nun galt es nur wieder vom Schwimmsteg an Land zu waten. Nachdem wir uns etwas erholt hatten machten wir uns auf die Suche nach unserem AH-Boot. Wir fingen es etwas weiter unterhalb an einer Spundwand ab, so daß sie eine Pause machen konnten. Thomas ließ ein paar Unfreundlichkeiten über unmögliche Empacher-D-Zweier-Rümpfe los. (das Jugendboot ist im Baumgarten-Zweier.) Nach kurzer Pause erreichte dann auch die Naeröyfjord den Ruderclub Verden. Am frühen Abend erreichte dann auch unser Abholdienst mit Martina und Rico den Ruderclub.
Am nächsten Morgen machte sich der VL mit Rico auf mit dem Auto den Bootshänger aus Hann-Münden zu holen, während Martina seinen Platz im Jugendboot einnahm. Bei Regen und Gegenwind machte zunächst ein schnell fahrender Frachter Schwierigkeiten, der riesige Wellen warf. Dann weigerte sich zunächst der Bremer Schleusenwart unsere Mannschaft zu schleusen. Nach einiger Diskussion hatte er dann aber doch ein Einsehen. So daß unsere Boote nach 8 Rudertagen glücklich in Bremen ankamen. Zur Feier des Erfolges leisteten wir uns ein Abendessen im Bremer Ruderclub.
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